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Söhne der Erde 09 - Die letzten Marsianer

Söhne der Erde 09 - Die letzten Marsianer

Titel: Söhne der Erde 09 - Die letzten Marsianer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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Professor Mercant...Davina Mercant, die wissenschaftliche Leiterin der Versuchsanstalt. Lara kannte sie, zumindest dem Namen nach. Ob es umgekehrt genauso war, wußte sie nicht. Klar war ihr nur, daß offenbar gerade die gesamte Organisation des Reservats umgestaltet wurde. Und daß sie, Lara Nord, sich ahnungslos in eine Lage manövriert hatte, die sich nur zu leicht als Falle entpuppen konnte.
    Was jetzt?
    Umkehren? Einfach die Flucht ergreifen?
    Der Wachmann würde natürlich Verdacht schöpfen und Alarm schlagen. Und wenn es am Ende so oder so Schwierigkeiten gab- konnte sie, Lara, dann nicht wenigstens versuchen, das Beste aus der Situation zu machen?
    Sekundenlang hatte sie gegen die aufkeimende Panik kämpfen müssen, jetzt straffte sie sich wieder.
    Manchmal war Angriff die beste Verteidigung. Es gab Unternehmen, die ganz einfach deshalb gelangen, weil niemand ernsthaft damit rechnete - das hatte sie gelernt, seit sie Charru von Mornag kannte. War es ihr nicht gelungen, ihm mitten unter der marsianischen Armee, in der mobilen Basis, zur Flucht zu verhelfen, ohne daß auch nur der Schatten eines Verdachtes auf sie fiel? Sicher, damals hatte noch niemand an ihrer unbedingten Staatstreue gezweifelt. Und jetzt? Sie konnte sich immer noch auf ihren Namen stützen. Etwas, das ihr früher nie in den Sinn gekommen wäre, weil sie von ihrem Vater das eherne Prinzip übernommen hatte, daß es keine Privilegien geben durfte. Aber sie wußte, daß nicht alle Bürger der Vereinigten Planeten so dachten, und sie traute sich durchaus die Kaltblütigkeit zu, ihren Plan in die Tat umzusetzen.
    Entschlossen landete sie den Jet vor der Versorgungszentrale.
    Als sie ausstieg, glitt bereits die Tür auseinander. Offenbar war drinnen ihre Ankunft bemerkt worden. Im Gegenlicht erkannte Lara einen Universitätsdiener in der traditionellen mattroten Tracht. Und jetzt erst wurde ihr bewußt, daß sie ihre eigene Universitätskleidung mit der hellgrünen venusischen Tunika vertauscht hatte.
    Gleichgültig!
    Sie konnte nicht mehr zurück. Ruhig stieg sie die zwei Stufen hinauf, ging grußlos an dem blaßgesichtigen kleinen Mann vorbei, der sich verneigte, und betrat das Gebäude.
    Von dem großen Raum mit den Nahrungsspendern war ein improvisiertes Büro abgeteilt worden.
    Davina Mercant saß hinter dem Schreibtisch: eine hochgewachsene Marsianerin mit scharfen Zügen und streng geschnittenem grauen Haar. Sie hob überrascht die Brauen. Lara lächelte höflich, da die Wissenschaftlerin einen höheren Rang bekleidete als sie selbst, aber auch mit jener Spur von Überheblichkeit, die gewisse Kreise der marsianischen Gesellschaft auszeichnete.
    »Professor Mercant! Schön, Sie noch zu treffen! Wie Sie sehen, bin ich eigentlich schon in Urlaub. Aber die medizinische Fakultät ist im Moment etwas überlastet, daher erledige ich noch rasch ein paar Kleinigkeiten.«
    »Doktor Nord?«
    »Richtig. Haben wir uns nicht bei der letzten Sitzung über die Zusammenarbeit zwischen den staatlichen Zuchtanstalten und Ihrer Station getroffen?«
    Davina Mercant lächelte ausdruckslos und machte eine um Entschuldigung bittende Geste. »Tut mir leid, daß ich mich nicht erinnere. Was kann ich für Sie tun, Doktor Nord?«
    »Die Männer, die aus dem Reservat ausgebrochen waren. Eine Routineuntersuchung. Ich arbeite über das Problem der Stoffwechsel-Krise bei abrupter Ernährungsumstellung und brauche gewisse Vergleichszahlen, speziell im Hinblick auf den Drogen-Entzug.«
    »Ah, ja...«
    Das Lächeln der Wissenschaftlerin veränderte sich nicht. Ihre Züge wirkten etwas starr. Lara fühlte Unbehagen, eine Warnung ihres Instinkts, doch die nächsten Worte beruhigten sie.
    »Setzen Sie sich doch, Doktor Nord. Darf ich Ihnen etwas anbieten? Oder haben Sie es eilig?«
    »Vielen Dank. Da ich offiziell schon beurlaubt bin, wäre es mir lieber, die Sache so schnell wie möglich hinter mich zu bringen. Deshalb auch die ungewöhnlich späte Stunde.«
    »Ich verstehe. Einen Moment, bitte!« Davina Mercant beugte sich vor und bediente das Sprechgerät. »Jerrey? Würden Sie kurz herüberkommen?«
    Jerrey gehörte zu den wissenschaftlichen Assistenten.
    Während sie auf ihn warteten, glitt Laras Blick in die Runde und erfaßte eine offene Tür, hinter der sich uniformierte Gestalten bewegten. Wachmänner! Das Reservat schien davon zu wimmeln. Laras Herzschlag beschleunigte sich. Es kostete sie Mühe, ihre gelassene Haltung beizubehalten.
    Drei wissenschaftliche

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