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Spektrum

Spektrum

Titel: Spektrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
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bestellen fehlte es Martin an Rückgrat – stellte sich als ordentlich heraus. Er empfand es als angenehm, dass alle humanoiden Rassen Getränke mit geringem Alkoholgehalt ersonnen hatten. Sie basierten auf Milchbasis oder auf pflanzlicher Grundlage – aber völlig ohne Alkohol kam keine Zivilisation aus.
    Auch das lokale Brot – »mit Erdhefe!«, wie man nicht verabsäumt hatte, in der Karte anzugeben – schmeckte gut. Genüsslich aß Martin ein wenig, um sich sodann, als er auf dem Tisch einen Aschenbecher entdeckte, eine Zigarre anzustecken.
    Seine Suche auf Arank versprach nicht kompliziert zu werden. Die Zivilisation auf diesem Planeten erinnerte nicht nur durch die futuristischen Städte und die betonte Freundlichkeit der Bevölkerung an die lichte Welt des Kommunismus. Viele Dienstleistungen bot man kostenlos an, und zwar auch den »Gästen des Planeten«. Der Informationsdienst teilte einem unverzüglich den Aufenthaltsort jedes intelligenten Lebewesens auf dem Planeten mit, mochte es nun ein Einheimischer oder ein Gast sein. Martin zweifelte nicht daran, dass er, stünde ihm jetzt ein Informatorium zur Verfügung, Erkundigungen über sich einholen könnte – und die Auskunft erhielte: »Befindet sich im Restaurant Gusto der Erde, Koordinaten …«
    Insofern stellte sich einzig und allein die Frage, ob tatsächlich eine dritte Irina Poluschkina auf Arank weilte. Und wenn ja, ob sie noch lebte oder ebenfalls Opfer eines unglücklichen Zufalls geworden war.
    Bei diesem Gedanken ertappte Martin sich dabei, dass er einfach Angst hatte, ein Informationsterminal aufzusuchen und seine Frage einzugeben. Denn er fürchtete, erneut zu spät zu kommen.
    Schließlich aß er hastig sein Gulasch auf, bezahlte oder ließ sich genauer gesagt auf seine Karte in bestimmtem Umfang Geldeinheiten gutschreiben: für das Paprikapulver minus den Preis fürs Essen.
    Danach machte er sich auf die Suche nach einem Informatorium.

Eins
     
    Martin, selbst in einer Megapolis geboren und aufgewachsen, hielt sich für einen Technokraten und Urbanisten. Der Erde wünschte er aufrichtig, sie möge auch weiterhin auf dem Weg des Fortschritts wandeln.
    Des ungeachtet riefen die arankischen Städte eine leichte Irritation in ihm hervor. Vielleicht weil er nicht daran gewöhnt war? Verloren fühlte sich Martin auf den dahingleitenden Trottoirs, selbst wenn er immer wieder eines jener architektonischen Wunder bestaunte, das alle Vorstellungen der Menschen von Festigkeitslehre und Architektur zunichte machte. Aber weshalb sollte man bitte schön einen fünfhundert Meter hohen Wolkenkratzer auf Säulenbeine pfropfen? Nun gut, wenn unter dem Wolkenkratzer eine wichtige Straße verlief … Aber nein, dort erstreckte sich eine künstlich angelegte grüne Wiese, beleuchtet von Neonlampen und umzäunt, damit niemand sie zufällig betrat. In einem anderen zyklopischen Bau entdeckte Martin einen riesigen Durchlass, aus dem hin und wieder Flugapparate auftauchten. Die Aranker waren natürlich eine hoch entwickelte Rasse, aber für den Menschen ging ein solcher Glaube an die Technik zu weit.
    Möglicherweise wurzelte hier auch der Grund, warum nur wenige Menschen es wagten, sich in dieser gastfreundlichen und komfortablen Welt anzusiedeln. Denn letzten Endes beeindruckte und erschreckte der nichtmenschliche Umgang der Aranker mit ihrer Lebenswelt sie gleichermaßen.
    Schließlich erspähte Martin das öffentliche Informatorium. Am ehesten erinnerte es an eine großräumige, rollstuhlgerechte Telefonzelle europäischen Typs. Natürlich kannten die Aranker seit Hunderten von Jahren keine Behinderten mehr, und im Informatorium stand ein bequemer Sessel. Genüsslich nahm Martin in ihm Platz und schloss die Tür hinter sich, worauf das Glas der Einrichtung umgehend eindunkelte und ihn gegen die Welt abschirmte. Das Terminal war, wohl aufgrund der Nähe zur Station, zweisprachig und reagierte ohne Probleme auf Touristisch. Oder hatten die Aranker bereits alle Automaten zweisprachig eingerichtet?
    »Ich würde gern wissen«, sagte Martin zu dem matten Bildschirm des Informatoriums, »ob sich auf Arank eine junge Frau von der Erde namens Irina Poluschkina befindet.«
    »Angaben zu Irina Poluschkina, einem Menschen weiblichen Geschlechts vom Planeten Erde, liegen nicht vor«, antwortete die Maschine ohne jedes Zögern.
    Da Martin über ausreichend Erfahrung mit Suchmaschinen im Internet verfügte, wusste er nur zu gut, welche Bedeutung der richtigen

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