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Söhne der Rosen - Die rätselhaften Zwillinge (Gay Phantasy) (German Edition)

Söhne der Rosen - Die rätselhaften Zwillinge (Gay Phantasy) (German Edition)

Titel: Söhne der Rosen - Die rätselhaften Zwillinge (Gay Phantasy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Bonsch
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hatten.“  
    „Okay“, sagte ich und nahm nun meinerseits einen Schluck Whiskey. „Ihr wart ehrlich zu mir, also will ich auch ehrlich zu euch sein. Das ist keine gewöhnliche Tätowierung. Sie wächst einfach in unregelmäßigen Schüben.“  
    „Ist das bei Vampiren so?“, fragte Daxx, sichtlich erstaunt.
    „Er ist kein Vampir, begreif das doch endlich.“
    „Sinh hat recht. Aber darum geht es mir gar nicht. Wann, sagtet ihr, war diese schreckliche Katastrophe? Wann genau?“
    „Am 9. August 2007“, antwortete Sinh.
    Das war genau der Tag, an dem ich den Ochsenfrosch gesehen hatte. Und einen Hund, erinnerte ich mich, wenn auch nur verschwommen. Der Tag, an dem sich die erste Blüte verdoppelt hatte.  
    „Warum fragst du?“, wollte Daxx wissen.
    „Ach, nur so.“
    Ich wollte darüber nachdenken. Aber irgendwas in der Villa hatte offensichtlich nicht nur meinen Körper, sondern auch meinen Geist jung gehalten. Ich spürte die gleiche, selbstverständliche Akzeptanz, welche die beiden jugendlichen Zwillinge für all das hier aufbrachten, tief in mir. Es war nicht nötig, dass wir nun endlos diskutierten, uns wunderten und fürchten mussten, den Verstand zu verlieren. Wir konnten die Welt so hinnehmen, wie sie war. Und wir konnten das Beste daraus machen. Zumindest war ich mir jetzt sicher, dass Sinh und Daxx die Richtigen waren, und dieses Gefühl war erleichternd und ein regelrechter Energieschub. Ein Problem weniger. Wobei ich die beiden auch immer beobachtet hatte, oder zu beobachten geglaubt hatte, es war zumindest kein Inzest. Und obwohl ich zuvor beschlossen hatte, dass es unter Brüdern durchaus okay wäre, war ich doch irgendwie erleichtert. Die Zwillinge waren keine Brüder, sondern zweimal dieselbe Person. Heute frage ich mich manchmal, ob ich damals anders reagiert hätte, wären die beiden wirklich miteinander verwandt gewesen. Ich glaube, es hätte nichts geändert. Wie auch immer, ich war einfach nur froh, mehr herausgefunden zu haben, als ursprünglich erwartet. Mehr wollte ich im Moment nicht, um mein Glück nicht überzustrapazieren.  
    In die Stille hinein fragte Sinh: “Und? Was machen wir jetzt?“
    „Was schon?“, antwortete ich überdreht. „Das, wofür wir uns eigentlich getroffen haben. Alles weitere können wir genau so gut später einmal besprechen. Der Sommer ist noch lang.“  
    „Voll fab!“, riefen sie zeitgleich und sprangen auf.
     
    Gemeinsam trugen wir ihre Ausrüstung, die Getränke, meinen Satz Marker und das kleine Radio in den hallenartigen Saal im dritten Stock. Wir wollten Platz bei der ganzen Aktion haben, mehr, als mein Atelier hergab. Ich hatte das Gefühl, der Tag wäre irgendwie sonniger geworden, die Farben klarer, die Luft frischer und der Gesang der Vögel melodischer. Sogar der immerwährende Duft der Rosen wirkte betörender und dominanter. Ich hatte mich verliebt, richtig verliebt. Außerdem waren wir drei etwas Besonderes und wir hatten ein Geheimnis gelöst. Die anderen würde ich auch noch in den Griff bekommen, vielleicht sogar mit Hilfe der Zwillinge. Wir lachten und alberten herum, als wir die Utensilien aufbauten. Sinh packte einige Entwürfe für das Bodypainting aus, die sie am Abend zuvor gemacht hatten, während Daxx zu dem Song How sweet it is von Marvin Gay ein bisschen tanzte und leise mitsang. Ich beobachtete ihn kurz, bevor ich mich wieder den Zeichnungen zuwandte und hatte für einen winzigen Moment das Bild eines Ballsaals vor Augen, angefüllt mit eleganten, jungen Männern in schicken Anzügen und Pomade in den Haaren, und einer bezaubernden Frau in langem, teurem Abendkleid. Dazwischen Daxx und ich, ebenso stilvoll gekleidet, gemeinsam tanzend, von allen Anwesenden komplett als selbstverständlich akzeptiert. Ich erschrak ein wenig, da das Bild beunruhigend real war und ich fürchtete, wieder ein seltsames Erlebnis zu haben, aber es war lediglich meiner Vorstellung zuzuschreiben und ich spürte auch keine Kopfschmerzen. Dennoch fand ich es merkwürdig, da ich nichts vom Tanzen halte. Sinh hatte indessen ein flaches Gerät, das dem auf meinem Computertisch glich, aufgeklappt. Es war tatsächlich eine Art Laptop, der allerdings mit ihrem Tower zu Hause oder einem Server per Funk verbunden war.  
    „Hier haben wir ein paar Bilder von der Originalstatue, die du gestern schon gesehen hast, einige Skizzen, um die Haltung der beiden Sportler noch mal zu verdeutlichen, zusammen mit ein paar Variationen. Wir können ja mehrere

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