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SOULMATE (German Edition)

SOULMATE (German Edition)

Titel: SOULMATE (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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City, das sei ein Kaliber für sich, eine kompromisslose Metropole voller Superlative und riskanten Verlockungen. New York City, sagte er warnend, könne für manche auch zum Albtraum werden, denn nirgendwo würden Menschen so voller Erwartungen ankommen und mit gebrochenen Knochen wieder davongejagt werden.
    Ich machte riesengroße Augen vor lauter Faszination.
    Oh ja, ich fand, er war der aufregendste Typ, den ich je getroffen hatte. Ich küsste ihn auf die Wange, er küsste mich sofort zurück, dann knutschten wir richtig lange und balgten herum, dass der Lattenrost nur so ächzte und stöhnte.
    So ging das fast die ganze Nacht: balgen, quatschen, knutschen. Es war wie High sein ohne Drogen, nein besser, viel besser, es war wie ein wahr gewordener, geheimer Traum, der noch viele Versprechen bereithielt …
     
    Irgendwann gegen 04.00 Uhr morgens müssen wir eingeschlafen sein. Als ich wieder wach wurde, lag Finn ganz dicht neben mir auf dem Bauch und schlief fest. Seine verwuschelten Haare verdeckten teilweise sein Gesicht. Seine Lippen waren einen winzigen Spalt geöffnet und dunkelrot. Ich hätte sie gerne geküsst, wollte ihn aber nicht aufwecken. So schlüpfte ich leise aus dem Bett und huschte auf Zehenspitzen ins Badezimmer.
    Völlig außer mir vor Glücksgefühlen kicherte ich mein splitternacktes Spiegelbild an. Ich konnte den freudig-dämlichen Ausdruck in meinem Gesicht nicht abstellen, hielt die Hände vor den Mund und schüttelte dabei ungläubig den Kopf.
    War das wirklich ich … da im Spiegel? Valerie? Mein Körper kam mir fremd vor, viel zu straff und gut durchblutet, er roch anders. Obwohl ich gerade aufgewacht war, sah ich frisch und ausgeschlafen aus.
    Wie lange würde ich mich so gut fühlen? Was kam als Nächstes nach so einer Nacht?
    Und dann ging‘s auch schon los mit den für mich typischen Zweifeln, gegen die ich machtlos war: Wir hatten nicht mal richtig miteinander geschlafen, und ich glaubte, mich verliebt zu haben? Träumte von einem gemeinsamen Leben in den Tag hinein? Wie übertrieben schnulzig war das denn? Und dann war da die Tatsache, dass sich Finn zeitweilig wirklich merkwürdig benommen und meine Nerven ziemlich strapaziert hatte.
    Mein Spiegelbild machte auf einmal ein ganz verkrampftes Gesicht, sein unbeschwertes Gegrinse war verschwunden. Es hob den Zeigefinger und ermahnte mich stumm und mit einem eindringlichen Blick, achtsam zu sein, sagte mir aber verflixt noch mal nicht vor was.
    Ha, dachte ich, du hast doch absolut keine Peilung, oder?
    Ich sah genervt weg, spürte noch den bedrückenden Nachklang meiner Gedanken, bevor ich sie energisch abschüttelte.
    Wenn ich nicht mit meinen Eltern eine Verabredung gehabt hätte, wäre ich einfach wieder zurück zu Finn ins Bett gekrochen und hätte mit ihm den ganzen Tag unter der Decke verbracht.
    Tatsächlich wollte ich aber meine Eltern unbedingt sehen, es war ein sehr kindliches Verlangen, das sich in mir aufgestaut hatte und in letzter Zeit immer stärker geworden war. Also duschte ich ausgiebig, schminkte mich etwas und tapste anschließend leise zurück ins Zimmer.
    Ich konnte Finn beim Schlafen beobachten, während ich mich leise ankleidete.
    Unglaublich! Er war immer noch da, lag immer noch in derselben Position, hatte sich nicht in Luft aufgelöst, war keine Einbildung gewesen. Okay, ich musste wirklich selbstsicherer werden, hatte ich inzwischen nicht allen Grund dazu?
    Ich sah auf meine Wanduhr, es war erst elf, mir blieb also noch eine gute Stunde, bevor ich mich auf den Weg machen würde, um rechtzeitig anzukommen. Für meine Eltern war pünktliches Erscheinen zu einer Verabredung, vor allem, wenn ein gemeinsames Essen geplant war, geradezu eine Direktive, der man besser Folge leistete.
    Ich lief in die Küche und stellte fest, dass ich nicht mal Brot oder wenigstens ein paar Scheiben Toast da hatte. Mit einer Tasse heißem Instantkaffee setzte ich mich schließlich auf die Couch und hatte tausend flüchtige Gedanken, die sich um die Ereignisse seit der Silvesternacht drehten.
     
    »Valerie?«
    Seine Stimme ließ mich abrupt aufsehen.
    Er setzte sich im Bett auf, verschränkte die Arme vor der Brust und blinzelte mich verschlafen an.
    »Morgen, gut geschlafen?« Der heitere Ton in meiner Stimme klang in meinen Ohren merkwürdig angestrengt, was mich überraschte.
    »Warum bist du schon aufgestanden?«, fragte er verwundert.
    Ich zögerte einen Moment mit meiner Antwort. »Ich muss leider weg. Geht nicht

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