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SOS - die Erde erkaltet

SOS - die Erde erkaltet

Titel: SOS - die Erde erkaltet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmond Hamilton
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nach Middletown gekommen, und die Erleichterung und Freude auf den Gesichtern der Menschen waren wunderbar anzusehen. Aber Kenniston beobachtete die Gesichter der blauäugigen Frau und Norden Lunds und sah, wie ihr Ausdruck der Ungläubigkeit sich in verblüffte Überzeugung verwandelte. Piers Eglin war außer sich. Der Pelz einer Frau entzückte ihn – ganz gewöhnliches, billiges Pelzwerk – aber von einer Tierart, die, wie Kenniston annahm, seit Millionen Jahren ausgestorben sein mußte. Kleiderstoffe und Leder wurden in Eglins Augen zu unvorstellbaren Schätzen. Er redete fieberhaft ununterbrochen und hob dieses und jenes Wunderbare seinen Begleitern gegenüber hervor. Ab und zu verfiel er in ein mühseliges Englisch und stellte einige Fragen an Kenniston. Und als er ein Auto erblickte, wurde er völlig närrisch vor Aufregung. Das Automobil interessierte sie alle. Varn Allan und Norden Lund blieben stehen, um es zu untersuchen, und auch Gorr Holl machte sich behutsam von seiner Kinderlast frei und gesellte sich zu ihnen. Das schnelle Auge des Pelzwesens hatte offenkundig erraten, wo die Antriebskraft steckte, und er gab Kenniston ein Zeichen, daß er das Innere zu sehen wünsche. Kenniston hob die Haube hoch. Sofort beugten sich alle vier darüber, um sich den Motor genau anzusehen. Die Sternenbewohner unterhielten sich in ihrer schnellen, unbekannten Sprache, und Norden wies auf die Maschine mit der gleichen spöttischen Geringschätzung, die ein Mann aus Kennistons Tagen gegenüber einem Ochsenkarren gefühlt haben mochte. Gorr Holl sprach zu Piers Eglin, und der kleine Mann wandte sich an Kenniston. »So schön, so primitiv«, flüsterte er und klatschte in die Hände. »Man bittet, Sie sollen es – Sie sollen es …« er fand das passende Wort nicht, aber Kenniston ahnte seine Absicht. Die Schlüssel steckten. Er startete den Motor, Gorr Holl war wie gebannt. Es gab allerhand zu bereden, und dann war das letzte Tröpfchen Benzin im Tank ausgelaufen und der Motor erstarb. Die Sternenbewohner sahen einander an. nickten und gingen weiter.
    Bürgermeister Garris war jetzt ganz auf der Höhe. Er hatte vor Stolz und Begeisterung seine Angst ganz verloren. Den Fremden von den Sternen zeigte er, wie sie Neu-Middletown bewohnbar gemacht hatten, er plapperte über seine Verwaltung, die Schulen, Gerichtshöfe und die Verteilung der Nahrung. Wieviel die Fremden mit Hilfe Piers Eglins stotternder Übersetzung davon mitbekamen, konnte Kenniston nicht erkennen. Aber ein sinnloser Groll stieg in ihm auf. Denn er und all das Volk Middletowns teilten Garris’ Stolz. Sie hatten eine schwere Zeit durchlebt, aber sie waren in diese Stadt gezogen und hatten mit ihren eigenen Händen und ihrer Erfindungsgabe einen anständigen Wohnort daraus gemacht. Alles lief darin wie am Schnürchen, und sie waren stolz darauf. Die Fremden indessen sahen sich alles genau an – die Benzinpumpen, die improvisierte Wasserleitung und die kostbaren elektrischen Lichter, die so viel Mühe bereitet hatten, und waren über die Primitivität und das Unwissen, das diese Dinge verrieten, entsetzt. Sie brauchten es nicht auszusprechen, es stand klar in ihren Gesichtern. Bald darauf blieben sie stehen und beratschlagten ziemlich lange untereinander. Augenscheinlich hatten sie einen Beschluß gefaßt, denn Piers Eglin wandte sich um und sprach: »Für diesmal haben wir genug gesehen. Später wollen wir uns gerne die alte Stadt ansehen, von der Sie behaupten, sie stehe noch. Aber jetzt hat Varn Allan erklärt, daß sie zum Schiff zurückkehren werde, um der Zentralregierung zu berichten, was wir entdeckt haben.«
    »Hören Sie!« sagte Kenniston eindringlich. »Wir brauchen Hilfe. Wir brauchen Energie, unser Brennvorrat ist gering.« Hubble, der sich während der ganzen Besuchs der Fremden in der Nähe gehalten hatte, nickte und meinte: »Wenn Sie einige der Atomgeneratoren in Betrieb setzen könnten …«
    Piers Eglin wandte sich sofort an Varn Allan, die Kenniston und Hubble anblickte und nickte. Piers Eglin erklärte: »Natürlich. Sie sagt, Sie sollen es so behaglich wie möglich haben, solange Sie hier sind. Die Manschaft der ›Thanis‹ wird helfen, sie wird unter Gorr Holls Leitung, der Chefingenieur ist, arbeiten.«
    Dem Bürgermeister blieb der Mund offenstehen. »Dieses Pelzuntier ein Techniker?«
    Piers Eglin räusperte sich. »Es wird noch andere geben unter der Mannschaft. Sie werden Ihnen fremdartig vorkommen. Aber sie sind ebenfalls

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