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Sommer der Liebe

Sommer der Liebe

Titel: Sommer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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platonisch mit Richard zusammenleben, um zu testen, wie das funktionierte. Sian holte tief Luft und trank noch einen Schluck Champagner.
    »Du bist so nett! Kann ich darüber nachdenken? Es kommt ein bisschen plötzlich. Und ich würde arbeiten müssen, um dir etwas bezahlen zu können, sonst käme es mir so vor, als hieltest du mich aus.« Sie lächelte, um das Entsetzen zu verstecken, das dieser Gedanke in ihr auslöste. Sie durfte ihre Unabhängigkeit nicht aufgeben!
    »Wie du willst. Und als Dank dafür …«
    Es musste eine Bedingung geben, sonst war es nicht fair. Sie wartete darauf, dass er weitersprach.
    »Als Dank dafür versprichst du mir, dass du lernst – dass du es jedenfalls versuchst –, mich zu lieben.« Er stand auf und setzte sich näher zu ihr. Dann nahm er sie in die Arme und küsste sie.
    Es ist schön, dachte Sian überrascht. Sie ließ sich erneut von ihm küssen. Vielleicht würde es mehr als nur in Ordnung sein, bei Richard zu wohnen. Vielleicht würde sie ihn wirklich irgendwann so lieben, wie er es sich wünschte.
    »Und wenn du findest, dass ich kein schlechter Fang bin«, sagte er ein bisschen später, »dann sprechen wir später darüber, ob wir heiraten und ob ich Rory adoptiere. Dann regeln wir alles. Endlich. Ich weiß, dass ich ein guter Ehemann und ein guter Vater sein werde.«
    Sian mochte ihn nicht daran erinnern, dass Rory bereits einen Vater hatte. Sie wollte sich selbst nicht daran erinnern. Sie umarmte Richard und verdrängte diese Gedanken.
    Als sie später wieder im Auto saßen und Richard sie nach einem köstlichen Essen und noch ein paar Küssen nach Hause fuhr, bemerkte er: »Ich habe dir das nie gesagt, doch ich wollte schon gern für dich und Rory sorgen, als ich erfuhr, dass du schwanger warst.«
    »Aber Richard, ich hatte ja keine Ahnung!«, erwiderte Sian überrascht.
    »Ich weiß. Ich war schüchtern und konnte dir damals nichts bieten. Das hat sich geändert.« Er lachte leise. »Wusstest du, dass ich meiner Schwester Geld gegeben habe, damit sie ihre Spielgruppe früher eröffnen kann, als Anreiz für dich und Rory hierherzukommen?« Er zögerte. »Ich hoffe, du findest mich jetzt nicht hinterhältig. Ich hatte einfach das Gefühl, dass ich dir Zeit geben muss, um über Rorys Vater … Gus … hinwegzukommen.« Er sah sie schnell an, als wollte er sehen, wie sie auf den Namen reagierte. »Du warst in ihn verliebt, nicht wahr?«
    Sie nickte nur. Sprechen konnte sie nicht.
    »Ich weiß, dass du nicht mit ihm geschlafen hättest, wenn du nicht in ihn verliebt gewesen wärst. So eine Frau bist du nicht.«
    Sie nickte erneut. Er hatte so recht. So eine Frau war sie nicht. Und sie hatte wieder mit Gus geschlafen. Aber das war etwas, das Richard niemals erfahren durfte. Und er musste es auch nicht erfahren. Das mit Gus und ihr war vorbei, falls es jemals wirklich begonnen hatte. Es brachte nichts, jemanden zu lieben, der nicht bereit war, sich zu binden. Gus würde ihr nur wieder und wieder das Herz brechen.
    »Wirst du also darüber nachdenken? Ob du mit Rory bei mir einziehst? Ich werde dafür sorgen, dass ich nicht mehr so viel unterwegs bin.«
    »Ich denke darüber nach«, stimmte sie zu. »Definitiv.« Und ihr wurde klar, dass sie es ernst meinte.
    Nachdem sie sich im Auto noch einmal geküsst hatten, war Sian schnell ins Haus gegangen. Fiona hatte sich zum Glück direkt verabschiedet und sie nicht noch bei einer Tasse Tee mit unangenehmen Fragen gelöchert. Nun lag Sian in ihrem Bett und hing ihren Grübeleien nach. Falls sie wirklich zu Richard ziehen sollte, würde sie ihm niemals verraten, dass sie Gus noch liebte. Das durfte er nie erfahren, er durfte sich nicht als zweite Wahl fühlen. Und sie würde lernen, ihn zu lieben, natürlich würde sie das!
    Sian wünschte wirklich, sie hätte jemanden gehabt, mit dem sie über diese Sachen sprechen konnte, aber ihre neuen Freundinnen standen ihr dafür nicht nahe genug. Jody würde sie nicht verurteilen, doch ob sie Verständnis dafür haben würde, dass Sian bei einem Mann einziehen wollte, den sie nicht wirklich liebte, war mehr als zweifelhaft. Würde es nicht so aussehen, als ginge es ihr, Sian, in ihrer momentanen Situation nur um das große Haus?
    Aber so war es nicht. Sie sehnte sich nach einem Zuhause und danach, bei einem Menschen geborgen zu sein. Und sie wollte sich alle Mühe geben, ihm eine gute Frau zu sein. Sie würde für Richard kochen, ihn verwöhnen, seine Freunde bewirten, mit ihm schlafen. Sie

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