Sophies Melodie (German Edition)
nicht dazu durchringen.“
„Aber du fliegst weiterhin selbst?“
„Mir macht es immer noch großen Spaß. Außerdem sind diese kleinen Flieger wirklich praktisch. Meist reicht ein kleines Flugfeld, um zu starten und zu landen. Man muss damit nicht auf die großen Flughäfen zurückgreifen. Das macht es deutlich einfacher, wenn man ein Gesicht hat, das recht bekannt ist.“
Fabian lachte. „Die kleinen privaten Flugplätze sind meist ländlich gelegen. Kein Rummel, kaum Leute, und als Pilot einer Sportmaschine kann man jederzeit auch ganz kurzfristig und völlig unkompliziert seine Landungen und Starts ankündigen. Es ist fast so, als müsstest du nur dein Auto aus der Garage holen.“ Ein breites Grinsen erschien nun auf seinem Gesicht. „Beim Kauf der beiden Flugzeuge haben wir uns aufgeführt wie zwei Halbstarke, so stolz waren wir damals darauf, dass wir es geschafft hatten, die Pilotenscheine zu ergattern. Helen hat sich ziemlich lustig gemacht über uns.“
„Wie lange habt ihr denn diese Scheine schon?“
„Ach, schon eine Ewigkeit. Zehn Jahre oder so. Wieso fragst du, Sophie?“
„Nur so, reine Neugier.“
„Sag mal, warum kommst du eigentlich nicht mit nach London? Helen wäre vor Freude sicher ganz außer sich.“
„Das geht leider nicht, Fabian. Ich werde nämlich für zwei Tage nach Hamburg fliegen, um ein paar Dinge mit meinem Chefredakteur zu klären. Das ist schon seit einiger Zeit geplant. Conny fliegt ja mit dir, deshalb kann Peter Gordan mich nach Hamburg bringen.“
„Schade, aber ich verstehe das natürlich.“
„Ja, mir tut es auch leid, aber ich muss die Zeit nutzen. Da Peter Conny aus London abholen muss, werde ich einen ganzen Tag vor deinem Bruder wieder hier sein. Das bedeutet, ich kann die Zeit nutzen und in Ruhe arbeiten. Wieder ein paar Seiten mehr, die ich abhaken kann.“
Sophie schlief nun jede Nacht in Constantins Zimmer und benutzte ihres nur noch zum Arbeiten. Es hatte sich einfach so ergeben.
Im direkt angrenzenden Raum, den Constantin als Ankleidezimmer benutzte, wurde nun auch Sophies Kleidung untergebracht. Der Raum war vorher sowieso höchstens zu einem Drittel ausgenutzt worden. Über einen kurzen Durchgang war das Ankleidezimmer auch von Sophies ursprünglichem Zimmer zugänglich. Das erklärte die schmale Tür, die sie verschlossen vorgefunden hatte, als sie nach Kellan Manor gekommen war. Nicht zum ersten Mal ertappte sie sich bei dem Gedanken, dass die Aufteilung der Zimmer sehr typisch für ein Ehepaar aus dem vorigen Jahrhundert war. Sie fand das befremdlich, wusste aber eigentlich nicht genau, warum.
Zudem kam ihr immer sofort Melanie Afra in den Sinn, wenn sie an Constantin als Ehemann dachte, und das machte ihr zu schaffen. Jedes Mal, wenn das passierte, beschlich sie ein ungutes Gefühl, manchmal sogar regelrecht Angst. Nicht zuletzt auch deshalb versuchte sie, jeden Gedanken an Melanie zu vermeiden. Auch die Seiten in ihrem Buch, die sich mit Constantinserster Ehe befassten, hatte sie inzwischen hinter sich gebracht. Das Kapitel sollte also im wahrsten Sinne des Wortes abgeschlossen sein, ermahnte sie sich oft selbst. Doch Melanie Afra schaffte es immer noch, sich dann und wann Raum in ihrem Kopf zu erobern.
Am Abend vor seiner Abreise lag Sophie bäuchlings auf Constantins Bett und sah ihm beim Packen zu. Er lief zwischen den Regalen des Ankleidezimmers und einer großen Reisetasche, die auf einem Stuhl im Schlafzimmer stand, hin und her. Constantin Afra war dafür bekannt, dass er auf der Bühne ausschließlich schwarze Kleidung trug. Sophie wusste inzwischen aber, dass er diese Farbe durchaus auch privat bevorzugte. Leicht amüsiert beobachtete sie, wie ein schwarzes Teil nach dem anderen in die Reisetasche wanderte.
„Pass auf, Conny, pack nicht zu viele freundliche Farben ein.“
„Halt den Mund, Frechdachs! Schwarz steht mir, und ich fühle mich wohl darin.“ Er grinste kurz zu ihr rüber.
„Ja, du mein süßer Troubadour“, gurrte sie mit aufgesetzt heiserer Stimme und rekelte sich dabei ein bisschen auf dem Bett. Mit verträumtem Blick betrachtete sie seinen herrlichen Körper, der nur mit schwarzen hautengen Boxershorts bekleidet war. „Schwarz steht dir wirklich fantastisch.“
„Nicht ablenken, Liebste, ich habe zu tun.“
„Conny.“
„Hör auf zu schnurren. Ich habe keine Zeit. Oh … nein, Sophie, lass das! Zieh dich nicht auch noch aus. Du weißt doch, dass ich …“
„Ich will doch nur duschen gehen, Conny,
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