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Sommer unseres Lebens - Wiggs, S: Sommer unseres Lebens

Sommer unseres Lebens - Wiggs, S: Sommer unseres Lebens

Titel: Sommer unseres Lebens - Wiggs, S: Sommer unseres Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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einen Fisch an der Angel“, rief sie und zog an der Schnur.
    „Reiß nicht so“, warnte Ross sie. „Sonst wirst du ihn …“
    „Oh, er ist abgesprungen. Ich habe wohl zu hart gezogen.“
    „Das passiert.“
    „Ich denke, die Fliege ist auch weg.“ Sie holte die Schnur ein. „Es ist sowieso zu dunkel, um noch was zu sehen.“
    Sie packten die Sachen zusammen und wateten zurück ansUfer. Er hielt ihre Hand, um ihr Halt zu geben, und ließ sie auch nicht los, als sie den Weg zurück zur Hütte entlanggingen. Das Resort wurde von kleinen, in den Boden eingelassenen Lampen erhellt, und wie im Märchen glitzerten die Rasenflächen und Blumenbeete unter den tanzenden Glühwürmchen. Am Strand vor dem Haupthaus brannte ein Lagerfeuer, und sie hörten die gedämpften Stimmen der anderen Gäste. Die leisen Geräusche klangen wie aus weiter Ferne und verstärkten das Gefühl der Intimität noch.
    „Also wird es jetzt zwischen uns ganz komisch sein?“, fragte Ross.
    Der Mann nahm kein Blatt vor den Mund. Und sie würde das auch nicht tun. „Vermutlich.“
    Nach dem Tanz bot George an, Millicent Darrow mit dem Golfkart zu ihrer Hütte zu fahren.
    „Ich würde lieber mit zu dir kommen.“ Sie zwinkerte ihm schelmisch zu.
    Er lachte erstaunt auf. „Dein Wunsch ist mir Befehl!“ Ross und Claire waren nicht zu sehen. George hoffte, dass sie gemeinsam irgendwo waren und sich besser kennenlernten. „Danke, dass du es auf der Tanzfläche mit mir ausgehalten hast, Millie!“
    „Du bist kein schlechter Tänzer. Und du hast das beste Haus im ganzen Resort“, erwiderte sie. „Es ist am größten und liegt am verborgensten.“
    „Als wir in den Fünfzigern hier waren, war es das Bootshaus. Es ist wunderschön renoviert worden. Komm rein, dann zeige ich es dir.“
    „Vielleicht später.“ Sie lüftete die Haare im Nacken. „Es ist heute Abend so warm. Macht es dir etwas aus, wenn ich meine Füße ins Wasser baumeln lasse?“
    „Meine Liebe, du kannst was immer du möchtest ins Wasser baumeln lassen.“ Der Wein, den sie nach dem Essen getrunken hatten, machte ihn ein wenig übermütig. Dazu bedurfte esdieser Tage so wenig.
    „Gut, dann tue ich es.“ Sie schlüpfte aus ihren Sandalen und setzte sich vorsichtig ans Ende des Stegs. „Ah, das fühlt sich wunderbar an.“
    Er rollte seine Hosenbeine auf und gesellte sich zu ihr. „Genau wie in alten Zeiten.“
    „Besser als in den alten Zeiten. Ich war nie in der angesagten Gruppe. Du weißt schon, bei den Kindern, die Bier gestohlen haben und nackt im See baden gegangen sind.“
    „Ich kann nicht behaupten, dass die Vorstellung, Bier zu stehlen, mir sonderlich zusagt, aber was das Nacktbaden angeht …“
    „George Bellamy!“
    „Tu nicht so schockiert!“ Mutig streckte er die Hand aus und zupfte an dem Stoffgürtel ihres Kleides. Es war eines dieser leichten, fließenden Gewänder, die nur von dem Gürtel gehalten wurden, aber er zögerte, um sich zu vergewissern, dass sie es auch wollte.
    „Ich bin nicht schockiert. In meinem Alter schockiert einen nichts mehr so leicht.“ Sie lachte, und ihr Kleid glitt hinunter zu ihren Füßen. Es war ein helles, befreites Lachen, das über das Wasser schallte. Dann stand sie auf. Georges Gelenke knackten, als er sich aufrichtete, doch auch er befreite sich schnell aus seinen Sachen. Dann nahmen sie einander an der Hand und sprangen gemeinsam in den See. Das kalte Wasser fühlte sich auf ihrer nackten Haut an wie Seide.
    Sie paddelten ein paar Minuten herum, und ihm gefielen das Gefühl von Lebendigkeit und die glucksenden Laute der Freude, die Millie von sich gab. Außerdem gefiel ihm der Gedanke, dass sie nichts von seiner Krankheit wusste.
    „Geht es dir gut?“, fragte er.
    „Es geht mir ganz wunderbar!“
    Im Dunkeln fand er ihre Hand, zog sie näher und beugte sich vor, um sie zu küssen. „Ja, das bist du auch.“
    „Ich erinnere mich noch an dich vor all den Jahren“, gestandsie ihm. „Meine Güte, ich war so verknallt in dich! Ich habe dich immer verzweifelt als meinen ersten Ehemann gewollt.“
    Er lachte in sich hinein. „Du warst schon immer geradeheraus.“
    „Dann bin ich es jetzt wieder. Ich will dich immer noch verzweifelt – aber nicht als Ehemann.“
    Er konnte kaum glauben, was er da hörte. Dank seines Zustands litt er manchmal unter Halluzinationen. War sie eine davon? Nein, sie war gleich hier, weich und kühl an seiner Haut. Er konnte ihre leisen Atemzüge hören, den Druck ihrer Lippen auf

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