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Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Titel: Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Bonsch
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US-67 verließen. Ich riss ein Stück Stoff vom unteren Saum meines Shirts ab – bei dem Schnitt fiel das eh nicht auf –, spuckte darauf und säuberte mein Gesicht von Blut, Schmutz und Rotz, so gut es ging. Alain starrte indes angestrengt auf die Straße vor uns. Schweißperlen glitzerten wie kleine Kristalle auf seiner Stirn, während er leise murmelnd fluchte.
    „Was gibt’s?“, fragte ich vorsichtig und warf den Stoffstreifen in den Fußraum.
    „Einiges. Wir kommen nicht schnell genug voran; diese Karre bringt es nicht. Außerdem weiß ich nicht, ob wir auf der richtigen Straße sind. Die US-67 ist die naheliegendste Lösung, wenn die Kerle schnellstmöglich auf Nebenstrecken nach Waxahachie wollen, aber es gibt noch andere Wege.“
    „Okay, aber was sollen wir anderes tun? Wir müssen auf unser Glück vertrauen.“
    „Nein, müssen wir nicht“, sagte Alain und sah mich mit einem undefinierbaren Blick an. „Es gibt eine Möglichkeit, aber die wäre recht schmerzhaft für dich.“
    „Ach du Scheiße“, antwortete ich aufgebracht. „Warum hast du das nicht eher gesagt? Fuck die Schmerzen, es geht hier um Daxx.“
    „Also schön. Als erstes müsstest du mit Daxx geistigen Kontakt aufnehmen, so wie wir es damals in der Villa häufig getan haben. Versuch herauszukriegen, wo er sich befindet und in welche Richtung sie fahren. Wenn du dann noch genug Kraft hast, kannst du die Zeit um uns herum etwas langsamer ablaufen lassen, damit wir schneller werden. Wahrscheinlich wirst du das nicht lange durchhalten, aber schon ein bisschen hilft. Denk daran, dass wir dich brauchen, wenn wir die Entführer erwischen.“
    „Da mach dir mal keine Sorgen, ich habe gestern –“
    – Nacht genug Energie getankt , wollte ich sagen, und obwohl Alain es wahrscheinlich sowieso wusste, war es mir irgendwie unangenehm.  
    „Ich habe genug Energie. Tolle Idee, übrigens.“
    „Ja, aber nicht neu. Was glaubst du, was damals geschehen ist, als du dich heimlich auf dein Zimmer geschlichen hast, als der General nach Hause kam?“
    „Du meinst, nachdem wir im Garten gerungen hatten?“
    „Genau.“
    „Ach so war das.“
    Ich dachte kurz an die Nacht zurück, die Alain meinte. Wie er mich regelrecht hinausgeworfen hatte, wie ich die Scheinwerferkegel im Wohnzimmer gesehen hatte und an die Panik, in der ich gewesen war. Nie hatte ich realisiert, dass ich ohne seine Hilfe erwischt worden wäre.
    „Also gut“, sagte ich. „Ich versuche es.“
    Ich schloss meine Augen und konzentrierte mich. Zeitmanipulationen waren mir mittlerweile in Fleisch und Blut übergegangen, aber bei Gedankenverbindungen sah es anders aus, da fehlte mir die Übung.
    Daxx? ... Daxx.
    Nichts. Alles andere hätte mich auch überrascht. Ich konzentrierte mich stärker, wurde aber gleichzeitig lockerer und ließ mich tiefer in eine mentale Ebene hinabgleiten. Dort suchte ich nach ihm.
    Daxx?
    Jul? Bist du das?
    Ja. Lass dir nichts anmerken.
    Die Kopfschmerzen waren noch erträglich, aber ich war erstaunt, nicht nur seine Gedanken lesen, sondern mit ihm kommunizieren zu können. Das bewies, wie nahe die Zeit der Übergabe schon gekommen war, die Zeit, in welcher der kleine Durchgang in der Hecke – die jetzt irgendwo tief in meinem Inneren gedieh – sich für die Zwillinge schließen würde, damit wir gemeinsam in der Villa leben konnten, bis ich all mein Wissen an sie weitergegeben hatte und die Villa verlassen würde.
    Fab! Ich höre dich in meinem Kopf. Ist das noch eine Vampirfähigkeit?
    Mir war gleichzeitig nach Lachen und Weinen zumute. Es ging ihm soweit gut und der Klang seiner Stimme kam Wasser für einen Verdurstenden gleich.
    Ja, könnte man so sagen. Bist du okay?
    Sicher. Ich habe ein paar Prellungen und Schürfwunden, aber sonst nichts. Wie geht es euch?
    Ich schluckte und hoffte, mich nicht zu verraten.
    Uns geht es auch gut. Weißt du, wo du gerade bist?
    Klar, eingepfercht mit drei widerlichen Stinktieren in einem coolen Alfa Romeo. Der neben mir bohrt sich ständig mit seiner SOCOM in der Nase.
    Okay. Wir sind euch auf der Spur und holen dich daraus. Kannst du mir sagen, wo genau ihr seid?
    Ja, wir fahren gerade durch Santa Anna.
    „Sie sind in Santa Anna.“
    „Bestens“, sagte Alain. „Dann sind wir auf der richtigen Spur.“
    Daxx, wir folgen euch, so schnell wir können. Mach bitte keine Dummheiten und warte einfach ab.
    Das heißt, ich darf nicht meinen blanken Arsch zum Fenster raushalten?
    Du Spinner. Den Neumond kannst du

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