Sklavin des Höhlenmenschen
zu Boden, stieß zu, kümmerte sich nicht um ihr lustvolles und ängstliches Gewinsel, sondern nahm sie noch wilder und ungestümer in Besitz, als Rama dies bei seinen Frauen getan hatte. Er war wendiger als der Rudelführer, bewegte seinen Körper rascher auf und in ihr, bis das Feuer ihre Brust, ihren Hals und ihre Augen erreichte und die Hütte in rote Glut tauchte.
Kapitel 5
In den nächsten Tagen fühlte sich Siri glücklich, und auch die Gottheit meinte es gut mit dem Dorf. Sie schickte Wärme und viel Licht auf sie alle herab. Alles nahm seinen normalen Gang.
Suda, die junge Frau, die vor dem Öffnungsritus so freundlich mit Siri gesprochen und sie beruhigt hatte, wohnte mit ihrem Gefährten in der Hütte neben jener von Gandar. Sie besuchte Siri täglich, nahm sie zu den Arbeiten mit und zeigte ihr alles. Die Frauen bereiteten die gejagten Tiere zu, zogen ihnen das Fell ab, verarbeiteten die Häute, rieben gesammelte Körner zwischen Steinen, vermengten sie mit Wasser, bis sie eine zähe Masse bildeten, und legten diese auf heiße, im Feuer liegende Steine. Siri sah aufmerksam zu und lernte. Die meisten begegneten ihr freundlich, nur wenige mit Misstrauen. Eine Einzige, deren Mann bei Gandar gewesen war, um mit ihm zu sprechen, sah böse auf sie. Es war die Frau, die bei der Öffnungszeremonie anfangs neben Gandar gestanden hatte. Sie herrschte Siri an, wenn diese ihr zu nahe kam, und stieß sie fort. Suda zog Siri weg und erklärte ihr, dass dies Burri sei, die früher bei Gandar gelebt und als seine Gefährtin gegolten hatte, bis er das Dorf verlassen hatte. Sie wohnte nun mit einem anderen zusammen und der wachsende Bauch, den sie stolz herumtrug, stammte von diesem.
Siri fragte sich, weshalb Gandar wohl dieses Dorf verlassen hatte. Er war weit gewandert. Noch weiter als bis zu Ramas Sippe. Er hatte ihr davon erzählt, als sie hierher unterwegs gewesen waren. Er hatte nicht viel geredet, aber es waren einige Bemerkungen über fremde Früchte, andere Pflanzen und Tiere gewesen, die es hier nicht gab. Er hatte Siri neugierig gemacht. Und vielleicht war es eben auch diese Neugier gewesen, die ihn dazu gebracht hatte zu wandern und die Sicherheit seines Stammes zu verlassen.
Siri traf auch wieder die alte Sklavin, die sie in der ersten Nacht im Sklavenhaus gestreichelt und an sich gezogen hatte. Sie lächelte ihr zu, die Frau nickte zurück, betrachtete sie besorgt. Sie hatte bestimmt das Ritual miterlebt und wusste, dass Gandar es in der Nacht vollendet hatte. Sie wäre gerne an ihrer Seite geblieben, aber die alte Sklavin musste zwei Frauen folgen, die unter der Bewachung eines Kriegers hinausgingen, um Gräser und deren Früchte zu sammeln. In der direkten Umgebung des Dorfes war schon alles abgegrast, also würden sie länger fortbleiben.
Eines Morgens warf sich Gandar ein Bündel über die Schulter, nahm seinen Speer und bedeutete Siri, ihm zu folgen. Sie verließen das Dorf, und sie fragte sich erstaunt, wohin er sie wohl führte. Die Männer waren erst vor Kurzem auf der Jagd gewesen und hatten reichlich erlegte Tiere mitgebracht, so dass das ganze Dorf für viele Tage genug zu essen hatte. Gandar schlug eine Richtung ein, bei der sie die Feuerscheibe im Rücken hatten. Siri sah sich neugierig um. So weit war sie noch nie vom Dorf entfernt gewesen. Die Frauen achteten immer darauf, nicht zu weit zu gehen, wenn sie essbare Insekten oder Früchte suchten. Wenn sie tatsächlich weiter fort wanderten, dann wurden sie zumindest von einem Mann begleitet, der sie notfalls mit seinem Speer beschützte. Meist waren es junge Männer, die noch ohne Gefährtin waren und eine untergeordnete Stellung in der Dorfgemeinschaft innehatten.
Gandar aber führte Siri vorbei an blühenden und Früchte tragenden Sträuchern, vorbei an Pflanzen mit essbaren Wurzeln, bis sie zu einer Felswand kamen. Dort begann er in dem Geröll nach Steinen zu suchen. Siri sah ihm neugierig zu, bis er ihr eine Gesteinsknolle zeigte und ihr befahl, nach so ähnlichen anderen Steinen Ausschau zu halten.
Siri erkannte, dass es die Art von Stein war, aus der er seine Werkzeuge und Waffen schlug. Sie suchte eifrig, drehte jeden größeren Steinblock um, untersuchte ihn, schleppte einige davon zu Gandar. Der besah sie sich, schüttelte entweder den Kopf oder hieb probeweise mit seinem Faustkeil, der aus besonders hartem Stein war, darauf. Dabei prüfte er die Art, wie der Brocken splitterte, wie sich die Steine lösten, folgte den
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