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Söhne der Erde 09 - Die letzten Marsianer

Söhne der Erde 09 - Die letzten Marsianer

Titel: Söhne der Erde 09 - Die letzten Marsianer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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alle, auf dem Hügel da drüben. Geht langsam! Ihr braucht euch nicht zu beeilen!«
    Schweigen und Nicken.
    Die ersten stummen, willenlosen Gestalten wandten sich schon zur Tür. Charru schlüpfte vor ihnen hinaus, umrundete das Gebäude und schlich geduckt zwischen den Hütten auf die Versorgungszentrale zu. '
    Er wußte, er hätte ein Chaos entfesseln können. Die Männer hätten auch dem Befehl gehorcht, die Zäune niederzureißen oder den Spiralschlitten in die Wüste zu fahren. Aber in einem Chaos hätten die Wachmänner vermutlich die Nerven verloren, vielleicht blindlings mit den Lasergewehren in die Menge gefeuert. Das durfte nicht passieren.
    Auch so würde es genug Verwirrung geben.
    Charru hörte bereits die aufgeregten Stimmen, kniff geblendet die Augen zusammen, als auf dem Platz vor der Versorgungszentrale plötzlich Scheinwerfer aufflammten. Gestalten standen auf den Stufen. Bewaffnete Uniformierte, Männer in der mattroten Tracht der Universität, eine große grauhaarige Frau, deren Profil sich scharf in der Helligkeit abhob. Sie sahen die Bewegung im Dorf, spürten die Unruhe, aber niemand hatte auch nur die geringste Ahnung, was überhaupt vorging.
    Mit ein paar gleitenden Schritten erreichte Charru die Seitenfront der Versorgungszentrale.
    Die Wachmänner schwärmten aus, zögernd, mit schußbereiten Lasergewehren. Die grauhaarige Frau schwang energisch herum, vermutlich, um Verstärkung anzufordern. Die Eingeborenen, die zwischen ihren Hütten auftauchten, verhielten sich völlig friedlich. Nicht einmal ein hysterischer Uniformierter am Rande seiner Nerven konnte sich von ihnen bedroht fühlen. Das ganze Reservat war in Bewegung.
    Fassungslos starrten die drei Männer in der Universitäts-Tracht über den freien Platz.
    Sie waren unbewaffnet, wirkten völlig überfordert. Langsam und zögernd wichen sie vor der unbekannten Gefahr zurück. Charru spähte um die Hausecke, und dann, als die drei Rotgekleideten wieder im Innern des Gebäudes verschwanden, stand er mit einem Sprung auf den Stufen.
    Drei Schritte bis zur Tür.
    In ihrem Büro sprach die grauhaarige Frau erregt in den Kommunikator. Lara stand an der Wand, flankiert von zwei Wachmännern. Sie starrte die Tür an. Sie wußte, was die Aufregung draußen bedeutete. Sie wartete mit totenblassem Gesicht, und in der Sekunde, in der sie Charru entdeckte, handelte sie.
    Blitzartig warf sie sich zur Seite und versuchte dabei, dem Wachmann das Lasergewehr von der Schulter zu reißen.
    Der Mann schrie erschrocken auf und stolperte über Laras Füße. Sein Kollege stieß einen scharfen, keuchenden Laut aus. Eine Schrecksekunde lang vermochte er sich nicht zu rühren, und diese Sekunde genügte Charru, um den Raum zu durchqueren.
    Er hatte das Schwert gezogen, aber er schlug mit der flachen Klinge zu.
    Der Wachmann brach bewußtlos zusammen. Der zweite Uniformierte war gestürzt und hatte Lara mitgerissen. Verzweifelt versuchte er, die Waffe freizubekommen. Charru brauchte ihm nur die Faust ins Genick zu schlagen.
    Mit einem wilden Ruck riß Lara dem Ohnmächtigen das Lasergewehr aus dem Griff. Charru bückte sich nach der zweiten Waffe. Alles war schnell gegangen. So schnell, daß die grauhaarige Frau und die drei wissenschaftlichen Assistenten immer noch wie gelähmt verharrten, während im Lautsprecher des Kommunikators eine aufgeregte Stimme quarrte.
    »ProfessorMercant! Melden Sie sich! Professor Mercant...« Charru wirbelte herum und benutzte das Gewehr als Schlagwaffe.
    Er konnte, durfte jetzt keine Rücksicht nehmen. Alles hing davon ab, daß der Vollzug nicht zu schnell begriff, was hier vorging. Die drei Wissenschaftler, die noch nie in ihrem Leben eine gewaltsame Auseinandersetzung mitgemacht hatten, fanden keine Gelegenheit, sich zu wehren. Charru wußte nicht, ob er es fertiggebracht hätte, auch die grauhaarige Frau bewußtlos zu schlagen. Er brauchte es nicht, da sie ihn nur eine Sekunde lang mit offenem Mund und zitternder Unterlippe anstarrte und dann mit verdrehten Augen über ihrem Schreibtisch zusammensank.
    Lara schluchzte, als sie durch den Raum auf Charru zutaumelte. Sie sank halb gegen ihn, am Rande der Hysterie. Er packte ihre Schultern und schüttelte sie.
    »Lara! Kannst du deinen Jet dazu bringen, leer zu fliegen?«
    »Nein, das...«
    »Dann brauche ich irgend etwas, das klebt! Schnell! Hast du verstanden?«
    »Ja! ja...«
    Sie warf sich herum, erreichte mit zwei Schritten den Schreibtisch und stieß die grauhaarige Frau

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