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Sommerliebe

Sommerliebe

Titel: Sommerliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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spontan ein, »gilt auch für dich.«
    In dem Streitgespräch, das sich daraus entwickelte, schälte sich als Sieger der Situation der Alkohol heraus. Geschlagen mußte Terpsichore, die Muse des Tanzes, das Feld verlassen. Die Männer verzichteten darauf, von ihr weiterhin geküßt zu werden. Damit war aber von vornherein auch zu rechnen gewesen.
    »Heinz«, fragte Rolf leise, »was meinst du, hat das auch für uns Gesetzeskraft?«
    »Was?«
    »Das Trinkverbot.«
    »Sicher nicht«, antwortete Heinz amüsiert. »Aber wir können die Damen ja fragen.«
    »Wann?«
    »Beim nächsten Tanz. Deine Inge ist ein tolles Mädchen. Merkst du nicht, sie hat uns den Weg freigemacht.«
    »Deine Ilse hielt wacker mit.«
    »Sieht so aus, ja.«
    Die Kapelle tat wieder etwas für ihr Geld. Sie spielte den Schlager ›Du munteres Rehlein, du …‹, mit dem sich eine Generation von Mädchen identifizierte. Ehe Edgar und Werner so recht begriffen hatten, was los war, saßen sie allein am Tisch. Ihre Damen waren ihnen von Heinz und Rolf in Richtung Tanzfläche entführt worden. Mit trüben Augen blickten sie ihnen nach und ergaben sich dann dem Suff.
    »Inge«, fragte Rolf, »muß ich auch umsteigen auf Selterswasser?«
    »Erst wenn Sie anfangen, mich doppelt zu sehen«, antwortete sie lachend.
    »Schade, dadurch entgeht es mir auch, Ihre Schönheit in doppelter Ausfertigung zu sehen.«
    »Im Ernst, Rolf«, sagte sie nicht mehr so heiter, »ich mag keine Betrunkenen.«
    »Was meine Person angeht, schützen Sie davor die angespannten Finanzen eines jungen Assistenzarztes.«
    Schon lachte sie wieder.
    »Ich finde das prima.«
    »Was? Daß ich knapp bei Kasse bin?«
    »Nein. Daß Sie das so offen zugeben.«
    »Lieber wäre es mir natürlich, wenn ich Ihnen das Gegenteil von mir berichten könnte.«
    »Mir nicht.«
    »Aber –«
    »Ich habe vorläufig genug von diesem Gegenteil.«
    »Sprechen Sie von … Edgar?«
    »Ja.«
    Darauf meinte Rolf, er fände das auch prima, und untermalte seine Worte mit einigen besonders temperamentvollen Tanzschritten. Dann sagte er: »Hoffentlich ist Ihre Freundin genau so eingestellt wie Sie.«
    »Ich glaube schon. Warum?«
    »Weil das meinem Freund noch gelegener käme als mir.«
    »Ich verstehe. Was ist er denn von Beruf?«
    »Schriftsteller.«
    »O je.«
    »Er muß sich erst noch durchsetzen. Das kann noch viele Jahre dauern.«
    »Manchen gelingt's nie. Ich bin Germanistin und kenne mich aus auf diesem Gebiet.«
    »Er ist sehr gut und hat einen eisernen Willen.«
    »Einen solchen braucht er auch.«
    Um das Thema, das plötzlich ernst geworden war, wieder aufzulockern, sagte Rolf: »Den braucht er anscheinend auch bei Ihrer Freundin.«
    »Bei Ilse?«
    »Ja, die deprimiert ihn.«
    »Deprimiert ihn?«
    »Er ist hingerissen von ihr, aber sie weist ihn zurück. Er wollte seine Bemühungen um sie schon einstellen. Sie mag ihn nicht, meint er.«
    »Das stimmt nicht.«
    »Hat sie Ihnen das gesagt?«
    »Nein.«
    »Sehen Sie.«
    »Über solche Dinge spricht die nicht.«
    »Woher wollen Sie es dann wissen?«
    »Ich weiß es.«
    »Sie meinen, eine Frau hat eine Antenne für so was?«
    »Ja.«
    Während sich Inge und Rolf so über Ilse und Heinz unterhielten, kamen umgekehrt auch Ilse und Heinz auf Inge und Rolf zu sprechen.
    »Ilse«, sagte Heinz, »Ihre Freundin ist eigentlich bei meinem Freund fehl am Platze.«
    »Wieso?«
    »Er ist Arzt …«
    »Und?«
    »Und Sie werden Ärztin.«
    Etwas unwillig schüttelte sie den Kopf.
    »Was soll das heißen?« sagte sie. »Wenn ich mich recht entsinne, hat Inge zu diesem Kapitel schon das Passende gesagt.«
    »War das nicht nur ein Scherz von ihr? Mein Freund glaubt das wohl.«
    »Vielleicht sah sie selbst einen Scherz darin – ich nicht!«
    »Sie mögen also Ärzte wirklich nicht?«
    »Im allgemeinen nicht«, sagte sie. »Die meisten von ihnen sind mir zu selbstsicher, zu eitel. Das steigert sich mit ihrer Qualifikation. Je besser sie sind, desto unsympathischer. Am schlimmsten sind die Professoren, die Koryphäen. Ich erlebe sie im Hörsaal.«
    »Aber wenn das so ist, verstehe ich nicht, daß Sie Medizin studieren.«
    »Ich hatte ganz andere Vorstellungen. Vielleicht sattle ich noch um.«
    Er äußerte sich dazu nicht mehr.
    Plötzlich lächelte sie.
    »Sie sind kein Arzt?« fragte sie ihn.
    »Nein.«
    Ein Mädchen wie Inge hätte ihn nun geradeheraus gefragt: Was machen Sie denn?
    Ilse war jedoch anders. Ich würde ja gerne wissen, was er tut, dachte sie, und normalerweise

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