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Snapshot

Snapshot

Titel: Snapshot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Robertson
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starrte auf den Boden, um den Augenkontakt und die entsprechenden Fragen zu vermeiden. Dafür hatte er jetzt weder Zeit noch Kraft. Er ging auf direktem Weg ins Büro, machte das Licht an und schloss die Tür, um ungestört zu sein.
    Der Computer konnte ihm gar nicht schnell genug hochfahren, während er schon das USB -Kabel an die kleine Digitalkamera stöpselte. Ein paar Minuten später hatte er die abfotografierten Ausdrucke aus der Abstellkammer runtergeladen und ausgedruckt. Er fegte allen überflüssigen Kram vom Tisch, breitete die Bilder vor sich aus und legte eine Auswahl seiner eigenen Fotografien dazu. Central Station. Harthill. Glasgow Harbour. Dixon Blazes. Das Portfolio des dunklen Engels.
    Die Fotos aus der Abstellkammer hatten aus mehreren Gründen an ihm genagt, seit er sie zum ersten Mal gesehen hatte. Am schlimmsten war das von Rachel, wie sie aus dem Hauseingang in der Highburgh Road kam, aber jetzt war Rachel bei Danny, die Gefahr war also vorerst gebannt. Und dann war da noch die Tatsache, dass er zwei Bilder auf den ersten Blick wiedererkannt hatte. Denn es waren seine eigenen Fotos oder Abzüge seiner eigenen Fotos.
    Auf dem einen war das Team » Nachtschwalbe« zu sehen, wie es kurz nach den Schüssen auf Addison und McConachie neben den gefallenen Kollegen stand. Im Vordergrund des anderen lag die Leiche von Mark Sturrock, im Hintergrund lachten drei Cops. Winter hatte die Bilder nicht als potenzielle Beweismittel weitergegeben, da momentan wenig Aussicht auf eine baldige Anklage bestand. Also hatten die Fotos das Büro nicht verlassen. Irgendein Wichser musste sie von seinem Schreibtisch geklaut und kopiert haben.
    Abgesehen von Angestellten der Scottish Police Services Authority kamen hier nur Cops rein. Selbst Cops durften das Büro eigentlich nicht ohne Erlaubnis betreten, aber da sie ständig im Haus waren, würden sie schon Mittel und Wege finden.
    Eines konnte Winter von vornherein ausschließen: dass Ryan McKendrick hier reinspaziert war. Vielleicht war das hier das Portfolio des dunklen Engels, aber es war nicht nur McKendricks Portfolio.
    Doch am unglaublichsten war, dass manche Fotos innerhalb der Polizeiabsperrung geschossen worden waren. Nicht aus weiter Ferne, wo der Mörder sich aufgehalten haben musste, sondern mittendrin, hinter den feindlichen Linien. Es handelte sich um insgesamt vier Bilder aus Dixon Blazes und vom Smeaton Drive. Die aus dem Industriegebiet stammten bestimmt nicht von Winter, und zum Johnstone-Tatort war er nicht mal gefahren. Besonders gut waren die Fotos nicht, eher im Vorbeigehen mit dem Handy geknipst.
    Wenn er mit seiner Küchenforensik nicht komplett falsch lag, war McKendrick bereits tot gewesen, als diese Fotos gemacht wurden. Davon abgesehen wäre McKendrick sowieso nicht an der Absperrung vorbeigekommen. Okay, es war theoretisch denkbar, dass derjenige, der Winters Fotos kopiert hatte, auch die anderen vier Fotos von irgendwem kopiert hatte, aber praktisch? Wohl kaum. Wer ihn hat zuerst gerochen, dem ist er aus dem Arsch entkrochen, hatten sie früher auf dem Spielplatz gesagt. Winter war sich sicher: Wer die Schüsse abgegeben hatte, hatte auch die Fotos geschossen.
    Rosaleen McKendricks geheimnisvoller Gast. Eine Person, die in Winters Büro eindringen und sich an seinen Bildern vergreifen konnte. Die an einem Tatort rumlaufen und Handyfotos knipsen konnte.
    Alles deutete auf einen miesen Verräter hin. Jetzt war nur noch die Frage, welcher Cop zum Charakterschwein mutiert war. Und die Antwort fand sich zweifellos irgendwo auf den Fotografien.
    Zuerst nahm er sich die erbärmlichen Bilder von der Central Station vor, die er mit dem Handy geschossen hatte, als er sich in aller Öffentlichkeit zum Affen gemacht hatte. Er erkannte Campbell Baxter, Daz McKean, Harkins und Simpson, Paul Burke und Rachel. Das Team » Nachtschwalbe« war erst später zusammengestellt worden. Damals war einfach zum Tatort geeilt, wer gerade im Dienst war und den Funkspruch gehört hatte.
    Seine Augen blieben an Cairns Caldwells blutigem Schädel hängen, an der dunklen Einstichstelle, aus der sein dunkles Leben geflossen war. Das iPhone hatte verhältnismäßig ordentliche Arbeit geleistet– das Loch im Kopf kam gut zur Geltung. Aber damit konnte Winter sich jetzt nicht beschäftigen. Die Zeiten, in denen er in aller Ruhe im Anblick der Toten schwelgen konnte, waren vorbei.
    Die » Nachtschwalbe« in Harthill. Alex Shirley. Jan McConachie. Addison. Monteith. Cat

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