Sophies Melodie (German Edition)
oder andere Mal an meiner geistigen Gesundheit gezweifelt. Zuerst wollte ich gar nicht glauben, was da mit mir passiert.“ Er stieß schnaubend den Atem aus. „Da erscheint dieses Mädchen in meinem Leben und peng! Ich bin völlig im Eimer, Fabian, völlig!“
„Und wie … wie steht sie zu dir?“
„Keine Ahnung, aber das werde ich so schnell wie nur möglich herausfinden, das kannst du mir glauben. Manchmal meine ich allerdings zu spüren, dass sie am liebsten vor mir weglaufen würde. Das macht mir ziemlich zu schaffen.“
„Jedenfalls kannst du bei ihr wohl sicher sein, dass sie nicht auf dich abfährt, weil du der große Popstar Constantin Afra bist. Sophie hat eine gesunde und bodenständige Einstellung zum Leben, würde ich sagen.“
„Stimmt. An diese Möglichkeit habe ich komischerweise auch noch keinen einzigen Gedanken verschwendet. Es würde einfach nicht zu ihr passen. Diese Frau hat wirklich unzählige Eigenschaften, die mich faszinieren.“
Die beiden Männer saßen noch bis in den Nachmittag hinein zusammen, sprachen dabei aber vorwiegend über ihre Arbeit. Schließlich steckte Helen ihren hübschen Kopf durch die Tür. „Na ihr beiden Lieblingsmänner.“
„Hallo!“, sagten beide wie aus einem Mund und lächelten ihr entgegen. Fabian erhob sich von seinem Platz, um seiner Frau einen Kuss zu geben und ihr die vielen Einkaufstüten aus der Hand zu nehmen.
„Komm, Helen, lass uns am besten gleich anfangen zu packen. Wir zwei sind hier inzwischen ziemlich überflüssig geworden“, sagte er lachend.
4. KAPITEL
S ophie starrte auf die Tastatur ihres Laptops. Schon wieder hatte sie den Ansatz des Gedankens verloren, der ihr gerade eben noch durch den Kopf gegangen war. Sie konnte sich heute einfach nicht konzentrieren. Entnervt schaltete sie den Computer aus und erhob sich. Als sie sich umdrehte, fiel ihr Blick auf das Bett, und die erregenden Bilder der vergangenen Nacht kamen ungefragt zurück.
„Constantin Afra! Ich habe mit Constantin Afra geschlafen! Teufel noch eins, und wie ich das getan habe! Meine Güte!“ Als sie bemerkte, dass sie schon wieder diese enervierenden Selbstgespräche führte, wuchs ihr Ärger nur noch mehr. Zum wiederholten Male musste sie daran denken, was er vorhin zu ihr gesagt hatte. Ich habe nicht vor, es bei dieser einen Nacht zu belassen.
Sophie erschauerte. „Warum habe ich mich nur darauf eingelassen?“
Wie konnte mir das nur passieren!
Dumme Kuh!
Er hat mir jede Chance gelassen.
Ich hätte es aufhalten können.
„Er hat mich sogar darum gebeten, es, nein ihn, aufzuhalten. Sophie, du bist eine …“
Nein! Gar nichts hätte ich tun können!
„Ich hab ihn so sehr gewollt“, flüsterte sie. „So sehr!“
Wenn sie ehrlich war, hätte sie es kommen sehen müssen. Es wäre ohnehin früher oder später zwischen ihnen zu einer derartigen Entladung gekommen. Schon von Anfang an hatte es eine eigenartige Spannung zwischen ihr und ihm gegeben. Vom ersten Tage an hatte sie es fast körperlich gespürt, wenn er sie auf seine spezielle Art ins Visier nahm.
Er hatte sie beobachtet wie die Schlange die Maus, das wurde ihr jetzt plötzlich bewusst. Ihre Interpretation seiner durchdringenden, manchmal lauernden Blicke war jedoch vollkommenfalsch gewesen. Sie hatte geglaubt, in seinen Augen spiegele sich nur die unterdrückte Wut und er wolle damit einzig und allein seinen Unwillen und seine Abneigung gegen ihren Berufsstand zum Ausdruck bringen. Niemals hatte sie den leisesten Anflug von Begehren oder gar Zuneigung in seinen Augen bemerkt, ganz im Gegenteil. Der flammende Zorn, sein Unwillen und eine tief sitzende Unzufriedenheit, die stets in ihm zu wüten schien – all das hatte sie wahrgenommen, mehr nicht. Zumindest bis zu seinen frechen Bemerkungen während ihres letzten Interviews. Sie hätte im Traum nicht für möglich gehalten, dass dieser Mann sie als Frau überhaupt wahrnehmen würde.
Aber sie hatte sich auch selbst etwas vorgemacht, denn erst kurz vor seinem Kuss hatte sie sich eingestanden, wie sehr auch sie ihn schon die ganze Zeit begehrt hatte.
Sophie ließ sich auf die Matratze fallen und legte den Arm über ihre Augen. „Begehrt? Pah! Da küsst er mich nur ein einziges Mal, und ich werde sofort Wachs in seinen Händen, verflucht und zugenäht!“, entfuhr es ihr laut.
Das Klopfen an ihrer Tür überraschte sie nicht, ließ sie aber zusammenfahren.
„Herein!“, rief sie, ohne sich von der Stelle zu rühren.
Es war Helen, die
Weitere Kostenlose Bücher