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Sommer unter dem Maulbeerbaum

Titel: Sommer unter dem Maulbeerbaum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Erfahrung bringen, desto wahrscheinlicher werden wir herausfinden, wem Manville vertraut hat.«
    »Und ob diese Person noch am Leben ist«, ergänzte Bailey.
    »Ja. Ob.«

27. KAPITEL
    Er hat noch nie Besuch bekommen«, teilte die Schwester Bailey und Matt wenige Minuten, nachdem sie das Pflegeheim betreten hatten, mit. »Nun ja, ein paar Freunde von der Arbeit haben mal reingeschaut, aber keine Familie.«
    »Wo hat er denn gearbeitet?«, erkundigte sich Matt.
    »Als Footballtrainer an der High School«, erwiderte die Schwester und sah sie neugierig an, als wollte sie fragen, warum sie das denn nicht wüssten. »Wenn er Ihr Onkel ist ...«, begann sie mit Blick auf Matt.
    »Familienfehde«, erklärte Matt. »Sie wissen ja, wie so was geht.«
    »Ja klar«, sagte sie und blieb vor einer Tür stehen. »Also schön, nun zu den Regeln. Er ist ein sehr kranker Mann. Wenn Sie ihn also aufregen, müssen Sie gehen. Verstanden?«
    Bailey und Matt nickten beide und traten an der Frau vorbei ins Zimmer. Bailey wäre am liebsten auf der Stelle wieder gegangen. Der Mann auf dem Bett sah aus, als wiege er nicht einmal mehr hundert Pfund, und überall traten Schläuche aus ihm heraus. Sein linker Arm war festgeschnallt, eine Infusion tropfte langsam in seine Venen. Über seinem Gesicht lag eine Sauerstoffmaske. Maschinen zeichneten seine Atmung und seinen Herzschlag auf.
    »Matt, ich begann Bailey mit der Hand auf seinem Arm.
    Doch Matt trat an das Bett des Mannes. »Mr Burgess«, sagte er energisch, »wir würden gerne mit Ihnen über die Nacht sprechen, in der Frank McCallum starb.«
    In der nächsten Sekunde war die Hölle los; der Mann öffnete die Augen und Alarmglocken fingen an zu schrillen. Blitzartig wurde die Tür aufgerissen, und ein Arzt sowie zwei Krankenschwestern kamen hereingerannt. Sie drängten Bailey und Matt beiseite.
    Bailey trat zurück und hielt Matts Hand umklammert, während sie gemeinsam zusahen, wie der Arzt den Patienten untersuchte und die Schwestern den Alarm abschalteten. Einen Augenblick später hörte Bailey eine Stimme sagen: »Es geht mir gut. Lasst mich in Ruhe!«, und sie stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. »Ich hab nur schlecht geträumt«, fügte die Stimme noch hinzu. Zwar versperrten ihnen der Arzt und die beiden Schwestern den Blick, doch Bailey wusste, dass es Burgess war, der da sprach.
    »Würdet ihr wohl alle machen, dass ihr hier rauskommt, und mich mit meinem Besuch reden lassen?«, meldete sich die Stimme noch einmal.
    Der Arzt drehte sich um und warf Bailey und Matt einen strengen Blick zu. Er war nicht auf die Lüge seines Patienten hereingefallen. »Wenn Sie ihn noch mal so aufregen, werde ich Sie persönlich hinausbegleiten«, sagte er. Dann verließen die drei das Zimmer.
    Bailey trat ans Bett. Der Mann, der darin lag, war stark abgemagert, ausgezehrt von etwas, das an seinem Leben nagte, doch seine Augen waren strahlend und lebendig. Sie konnte durch sein zerfurchtes Gesicht hindurch den jungen Mann erkennen, von dem sie schon so viele Bilder gesehen hatte.
    »Ich glaube, wir gehen besser wieder«, sagte sie. »Wir haben ...«
    »Was?«, erwiderte er. »Mich sowieso schon fast umgebracht?« Dann hustete er.
    Bailey nahm ein Glas Wasser mit einem Strohhalm darin vom Tisch und hielt es fest, während der Mann trank.
    Währenddessen stand Matt am unteren Ende des Bettes und umklammerte das Fußteil.
    »Sie sind Kyles Junge, nicht wahr?«, sagte Burgess. »Sie sehen aus wie er, nur dicker.«
    »Er isst sehr viel«, erklärte Bailey mit einem Lächeln.
    Burgess wandte sich an sie. »Und wer sind Sie?«
    Bevor Bailey etwas erwidern konnte, warf Matt ein: »Die Witwe von Lucas McCallum.«
    »Oh, mein Gott«, stöhnte Bailey, dann setzte sie sich neben dem Bett auf einen Stuhl. Sie war sicher, dass diese Mitteilung den Mann garantiert umbringen würde. Die Maschinen gaben ein paar Pfeiftöne von sich, ein Alarm ging jedoch nicht los.
    »Manville«, sagte Burgess nach einer kurzen Pause. »James Manville. Einmal hab ich ihn gesehen. Ich war in Oregon, um Holz zu kaufen, und jemand sagte, James Manville wäre gerade zum Wildwasserfahren in die Stadt gekommen. Wie alle anderen wollte ich einen Blick auf ihn werfen, also stand ich in der Menge, die ihm zusah, wie er ins Boot stieg. Gerade als sie losfahren wollten, winkte er uns zu, und ich dachte, mir würde das Herz stehen bleiben. Ich blickte in Luke McCallums Augen.«
    »Hat er Sie auch gesehen?«, wollte Bailey wissen.
    »O

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