Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silbernes Band (German Edition)

Silbernes Band (German Edition)

Titel: Silbernes Band (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Jaedig
Vom Netzwerk:
entblösstem Gebiss auf sie und ... leckte ihr einmal quer übers Gesicht.

    „Heiðar!“ Sie zerrte lachend an seinen Locken und küsste ihn. Er lud sie schwungvoll auf seine Arme, trug sie ins Schlafzimmer und schmiss sie sanft aufs Bett. Auf der schwankenden Matratze musste sie erst das Gleichgewicht wiederfinden, schüttelte sich und stützte sich auf den Ellbogen. Er erwiderte ungerührt das wütende Funkeln ihrer grün-goldenen Augen und legte sich neben sie. Sie strich eine Locke hinters Ohr und räusperte sich leise: „Ich nehme keinen Unterricht mehr. Es hat mich total genervt, als Hjalti mich anfasste. Aber deine Reaktion hat mich genauso geärgert. Du kannst nicht einfach entscheiden, was ich darf und was nicht!“ Er wirkte zerknirscht. „Tut mir leid, ich war schrecklich wütend. Das war eben eine schwierige Situation für mich. Meine unsterbliche Seite wollte mal wieder die Kontrolle übernehmen. Verzeihst du mir?“ Ihre Antwort war ein leidenschaftlicher Kuss. Dennoch war da dieses leise Gefühl, dass er möglicherweise zuviel Einfluss gewann.

    Heiðar erhielt zwei Tage später Rückendeckung von Rúnas Freundin Björk. Sie hatte an jenem Abend ihren Wallach Blesi in der Halle geritten und alles mitangesehen. „Hjalti war ganz schön dreist. Du solltest keinen Unterricht mehr nehmen.“ Rúna verdrehte die Augen. „Das hat Heiðar auch gemeint. Er war ziemlich sauer und hätte sich beinahe mit Hjalti geprügelt.“ – „Sei vorsichtig, Rúna. Du hast es echt nicht nötig, dich von diesem Möchtegern-Reitlehrer betatschen zu lassen. Ich kann Heiðar gut verstehen.“ Rúna biss sich zweifelnd auf die Unterlippe. Sie konnte Björk schlecht erzählen, dass Heiðar ein wildes und ziemlich besitzergreifendes Raubtier war. „Du solltest diese schöne Beziehung nicht aufs Spiel setzen. Das sind diese Kappzaum-Stunden nicht wert.“ – „Ich nehme keine Stunden mehr, das habe ich Heiðar bereits gesagt.“ Björk wirkte erleichtert. „Na prima. Was meinst du? Ob Hjalti wohl das Erbe von Gunnar antritt?“ Sie lachten. Gunnar war seit einiger Zeit wie ausgewechselt. Er hatte von einem Tag auf den anderen aufgehört, Frauen zu belästigen - warum, wusste niemand. Heiðars „gute Tat“ hatte sich übrigens auch für Gunnar selbst gelohnt. Er war seit drei Wochen mit Ösp zusammen, die erst kürzlich in den Reitverein eingetreten war. Sie kannte den alten Gunnar nicht und hatte sich unvoreingenommen auf ihn eingelassen. Die beiden schienen sehr glücklich zu sein.

Unsterblicher Liebhaber

    Als Birna Magnúsdóttir erwachte, wusste sie im ersten Moment nicht, wo sie sich befand und wie sie hierher gekommen war. Sie lag nackt in einem fremden Bett in einem fremden Zimmer. Als die Erinnerung zurückkehrte, lächelte sie verträumt.

    Gestern Abend hatte sie eine Bar am Laugavegur besucht, um sich einen oder zwei Drinks zu genehmigen und etwas Spass zu haben. „Guten Abend, Birna. Darf ich mich zu dir setzen?“ Sie war vor Schreck zusammengezuckt, als sie plötzlich seine angenehme Stimme hinter sich vernahm, ihr Herz hatte mit einem Mal wild geklopft, und ihr wurde ganz warm. Natürlich durfte er sich setzen! Sie hatte schon beim letzten Mal vorgehabt ihn anzusprechen. Damals hatte er sie leider nicht bemerkt, und sie hatte nicht den Mumm aufgebracht, zu ihm rüberzugehen. Sie konnte ihr Glück kaum fassen, als er sich jetzt angeregt mit ihr unterhielt und schamlos mit ihr flirtete. „Was für ein wunderschöner Mann!“ Sie versank in den ausdrucksstarken dunkelblauen Augen und liess sich von schmeichelnden Worten umgarnen: „Du bist mir gleich aufgefallen, als ich dich das erste Mal gesehen habe. So ein hübsches Mädchen.“ Sein Blick schien zu glühen, als er ihr tief in die Augen sah. Birna mochte seinen speziellen Akzent. Fionn war Heiðars Cousin, er lebte in England. Die Enttäuschung darüber, dass Heiðar bereits eine Freundin hatte, war in seiner Gesellschaft schnell verflogen. War er nicht mindestens genauso attraktiv? Und im Gegensatz zu Heiðar eindeutig interessiert. Im Verlauf des Abends berührte er scheinbar zufällig ihre Hand, hinterliess dabei ein prickelndes Gefühl auf ihrer Haut. Fionn flüsterte süsse Worte in ihr Ohr und streifte mit kühlen Lippen ihren Hals. „Du bist absolut unwiderstehlich. Ich würde dich zu gern etwas verwöhnen, heute Nacht.“

    Birna schmolz dahin wie Butter an der Sonne und begleitete ihn bereitwillig ins Hotel. Im Aufzug nach oben fielen

Weitere Kostenlose Bücher