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Sophies Melodie (German Edition)

Sophies Melodie (German Edition)

Titel: Sophies Melodie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Schomann
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wehmütig, als sie einige Minuten später durch eines der großenFenster des Wohnzimmers in den Garten blickte.
    Fabian gesellte sich zu ihr und reichte ihr eines der Gläser. „Komisch, wenn man langsam älter wird, scheint der Herbst jedes Jahr ein wenig schneller zu kommen, findest du nicht?“
    Sie lachte. „Du sagst das, als ob wir uns schon eine Ewigkeit kennen würden.“
    Lächelnd prostete er ihr zu. „Nun, irgendwie kommt es mir auch so vor, als wärst du schon immer hier gewesen. Das ist eigenartig, oder?“
    „Nein, das ist überhaupt nicht eigenartig. Manchmal empfinde ich auch so.“
    „Wie lange bist du jetzt bei ihm?“
    „Seit zwei Monaten, drei Wochen, vier Tagen, und, warte mal … fünfeinhalb Stunden.“
    Fabian setzte kurz ein breites Grinsen auf, wurde dann aber wieder ernst. „Und? Schon bereut, Sophie?“
    Ihre dunklen Augen wurden noch eine Spur größer und eine Nuance schwärzer. „Nein.“
    „Deine Bedenken … Entschuldige, aber sowohl Helen als auch Conny haben mit mir darüber gesprochen.“
    „Ist schon okay. Meine Bedenken – nun, sie sind durchaus noch vorhanden, aber in den Hintergrund gerückt. Constantin hat wahrscheinlich die ganze Zeit darauf vertraut, dass es so kommen würde. Dein Bruder macht mich glücklich – jeden Tag aufs Neue. Ich denke, darauf kommt es an.“
    „Du machst ihn glücklich, Sophie. Sehr sogar.“
    Sie erwiderte sein leicht verlegenes Lächeln. „Ich hoffe es von ganzem Herzen.“
    „Er ist ein ganz anderer Mensch geworden, seit du in sein Leben getreten bist. Er lacht wieder. Ich finde das einfach großartig. Sein Gemütszustand zeigt sich auch in seiner Arbeit. Dass er in der Lage war, diesen großartigen Text für die Ballade zu schreiben, ist Beweis genug.“
    „Während der letzten Wochen habe ich viel über ihn gelernt. Er hat sehr gelitten in der Zeit nach Melanie.“
    „Nicht nur danach, auch währenddessen“, sagte Fabian bitter. „Sie war …“ Er brach plötzlich ab. „Ach egal! Das ist Schnee von gestern. Lass uns lieber über etwas Erfreulicheres sprechen. Wie findest du das Video?“
    Seufzend holte Sophie Luft. „Was glaubst du wohl? Es ist grandios. Wunderbar romantisch und doch voller Leidenschaft. Einfach nur schön!“
    Er nickte. „Ja, es war eine richtig gute Idee, für die zwei Tage nach Irland zu fliegen. Die Kulisse ist einmalig.“
    „Wessen Idee war es eigentlich, den Flügel auf diesen Felsen zu stellen?“
    „Connys natürlich! Er war es auch, der dieses Mal keines von den üblichen Erzählfilmchen wollte. Das Lied sollte allein für sich stehen, meinte er. Aber einfach war das ganz und gar nicht. Mal abgesehen von der enormen Herausforderung für die Techniker – erst musste per Helikopter der sündhaft teure Flügel dort platziert werden, ohne ihn zu beschädigen, und dann wurde auch noch Conny auf die gleiche Weise dort abgesetzt. Die Sache war nicht ganz ohne Risiko. Der Felsen fiel wirklich steil hinab bis ins Meer. Da wurde nicht mit dem Computer nachgeholfen oder so. Es ist alles echt. Conny sitzt tatsächlich hoch über dem tosenden Meer auf diesem schroffen Felsen, spielt Klavier und singt sein Lied.“ Lachend schüttelte Fabian den Kopf. „Zum Glück weiß niemand etwas von der dicken Winterunterwäsche, die er unter seinem schwarzen Anzug getragen hat. Es war saukalt dort oben.“
    Sophie nahm einen Schluck Wein und lächelte versonnen. „Er sieht einfach umwerfend aus vor dieser wilden Kulisse.“
    „Er bekommt eben immer diesen besonderen Ausdruck, wenn er den Song singt.“
    „Stimmt.“
    Eine Weile standen sie still nebeneinander und sahen hinaus in den beleuchteten Garten.
    „Ihr fliegt also spätestens am Freitag mit deiner kleinen Maschine?“
    „Ja, wir werden wohl so gegen Mittag aufbrechen. Aber bis dahin sind es ja noch zwei ganze Tage – und die brauchen wir auch.“
    „Es ist ziemlich praktisch, dass du einen Pilotenschein hast, nicht wahr?“
    Fabian nickte. „Ja, das ist es. Aber natürlich darf ich nur diese kleinen Sportflugzeuge fliegen. Constantin hat übrigens auch so eine Flugerlaubnis.“
    „Ach? Davon weiß ich ja noch gar nichts“, rief Sophie erstaunt aus.
    „Na ja, Conny fliegt auch nicht mehr selbst, deshalb ist es für ihn wohl auch kein Thema mehr. Seit er den kleinen Jet besitzt, hat er es ganz aufgegeben. Sein Sportflugzeug steht schon lange ungenutzt im Hangar. Er will es schon seit mindestens einem Jahr verkaufen, kann sich aber wohl noch immer

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