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Skandalöse Küsse - Scandal Becomes Her

Titel: Skandalöse Küsse - Scandal Becomes Her Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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Herren dann zu ihr kamen, erwähnte sie Marcus gegenüber, dass alles bereit sei.
    »Ich hoffe, es stört Sie nicht, einen Lakaien als Kammerdiener zu haben?«
    »Teuerste Lady, ich bin für Ihre Gastfreundschaft überaus dankbar, und da ich auf Ihre Gnade angewiesen bin, bin ich mit allem zufrieden, was Sie arrangieren.«

    »Und ich nehme an«, warf Julian lächelnd ein, »dass ich morgen etwas von meiner sauberen Wäsche für den Heimweg an dich abtreten darf.«
    »Nun, ich werde jedenfalls auf keinen Fall deine schmutzige Wäsche haben wollen!«
    Der Abend verging in einer angenehmen und entspannten Atmosphäre, und ein paar Stunden später zog sich Nell auf ihre Zimmer zurück, während die Herren eine Runde Piquet begannen.
     
    Nachdem Nell sich umgezogen hatte, entließ sie Becky und stieg ins Bett, sie fühlte sich müder als gewöhnlich. Sie mochte Marcus und genoss seine Gesellschaft immer, aber bis sie ihn heute Abend gesehen hatte und sein Verhalten ihr gegenüber ihre Furcht vertrieben hatte, er könne nun geringer von ihr denken, hatte sie einige besorgte Stunden verbracht, die nun ihren Zoll forderten.
    Doch, einmal im Bett, lag sie schlaflos da, wälzte sich stundenlang hin und her. Das leichte Unwohlsein, das sie seit dem Abendessen nicht weiter zu beachten versucht hatte, wurde stärker und sie setzte sich auf, erwog, nach etwas heißer Milch zu läuten. Das Aufsetzen war ein Fehler, der Raum verschwamm vor ihren Augen und sie sprang aus dem Bett, erreichte den Nachttopf gerade noch rechtzeitig. Würgend erbrach sie sich.
    Die Tür zu Julians Räumen öffnete sich, und er trat in ihr Zimmer. Nell wandte sich zu ihm um, ihr Gesicht ein Bild des Elends. »Nell!«, rief er erschreckt und eilte an ihre Seite. »Was ist los, mein Liebling?«
    Tödlich verlegen, dass er sie in dieser unwürdigen Lage angetroffen hatte, bedeutete Nell ihm, zu warten, während sie sich in ihr Ankleidezimmer zurückzog. Aus dem rosacremefarbenen
Porzellankrug auf dem Waschtisch spritzte sie sich Wasser ins Gesicht und spülte sich den Mund aus. Sie strich sich eine feuchte Haarsträhne zurück und starrte ihr Bild im Spiegel an, der über dem Marmorwaschtisch stand, dann schnitt sie eine Grimasse. Sie sah schrecklich aus, ihre Augen waren viel zu groß für ihr Gesicht, ihre Haut war zu blass und fahl. Genau das, was ein zärtlicher, frisch gebackener Ehemann sehen wollte, dachte sie und fühlte sich jämmerlich.
    Sie ging in ihr Schlafzimmer zurück und versuchte, über sich selbst zu lachen. »Ich hätte nicht vergessen dürfen, dass ich Hummer in Butter noch nie vertragen habe.«
    »Soll ich dir etwas heißen Tee oder Milch bringen lassen?«, fragte er besorgt, und schaute ihr prüfend ins Gesicht.«
    Nell nickte. »Milch, bitte.«
    Nachdem er ihr ins Bett geholfen hatte, läutete er nach einem Dienstboten. Kurz darauf wurde ein Tablett mit einer dampfenden Tasse Milch und einer Scheibe trockenen Toast auf ein Tischchen neben ihrem Bett gestellt. Obwohl ihr Magen sich noch nicht ganz wieder beruhigt hatte, nippte Nell vorsichtig an der Milch. Julian saß nur wenige Zoll von ihr entfernt auf der Bettkante und beobachtete sie. Ihr war immer noch leicht übel, und sie hoffte verzweifelt, dass die Milch unten bleiben würde und sie sich nicht noch weiter entwürdigen würde, indem sie sich über ihn erbrach.
    Es wurde knapp. Nell krabbelte hastig aus dem Bett, und Julian, der ahnte, was sie wollte, machte ihr rasch Platz, griff nach dem Nachttopf und reichte ihn ihr gerade noch rechtzeitig.
    Wenn sie zuvor schon verlegen gewesen war, so war das nichts im Vergleich zu ihren Gefühlen jetzt, als Julian ihr die Stirn hielt und sie in den Nachttopf spuckte, während ihr
ganzer Leib immer wieder von Krämpfen geschüttelt wurde. Als es schließlich vorbei war, nahm er den Nachttopf aus ihren zitternden Händen, stellte ihn ab und verschwand in ihrem Ankleidezimmer, kehrte mit einem weichen, feuchten Tuch zurück, mit dem er ihr behutsam Gesicht und Mund abwischte. Ihre Verlegenheit könnte nicht noch größer sein. Sie würde ihm nie wieder in die Augen sehen können!
    »Es tut mir so leid«, sagte sie mit feuerroten Wangen.
    »Ach was. Jeder kann krank werden. Geht es jetzt besser?«
    Sie nickte, schaute ihn nicht an, wünschte sich nur, dass er ginge, damit sie in Frieden sterben konnte.
    Er strich ihr zärtlich das Haar aus der Stirn, dann schüttelte er ihre Kissen auf. »So, leg dich zurück und versuch zu schlafen. Ich

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