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Sommerlicht Bd. 2 Gegen die Finsternis

Sommerlicht Bd. 2 Gegen die Finsternis

Titel: Sommerlicht Bd. 2 Gegen die Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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fühlte es sich doch wahr an.
    Oder ich bin dabei, den Verstand zu verlieren.
    »Alles in Ordnung?« Glenn musste schreien, um sich über den zunehmenden Lärm hinweg verständlich zu machen, und sie konnte plötzlich spüren, dass ihn irgendetwas Neues – eine Art Beschützerinstinkt  – überkam. »Ich könnte Tim holen, damit er die Tür bewacht, und …«
    »Nein, mir geht’s prima.« Sie hatte keine Angst. Heute Abend nicht und auch sonst nie mehr. Ihre Hand wanderte wieder zu ihrem Tattoo unter dem T-Shirt und sie lächelte. »Trotzdem danke.«
    Sie arbeitete sich durch die Menge zu Seth und Ashlyn vor. Die beiden saßen so eng zusammen, wie es auf zwei separaten Stühlen nur möglich war.
    Ashlyn schaute auf. »Hallo!«
    Seth nickte und sah bedeutungsvoll zwischen Ashlyn und Leslie hin und her. »Ihr beiden solltet mal reden.«
    »Ja.« Leslie setzte sich auf den Stuhl, den Seth ihr hinschob, und beugte sich zu Ashlyn vor. »Seth sagt, du willst mir was erzählen. Endlich mal auspacken.«
    »Tut mir leid, dass ich dir nichts gesagt habe; ich wollte einfach, dass du vor einigen Dingen …«, Ashlyn kaute auf ihrer Unterlippe herum, »… sicher bist. Als ich das mit Ren gehört habe …«
    »Schon gut«, unterbrach Leslie sie und wartete darauf, dass die alte Panik sich wieder meldete, doch es war nur ein kurzes Flackern. »Du weißt über meine Geheimnisse Bescheid. Ich hab’s verstanden.«
    »Du hast Recht.« Ashlyn atmete tief ein und sah zu Seth hinüber, um sich noch einmal seiner Zustimmung zu versichern.
    Keenan kam mit zwei Colas für Ashlyn und Seth und einem Glas Wein für sich selbst an den Tisch. Nachdem er Seth die Gläser überreicht hatte, wandte er sich Leslie zu: »Niall ist noch nicht da. Was soll ich dir holen?«
    »Nichts.« Sie hatte nicht viel Geld dabei und es war ihr unangenehm, sich von Keenan aushalten zu lassen, vor allem nach ihrer letzten Begegnung.
    Er warf kurz einen Blick auf das Gedränge zwischen ihm und der Bar. »Cola? Tee? Wasser?«
    »Nichts.«
    »Oder soll …«
    »Nein, nichts«, unterbrach sie ihn mit fester Stimme. Sie stand wieder auf. Sie musste von Keenan weg. Sofort . »Komm zu mir, wenn du dir überlegt hast, was du mir sagen willst«, sagte sie zu Ashlyn.
    Doch Keenan kam näher, stellte sich neben Ashlyn, zwischen Leslie und sie.
    Geh weg von ihm. Er ist gefährlich. Ein Feind. Er gehört nicht zu uns. Leslie schaute in das Gewimmel von Körpern vor ihr. Die Band war schrecklich, aber sie wollte sich bewegen, sich abreagieren, diese überschüssige Energie loswerden, die sie seit der Sitzung bei Rabbit mit sich herumtrug.
    »Wir müssen reden, Leslie.« Ashlyn klang so ernst, so besorgt.
    Leslie zwang sich, sie anzusehen. »Okay. Ich bin auf der Tanzfläche, wenn du mich suchst.«
    Leslie entfernte sich vom Tisch, sie hatte das dringende Bedürfnis, von Keenan wegzukommen, wegzulaufen. Ihre Hände zitterten von dem Versuch, ruhig zu bleiben.
    »Warte, Leslie«, sagte Keenan und hielt sie am Saum ihres T-Shirts fest.
    Ashlyn griff nach seinem Handgelenk, konnte ihn aber nicht mehr daran hindern. »Was fällt dir ein?«
    Keenan legte die andere Hand auf Leslies Hüfte und drehte sie um. Dann hob er ihr T-Shirt an und entblößte vor Ashlyn und allen Umstehenden ihren gesamten Rücken. »Seht.«
    Ashlyn schnappte nach Luft. »Was hast du getan, Les?«
    »Mir ein Tattoo stechen lassen. Das wusstest du doch.« Leslie riss sich von Keenan los. »Viele Leute haben Tattoos. Vielleicht solltest du deinen idiotischen Freund besser mal fragen, was er hier tut. Ich kann es nämlich gar nicht leiden, wenn ich so behandelt werde, als ob …«
    »Sie weiß es nicht, Ashlyn.« Keenan klang seltsam sanft, seine Stimme war so beruhigend wie eine warme Sommerbrise.
    Doch mit jedem Wort, das über seine Lippen kam, wurde Leslie wütender. Und diesmal war die Wut weder schwach noch flüchtig.
    Gefahr. Er ist gefährlich für uns. Sie stutzte. Uns?
    Keenan trat dichter an sie heran, und plötzlich sah er gar nicht mehr wie ein Mensch aus. Irgendein Lichteffekt im Club ließ ihn schimmern wie eine zum Leben erwachte goldene Statue. Seine Stimme brannte auf ihrer Haut, als er sie fragte: »Wer hat es gemacht?«
    Sie verschränkte ihre Arme, wie um sich zu schützen, und widerstand dem Drang, vor ihm wegzulaufen. Angst und Wut wetteiferten in ihr, aber sie reckte ihr Kinn vor und sah ihn giftig an. »Wieso? Willst du auch eins?«
    »Sag es mir.« Keenan hatte einen so

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