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Silver Moon

Silver Moon

Titel: Silver Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elea Noir
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lässt?«, fragte eine vertraute Stimme, die bei mir eine Gänsehaut verursachte. Yuma! Erleichtert und mit einem unbewussten Lächeln auf den Lippen öffnete ich meine Augen. Yuma stand am Gatter und sah mich an. »Lust, zu reiten?«, wollte er wissen und kam auf die Weide. »Ich bin noch nie geritten!«
    »Dann hast du was verpasst! Ich schätze, du lernst es sehr schnell. Im Grunde gibt es da gar nichts zu lernen. Du musst dich nur voll und ganz gehen lassen, eins werden mit dem Tier. In etwa so, wie du es gerade tust!«, erzählte Yuma und trat ganz nah an mich heran. Er lächelte. »Hallo, erst mal. Du dachtest nicht, dass ich kommen würde, stimmt’s?« Ich nickte ehrlich.
    »Kira, ich werde immer wiederkommen! Nachts werde ich immer da sein, das habe ich dir versprochen, und du brauchst nicht eine Sekunde daran zu zweifeln! Und nun lass uns reiten!«
    Yuma ging zum Zaun, um das Gatter weit zu öffnen.
    »Ich soll auf Eyota reiten? Ich denke, er lässt sich von niemandem reiten außer von dir?«
    »Er lässt sich auch von niemand anfassen außer von mir. Und er würde es nie zulassen, dass sich jemand an ihn lehnt – aber hast du das nicht gerade getan, als ich kam? Im Grunde würde Eyota noch nicht einmal jemanden auf seine Weide lassen, und schau – du bist hier! Er sucht sich die Menschen aus, die seiner Nähe würdig sind. Du bist es anscheinend, also mache ich mir keine Sorgen darum, dass er dich abwerfen würde. Nicht wahr, mein Freund?«, fragte Yuma und klopfte dem Hengst auf den Rücken. Eyota warf zur Bestätigung seinen Kopf hoch und runter, hoch und runter … Er wieherte und ging dann vor mir in die Knie. Ich glaubte zu träumen, und Yuma lächelte. »Ladies first!«, sagte er und machte eine vornehme Handbewegung in Richtung Eyotas Rücken.
    »Ohne Sattel, ohne Pferdegeschirr – einfach so?«
    »Ja, einfach so! Eyota ist ein wilder Mustang, er würde sich nie satteln lassen, und Zügel brauche ich bei ihm auch nicht. Er vertraut mir und ich vertraue ihm, das reicht vollkommen!«
    Unsicher ging ich zu dem Pferd.
    »Du aber auch, oder?«, erkundigte ich mich bei Yuma.
    »Ja! Für den Anfang reiten wir lieber zusammen!«
    Ich hatte etwas Herzflattern, als ich auf den Rücken des Pferdes kletterte. Yuma folgte mir sogleich. Er setzte sich dicht hinter mich und Eyota stand auf. Es war höher, als ich erwartet hatte, und wackelig dazu. Ich hatte stets das Gefühl, gleich herunterzufallen, obwohl das Pferd ganz ruhig blieb und sich langsam fortbewegte.
    »Meine Güte, ist das kippelig! Und man kann sich nirgends festhalten! Und hoch ist es dazu!«, äußerte ich meine Ängste. Yuma griff von hinten nach meinen Händen und führte sie in die dichte Mähne von Eyota.
    »Hier kannst du dich festhalten, und keine Sorge, es tut ihm nicht weh! Die Höhe wird dir nicht so bewusst, wenn du geradeaus schaust anstatt hinab! Und was das Kippelige betrifft: Lass dich auf den Rhythmus ein! Entspann dich, du bist viel zu verkrampft«, flüsterte er mir ins Ohr und streichelte sanft über meine Arme. Ich fröstelte dabei, was Yuma anspornte, mich weiterzustreicheln. Er krabbelte mich im Nacken und seine Finger tanzten von meinen Schultern hinab zu meinen Händen und wieder hinauf … Fortwährend berührte er zärtlich meine Haut. Welch schönes Gefühl! Erst als ich mich gelockert hatte, ließ Yuma seine linke Hand auf meinem Bauch ruhen, während seine rechte Hand mich weiter streichelte.
    »Lehn dich zurück, ganz nah an mich heran! Ja, leg deinen Kopf auf meine Schulter und schließe deine Augen! Fühle, Kira! Einfach nur loslassen und fühlen«, wisperte Yuma und sein Atem streifte meine Wange. Ich folgte seinen Worten, als wären sie der süße Gesang der Sirenen. Ich ließ mich fallen und tauchte ein in die Welt der Empfindungen. Mein Kopf ruhte auf seiner Schulter, dicht an seinem Kopf – zwischen unsere Körper hätte kein Streichholz mehr gepasst. Eyota hatte ich längst vergessen, nur den sanften Rhythmus unter mir spürte ich noch; und es war so schön. Ich fühlte Yumas Hände, die nach meinen griffen, sie aus der Mähne nahmen und zur Seite hin weit spreizten. »Fühle … das ist Freiheit! Fühle und vergiss sie niemals! Sie ist das Wichtigste im Leben!«, sagte er und gab Eyota einen kleinen Tritt in die Seite, woraufhin er an Geschwindigkeit zulegte.
    »Nicht wieder verkrampfen, lass dich auf das Tempo ein! Gehe mit und werde eins mit dem Tier, es ist ganz leicht«, flüsterte Yuma und führte

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