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Spademan: Thriller (German Edition)

Spademan: Thriller (German Edition)

Titel: Spademan: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Sternbergh
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Strafe erhält.
    Ich will meine Tochter zurück.
    Es klopft an der Kirchentür.
    Ein paar Minuten sind vergangen. Keine Ahnung, wie viele. So etwa die Dauer von ein paarmal Schädeltrampeln.
    Harrow blickt zu Simon. Simon blickt zu Bauernbursche Nummer eins. Der blickt zu Bauernbursche Nummer zwei. Der macht sich auf die Socken und öffnet die Tür.
    Auftritt Mark Ray.
    Ich blicke vom Holzfußboden auf. Der Geschmack von Holz in meinem Mund.
    Mark trägt irgendeine Art von Kostüm. Es passt hervorragend zu seinen blonden Locken. Eine weiße Robe. Ein goldener, geflochtener Gürtel.
    Und eine Wurfaxt.
    Entschuldigen Sie die Störung. Hab ich die Predigt verpasst?
    Eine Wurfaxt sieht aus wie eine gewöhnliche Axt, nur mit zwei Schneiden, die in gegensätzliche Richtungen weisen, eine nach Osten, die andere nach Westen. Mark packt sie, nimmt Kampfhaltung ein und lässt sie leicht aus dem Handgelenk wirbeln, wie ein Schlagmann beim Baseball. Bauernbursche Nummer zwei beobachtet ihn stumm.
    Also mustert Ray Bauernbursche Nummer zwei genauer.
    Bauernbursche fällt zu Boden.
    Mark reißt das Wurfbeil aus dem Gesicht des Bauernburschen. Er muss ein paarmal ordentlich dran rütteln, bevor es sich löst.
    Mit der Axt in der Hand kommt Mark den Mittelgang herauf.
    Da wir gerade bei religiösen Legenden sind, ich kenne da eine echt gute. Die vom heiligen Fidelis. Je von ihm gehört? Deutscher Heiliger. Philosoph. Mönch. Er trug ein härenes Gewand. Haben Sie mal ein härenes Gewand getragen? Irgendjemand?
    Bauernbursche Nummer eins zuckt mit den Achseln. Harrow und Simon stehen schweigend da, mustern Mark. Simons Fäuste verwandeln sich wieder in Hände. Er spreizt die Finger, knackt mit den wiedererlangten Knöcheln.
    Mark fährt fort.
    Es ist kein Vergnügen, das kann ich Ihnen versichern. Ein härenes Gewand, meine ich. Nicht zu empfehlen. Wussten Sie, dass die härene Seite nach innen zeigt? Wie auch immer. Der heilige Fidelis. Der Schrecken der Häretiker. Bekannt dafür, dass er stets –
    An der Stelle verbeugt er sich und zeigt jedem der Männer seine Wurfaxt wie ein Hofnarr, der stolz sein Zepter vorführt.
    – eine Wurfaxt bei sich trug.
    Dann richtet sich Mark auf. Lockert seine Schultern. Justiert seinen Griff. Er duckt sich, federt kurz ein wenig in den Knien und schlägt dann die Axt mitten in Bauernbursche Nummer eins.
    Baum fällt!
    Ich würde ihm stehende Ovationen bereiten, wenn ich denn stehen könnte.
    Harrow tritt vor.
    Und wer sind Sie?
    Ich bin nur hier, um meinen Freund abzuholen.
    Wir reden gerade ein paar Takte mit ihm.
    Das sehe ich. Aber keine Sorge. Ich bin nicht hier, um das Blutvergießen zu beenden. Ich bin nur hier, um die Schmerzen ein wenig gerechter zu verteilen.
    Er macht einen schnellen Ausfallschritt nach links und schlägt mit der Axt nach Simon, der blitzschnell ausweicht, den Griff packt, dreht und sie ihm entwindet.
    Mark steht mit leeren Händen da.
    Harrow lächelt.
    Gut. Jetzt können wir wie zivilisierte Menschen reden. Darf ich Sie fragen, und ich entschuldige mich, wenn das angesichts der Situation vielleicht ein wenig albern wirkt, aber wie zum Teufel haben Sie es geschafft, hier hereinzukommen?
    Komisch, dass gerade Sie das fragen. Ich kenne tatsächlich einen Teufel. Aus Chinatown. Er heißt Rick.
    Ach ja? Das ist ja alles sehr interessant, Mr. –
    Uriel.
    Ganz offensichtlich hat Mark sich einen Spitznamen zugelegt.
    Mr. Uriel. Aber dies ist immer noch mein Konstrukt, oder? Meine Kirche. Meine Regeln.
    Das stimmt. Mehr oder weniger.
    Daher, fürchte ich, muss ich Sie bitten zu gehen.
    Harrow gibt Simon ein Zeichen. Der tritt vor, die Axt hoch über dem Kopf erhoben, bereit, sie herabsausen zu lassen.
    Marks Gewand wirft im Rücken Falten.
    Reißt auf.
    Mark hechtet nach vorn.
    Mark ist ein Buckliger.
    Dann ein Engel.
    Seine Flügel entfalten sich.
    Die Axt trifft auf Luft.
    Marks Fuß trifft Simons Stirn. Hart. Von oben herab.
    Mark hat sich in die Luft geschwungen. Er lacht.
    Seine Sandale verwandelt sich in einen Stiefel mit Stahlkappen.
    Erneut tritt er Simon. Diesmal fester.
    Denn heute ist euch ein Stiefel gegeben, der gegen euren Schädel tritt.
    Simon wankt.
    Harrow wedelt mit der Hand.
    Genug. Das reicht.
    Er stößt mich mit dem Fuß an.
    Simon, stöpsele Mr. Spademan aus.
    Harrow blickt hoch zu Mark, der mit zitternden Flügeln über uns schwebt.
    Ich nehme an, Sie finden selbst den Weg nach draußen.

19
    Ich erwache in einem Bett. In einer Kathedrale.
    Nein,

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