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Soko Mosel

Soko Mosel

Titel: Soko Mosel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mischa Martini
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gerade noch rechtzeitig. Was du und Doris da …«
    »Ja?«, Walde bohrte einen Finger unter seiner Jacke in Jos Rippen.
    »Du hast doch sowieso keine Knarre dabei. Das war Erregung öffentlichen Ärgernisses.«
    Walde hörte nicht mehr zu. Er stützte sein Kinn auf die Hände und starrte auf den Kiesweg.
    »He, hat sie mit dir Schluss gemacht?«
    Walde schüttelte den Kopf.
    »Schade, Doris hätte, weiß Gott, etwas Besseres verdient. Aber sie wird noch dahinter kommen.« Jo stand auf. »Wenn du dich nicht wehrst, macht es nur halb soviel Spaß. Komm, ich lade dich ein oder mußt du noch mal zur Arbeit?«
    Walde zuckte mit den Schultern.
    »Gut, dann los!« Jo reichte Walde die Hand und zog ihn von der Bank hoch. Nach wenigen Metern kamen sie zum Eingang des Landesmuseums.
    »Ich hätte es wissen müssen«, seufzte Walde.
    »Warte mal ab, ich zeige dir was.« Jo entrichtete an der Kasse den Eintritt für Walde; er selbst zeigte den Ausweis des Vereins für nützliche Forschungen.
    Sie stiegen wie so oft schon die Treppe zur tresorähnlichen Kammer hoch, in der über zweitausend römische Goldmünzen ausgestellt waren. In einer der Vitrinen zeigte ein Foto einen stolz in die Kamera grinsenden Jo mit einem Klumpen verbackener Goldmünzen in den offenen Handflächen. Darunter stand – Walde kannte den Text auswendig: Der Hobbyarchäologe Dr. Joachim Ganz barg einen Großteil dieses Fundes auf einer Großbaustelle in der Trierer Innenstadt …
    »Den Kerl auf dem Foto habe ich irgendwo schon mal gesehen«, Walde legt die Stirn in Falten. »Ich glaube, jetzt fällt es mir ein, es war ein Fahndungsplakat. Tot oder lebendig stand darauf, es waren sogar fünf Mark Belohnung ausgesetzt.«
    »Apropos Belohnung«, Jo nahm einen Brief aus der Innentasche seiner Jacke und gab ihn Walde. »Lies das mal!«
    Unter dem Briefkopf des Landes Rheinland-Pfalz wurde Jo für die Mithilfe bei der Bergung eines Gefäßes mit römischen Goldmünzen gedankt und die Summe von zwanzigtausend DM als Finderlohn avisiert.
    Walde setzte sich neben Jo auf die Sitzbank in der Mitte des kleinen Raumes.
    »Ich dachte, das hier ist ein paar Millionen wert?«
    »Natürlich ist es das«, Jo sprang auf und drehte sich um die eigene Achse. »Das ist der bedeutendste Fund römischer Münzen, der jemals nördlich der Alpen gemacht wurde. Da sind einzelne Stücke dabei, die allein schon bis zu 20.000 Mark wert sind.«
    »Gibt’s denn keine zehn Prozent Finderlohn?«
    »Der Anwalt hat mich schon vorgewarnt. Nach dem neuen Gesetz können die Museen verfahren, wie sie wollen.«
    »Und was ist mit der Klinik, wo das Gold gelegen hat.«
    »Die hat bessere Chancen und wird sich bestimmt nicht so abspeisen lassen.«
    »Du wolltest doch ein Häuschen mit Weinberg in der Médoc kaufen.«
    »Erinnere mich nicht daran. Ich muss Marie die Nachricht schonend beibringen«, Jo steckte den Brief wieder ein.
    »Heute ist nicht mein Tag. Lass uns von hier verschwinden!«

    »Ich hab mir eben vorgestellt, wie ich da oben«, Jo wies am Tisch des Museumscafés mit seiner Tasse in Richtung Münzkammer, »sämtliche Vitrinen zerschlage und mir meine Münzen wiederhole. Am besten sollte ich den Kopf des Direktors dazu benutzen.«
    »Das ist aber ziemlich dickes Glas«, gab Walde zu bedenken.
    »Keine Sorge, der Kerl hat einen Betonschädel. Hier, an diesem Tisch hab ich damals mit ihm gesessen. Und ich Idiot hatte noch ein schlechtes Gewissen, dass ich …«, er brach ab.
    »Was?«
    »Wie, was?«
    »Weshalb hattest du ein schlechtes Gewissen?«
    Jo schaute sich um: »Nicht so laut.«
    Beide schwiegen.
    Nach einer Weile sagte Walde: »Hat der Faber doch richtig vermutet, als er bei dir die«, er senkte die Stimme, »Hausdurchsuchung machte.«
    Jo schwieg und starrte vor sich auf die Tischplatte.
    »Mensch, bist du ein Idiot, wenn der damals was gefunden …«
    »Hat er aber nicht«, sagte Jo trotzig.
    »Okay, im Nachhinein betrachtet, kann ich es dir nicht mal verübeln.«
    »Sonst würde ich jetzt hier Amok laufen«, Jo umklammerte den Tisch, als wollte er ihn gleich in die Glasfront schleudern.
    »Wie viele hast du noch?«
    »Davon weiß noch nicht mal Marie etwas«, er blickte Walde durchdringend an. »Kein Wort darüber!«
    Walde nickte.
    »Es sind über dreißig. Und, glaube mir, nicht die schlechtesten. Es sind ein paar dabei, die noch nicht einmal im neuesten Katalog von Zelig auftauchen. Der ist jetzt Direktor geworden, fährt zu Vorträgen in aller Welt und brüstet sich

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