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Silver Moon

Silver Moon

Titel: Silver Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elea Noir
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»Das solltest du ihn selbst fragen! Es steht mir nicht zu, darüber zu reden!«
    »So viel zum Thema Vertrauen!«
    Ich war niedergeschlagen, stand auf und ging nach draußen. Der Einzige, der mir wieder folgte, war Sakima, mein treuer Begleiter. Traurig setzte ich mich in den Obstgarten an den Stamm eines Apfelbaumes und Sakima legte sich neben mich ins Gras. »Erzählst du mir, was Yuma am Tag macht, weshalb er nicht da ist?«
    Zu meinem Erstaunen schüttelte selbst Sakima seinen Kopf.
    »Na, ganz super! Ihr seid wohl alle gegen mich? Ich soll euch alles offenbaren, mein Herz ausschütten, Dinge erzählen, an die ich noch nicht einmal richtig denken kann, ohne dabei vor Scham im Erdboden zu versinken, aber ihr bringt das Einfachste nicht über eure Lippen! Dir mag ich ja noch verzeihen, du kannst nicht reden, aber Bob und Anouk, sie könnten es mir sagen!«
    Sakima kroch unterwürfig zu mir und kuschelte sich in meinen Schoß. Ich streichelte sein flauschiges Fell, während ich auf die herannahende Nacht wartete. Ob Yuma heute kommen würde? Ich hatte Zweifel. Es war bereits nach neun, als ich Sakima sanft beiseiteschob, um aufzustehen. »Ich möchte jetzt zur Hütte gehen und nachsehen, ob Yuma da ist!« Sakima rappelte sich schlaftrunken auf. Er schüttelte den Kopf. »Du meinst, er ist nicht da?«
    Jetzt nickte Sakima und ich verstand. »Wird er noch kommen?«
    Sakima nickte erneut, diesmal klar und deutlich.
    »Ich hoffe, du hast recht! Ich vermisse ihn so sehr, er fehlt mir«, bekannte ich leise und ließ mich zurück an den Baumstamm sinken. Sakima kroch ergeben zu mir und grunzte zufrieden, während ich an Yuma dachte … Die Zeit verstrich, es wurde immer später. Es ward gar düster und der Mond zog allmählich auf. Sakima blickte plötzlich zum Himmel. Er jaulte, sprang hoch und wandte sich von mir ab – er ging einfach! Er ging tatsächlich!
    »Wo willst du hin?«, rief ich ihm nach. Er bellte und seine Augen deuteten zur großen Scheune, die gegenüber dem Hof lag.
    »Soll ich mitkommen?« Sakima schüttelte sich. Offenbar wollte er nicht, dass ich mitkam. »Lässt du mich also auch noch alleine«, flüsterte ich niedergeschlagen. Sakima blickte wiederholt zum Mond, dann kam er noch mal kurz zu mir gelaufen. Er schleckte über meinen Handrücken und stupste mich mit seiner feuchten Schnauze an die Stirn. Er wirkte nervös und seine Augen sahen ständig nach dem sich füllenden Mond. Dann heulte er laut auf und ging rückwärts in Richtung Scheune. Ich wusste, es bedeutete, dass ich ihm nicht folgen sollte. Ich versuchte es auch gar nicht, sondern blieb resigniert sitzen. Als er Sekunden später im Scheunentor verschwand, hüllte mich die Einsamkeit in ihr schwärzestes Kleid.

Eyota

    Der Hof war leer und verlassen. Im großen Haus brannten zwar noch die Lichter, aber ich wollte nicht zu den Moores gehen. Bei Anouk war bereits alles finster. Sie und Kai hatten sich gewiss schon hingelegt, gemeinsam … Neid erfasste mein Herz. Sehnsüchtig starrte ich auf das Fenster ihres Schlafzimmers. Mein Blick wanderte hinüber zu Yumas Hütte, in der noch immer kein Licht zu sehen war. Ich wollte die Nacht nicht im Obstgarten verbringen, aber ich wollte auch nicht alleine in Yumas Hütte gehen.
    Mir fiel Eyota ein. Der Hengst stand ebenso einsam auf der Weide wie ich hier auf dem Hof. Ich war traurig und ging zu ihm. Er erkannte mich sofort und kam ans Gatter galoppiert. Ich hatte noch gut in Erinnerung, wie aufbrausend er reagieren konnte, und ich wusste, dass Sakima jetzt nicht bei mir war, um mich zu warnen. Allerdings spürte ich keine Aggressivität von dem Pferd ausgehen, im Gegenteil. Ich glaubte, er freute sich über meine Anwesenheit. Zaghaft hob ich meine Hand, um ihn vorsichtig zu berühren. Eyota schien es zu gefallen und ich fasste den Mut, um ihn richtig zu streicheln. Meine Hände fuhren sacht von seiner pechschwarzen Stirn hinab zu den großen Nüstern. Er wieherte kurz und nickte. Ich wagte es, alleine durchs Gatter zu steigen. Eyota wich kurz zurück, aber nur um mir Platz zu machen. Er war ein wirklich traumhaft schönes Tier. Ich streichelte seine stolze schwarze Mähne, fuhr mit meinen Fingern über seinen kräftigen Rücken und ihm gefiel es ganz offenbar. Ich genoss seine Gegenwart und lehnte mich rückwärts an seinen warmen Körper. Ich schloss meine Augen und streckte meine Arme zu beiden Seiten weit aus …
    »Ich hoffe, du weißt, dass es einem Wunder gleicht, dass er dich das tun

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