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Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Titel: Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hundertfünfundvierzig Metern über der Basis der Großen Pyramide bot sich eine ausgezeichnete Übersicht. Das gesamte Gelände lag im Morgenlicht vor den beiden Männern. Der Rechner des Gleiters war genau justiert, das schwere Instrument zwischen ihnen deutete exakt im rechten Winkel auf den Kunststoffbelag, der wie weißer Kalkstein aussah.
    »Zeit fürs Frühstück«, bemerkte der Wissenschaftler und blickte wieder auf den Holoschirm. Die Wiedergabe war bestechend scharf.
    »Wir hören auf, sobald der Indikator seine Grenze erreicht hat!«, sagte der Gleiterpilot.
    Das Gerät bewegte sich in gleichbleibendem Abstand von dreißig Zentimetern entlang der Pyramiden-Außenfläche. Regelmäßig änderte sich die Flugrichtung im rechten Winkel, nach vier Teilbereichen sank der Gleiter um knapp einen Meter tiefer und begann eine neue Runde. Noch vier Umkreisungen, dann war die Pyramidenspitze dicker als zwölf Meter.
    »Nichts Ungewöhnliches!«, stellte der Wissenschaftler fest. »Was wir sehen, befindet sich seit Jahrtausenden hier.«
    Der Pilot hob die Schultern. Er verstand nicht viel von Ägyptologie. »Soll seinerzeit ein ziemlich armes Gebiet gewesen sein«, sagte er.
    »Aber mit der höchsten Kultur zur damaligen Zeit.« Der Wissenschaftler schaute wieder aufwärts.
    »Heute haben wir keine Kultur, dafür geht es uns besser!«, bemerkte der andere. Irgendwie hatte er recht; seit der Rückkehr von Gäa hatte sich noch nicht ein einziger Künstler einen Namen gemacht.
    In Kürze würden sie beide das Gerät an der Pyramidenbasis einsetzen; die Aufgabe in der Höhe übernahm dann das SupermorrisonMesser, das bis zu zweihundert Meter Materie durchdrang, wenn auch nur Millimeter für Millimeter. Mit dem Supermorrison arbeitete eine andere Gruppe weiter unten an den Pyramidenwänden.
    »Was sucht ihr eigentlich?«, fragte der Pilot.
    »Keine Ahnung. Wir werden es wissen, wenn wir es haben.«
    »Alles nur wegen des Angriffs aus dem All? Das war bestimmt nicht der erste Versuch, die Erde zu treffen. Und die Pyramide ist eben weit und breit das prägnanteste Ziel.«
    »Vielleicht, vielleicht auch nicht«, entgegnete der Wissenschaftler. »Keiner von uns weiß, was die Fremden suchten.«
    Der Gleiter umrundete die nächste Kante. Die Maschine brummte auf, als die letzte Umkreisung der Pyramidenspitze begann. Die Aufzeichnung zeigte weiterhin die einzelnen Blöcke, jede Fuge und jede Unregelmäßigkeit im Stein. Hier oben gab es keinen Hohlraum und damit kein Geheimnis. Aber bislang waren kaum ein Dutzend Höhenmeter ausgemessen.
    Ein gelb lackierter schwerer Gleiter schwebte entlang der östlichen Pyramidenseite. Vom Boden aus betrachtet wirkte er wie ein plumpes Insekt, das lautlos an einer der dreieckigen Flächen hin und her flog und jedes Mal eine Handbreit tiefer sank. Nur drei Männer und das hochempfindliche schwere Gerät waren an Bord.
    Das Supermorrison-Messer jagte einen Messstrahl durch die Materie, zweihundert Meter weit. Was der Detektor erfasste, wurde aufgezeichnet.
    Die Sonne brannte inzwischen nahezu senkrecht herunter. Es wurde heißer. Die Angehörigen der Sicherheitsabteilung patrouillierten durch die Gärten im Bereich der drei Pyramiden und der Großen Sphinx. Sie suchten nach Personen, die nicht an diesen Ort gehörten. Das Land war Verhältnismäßig dünn besiedelt; die einzig relevante Bevölkerungsgruppe waren die Farmer und deren Hilfskräfte, von denen die Versorgung des Gebiets abhing.
    Mit der Zeit wuchs die Betriebsamkeit im Umfeld der Cheopspyramide. Etwa um zwölf Uhr dreißig übertönte den gedämpften Lärm Hunderter Maschinen und das Stimmengemurmel ebenso vieler Menschen eine Lautsprecherstimme.
    »... Wahnsinnige! Schänder des Grabes! Ihr seid verblendet und böse. Das ist meine letzte Warnung!«, heulte und kreischte verzerrt und von zahlreichen Echos entstellt eine heisere Stimme.
    Uchillos blieb stehen und versuchte, die Richtung festzustellen, aus der das Geschrei kam. »Ich sperre diesen Narren ein!«, fluchte er und rannte los.
    »Mein Bruder im Geiste ist Cheops! Ihr stört seinen Frieden und die Ruhe seiner Vorbereitung auf das nächste Leben! Verflucht seid ihr alle, ihr Wüstenschakale, ihr Hunde!«
    Uchillos lief auf die Sphinx zu. Er sah den lang gestreckten Körper zwischen Palmen und Sykomorenstämmen. Nur Hachmad blieb ihm verborgen. Im Laufen zog er seine Waffe.
    »Ihr Schänder des Grabes! Ihr vergesst, dass Ehrfurcht die einzige Furcht ist! Ich und der Pharao

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