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Speichelfaeden in der Buttermilch

Speichelfaeden in der Buttermilch

Titel: Speichelfaeden in der Buttermilch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Stermann , Christoph Grissemann
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die Tätowierung gesehen hatten. Auf seinen gewaltigen Bauch hatte er sich seine Lieblings-Internetadresse tätowieren lassen: www.knackigejungs.de. »Rutsch mal!«, hörte man oft im dunklen Schlafsaal Ludwigs tiefen Bariton. Und dass der Chorherr da nicht nur die Stimmbänder massierte, kann man sich fast denken! Auch der Chorleiter der Kirchenkrähen wusste, dass Ludwig Nahverkehr besser nicht Teil eines Kinderchores wäre. »Aber was willste machen«, sagte er resignativ. Schuld waren die alten Meister, die in ihren Kinderchorwerken auch immer eine so tiefe Stimme eingebaut hatten, die unmöglich von Elfjährigen gesungen werden kann! Das wiederum war das Glück des Päderasten Nahverkehr und das Pech der blassen Buben. »Rutsch mal!«, brummte Nahverkehr im Schlafsaal wieder. Den Matrosenanzug hatte er halb geöffnet. Aber diesmal sollte es anders kommen, alles sollte anders werden. Denn der zehnjährige Manuel rutschte nicht, sondern stach dem nach Alkohol stinkenden Chorherren Nahverkehr eine Stimmgabel gewaltig ins Gemächt! Alle kleinen singenden Matrosen klatschten Beifall, überglücklich. Und der so kastrierte Ludwig Nahverkehr verlor nicht nur seine tiefe Stimme, sondern auch seinen Job. Denn einen 46jährigen dicken Mann mit Kinderstimme, den brauchte keiner bei den Kirchenkrähen!
    Im Vitrinengeschäft
    Für sein Bügeleisengeschäft brauchte er eine neue Vitrine. Er ging ins Vitrinengeschäft und betrachtete all die schönen Vitrinen in den Vitrinen. Da musste er an diese russischen Puppen denken, in denen immer noch eine drin ist, und dann noch eine und noch eine … »Kann ich ihnen behilflich sein?«, riss ihn der Vitrinenverkäufer aus seinen russischen Puppentagträumen. »Ja, gerne. Ich hoffe, mein Anliegen ist nicht zu aufdringlich, aber würden Sie mir freundlicherweise in die Hose greifen und mir einen runterholen?« »Selbstverständlich, dafür bin ich ja da!«, antwortete Viktor, griff dem Bügeleisenverkäufer in die Hose und befriedigte ihn. »Dankeschön«, sagte der Bügeleisenverkäufer. »Ach, keine Ursache! Zufriedene Kunden sind immer die besten Kunden! Empfehlen Sie uns weiter!«, sagte Viktor und der Bügeleisenverkäufer verließ das Geschäft, zwar ohne Vitrine, dafür aber mit großer Genugtuung.
    Spaß
    »Na, und? Wo hast du ihn hingehängt?« »Ins Wohnzimmer.« »Ach. Und, wie sieht er aus?« »Na ja, noch etwas ungewohnt.« Wenige Tage später schon hatte sie sich an den Anblick ihres tot von der Decke hängenden Gatten gewöhnt. Wenn sie staubsaugte, kitzelte sie mit ihrem Dutt ab und an seine kalten Beine und lächelte versonnen in sich hinein. Das war ja einmal eine gute Idee gewesen, den alten Langeweiler zuerst im Garten er- und dann im Wohnzimmer aufzuhängen. Manchmal, wenn sie sich jung genug fühlte, sprang sie nach oben und hielt sich mit den Händen an seinen Füßen fest und schwang frech hin und her. Herrgottnochmal, war das eine gute Idee gewesen, den alten Langeweiler endlich im Wohnzimmer aufzuhängen! Gelegentlich, im Überschwang, sprang sie gemeinsam mit ihren drei Bridge-Freundinnen der baumelnden Leiche an die Beine, und dann sah man vier tollkühne Weiber kreischend vor Freude durch die Wohnung segeln. Immer wilder wurden die Flug- und Turnversuche, immer heftiger rissen sie an den Beinen, immer hysterischer schrien sie dazu. »Warum tun die das?«, fragte der rüstige Nachbar seine Frau. Er hatte das makabre Schauspiel seit Wochen durchs Fenster beobachtet. »Warum die das tun?« fragte seine Frau zurück, »Na weil's Spaß macht, weil's einfach riesengroßen Spaß macht! Aber von Spaß hast du altes Sackgesicht nicht einen Dunst!« Mit diesen Worten legte sie ihm einen schönen Strick um den Hals.
    Der Weg ist das Ziel
    Veronique zog sich aus, bis sie im Adamskostüm vor ihm stand. »Nein, zieh dich doch ganz aus«, schnurrte er. »Gerne, mein Dicker«, säuselte sie zurück und zog sich auch noch das alberne Adamskostüm aus. Sie legte sich zu ihm. Mit seinem erigierten Glied schaltete er das Licht aus. Im Dunkeln zogen sich beide wieder an. Das ist geglückte Sexualität, wussten beide, die Vorfreude. Der Akt an sich ist sowieso enttäuschend. So handhabten sie ihr glückliches Leben. Alles war auf Vorbereitung und Spannungsaufbau ausgerichtet. Sie kochten großartige Speisen, nur um sich an dem herrlichen Duft zu erfreuen. Nie nahmen sie auch nur einen Happen davon zu sich. Sie fuhren in die atemberaubendsten Schi-Gebiete, um sich am Gipfel nur

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