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Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition)

Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition)

Titel: Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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für beides.
    Thorn fand es seltsam, dass sie ausgerechnet dann einen Mann gefunden hatte, an den sie glauben konnte – einen, dem sie vertrauen konnte –, als sie endlich ihren Plan in Angriff genommen hatte, Whitney aufzuspüren und ihn der Gerechtigkeit zuzuführen oder ihn zumindest von seinen Befürwortern abzuschneiden und ihn in die Flucht zu schlagen.
    »Das Leben ist wirklich sehr seltsam«, murmelte sie laut vor sich hin.
    »Das ist wahr«, stimmte Tucker ihr zu. »Wir hatten keine Ahnung, dass ein Angriff im großen Stil auf unsere Gäste bevorstand. Wir benutzen diese Straße nicht immer. Es ist eine Privatstraße, die wir selbst angelegt haben. Im Winter ist sie völlig unbefahrbar. Wir benutzen Schneemobile oder Winterfahrzeuge auf der öffentlichen Straße. Es ist schon merkwürdig, dass sie gerade dort einen Hinterhalt gelegt haben. Woher könnten sie gewusst haben, dass wir diese Straße benutzen würden, um Sie und Ihre Brüder auf unser Anwesen zu bringen?«
    Thorn überdachte diese Frage. »Es gibt zwei Zufahrten, und Sie wählen nie im Voraus eine von beiden aus?«
    Tucker schüttelte den Kopf. »Wir halten uns vorsätzlich an kein Muster, wenn wir unterwegs sind.«
    »Vielleicht hatten sie deshalb den zweiten Hubschrauber, und er kam zu spät zur Party«, mutmaßte sie. »Sie könnten auf beiden Straßen ein Empfangskomitee bereitstehen gehabt haben. Ein Hubschrauber und zwei Fahrzeuge pro Straße. Sowie sie wussten, welchen Weg Sie einschlagen, konnten sie die anderen zu ihrer Unterstützung hinzurufen. Sie waren nicht allzu weit entfernt. Ein Jeep könnte geradewegs durch den Wald fahren, und ein Hubschrauber bräuchte nur geradeaus zu fliegen.«
    Tucker nickte. »Nicht schlecht.«
    Sie bedachte ihn mit einem kleinen Lächeln. »Ein Test? Oder nicht schlecht für eine Frau? Sie wussten das doch ohnehin schon, oder nicht?«
    Er grinste sie an. »Unsere Frauen sind streitlustig, genau wie Sie. Sie sitzen sittsam da und sehen reizend aus, aber Sie sind ein Tiger im Schaffell. Wenn Sam sich Sorgen um Sie macht, dann macht er sich Sorgen um die falsche Frau.«
    Thorn neigte ihren Kopf. »Das sollten Sie ihm vielleicht sagen, wenn er wieder zu sich kommt.«

7.
    Sam setzte sich mühsam auf. Seine Lunge schrie nach Luft, und Schweiß tropfte von seinem Gesicht in seine Augen. Er presste einen Arm auf seine brennenden Augen und holte tief Atem, rang um Luft. Das Blut rauschte in seinen Ohren, und seine Kehle fühlte sich geschwollen und wund an. Er fluchte und versuchte, die feuchten, federnden Locken, die ihm in die Stirn fielen, zurückzuschieben. Er würde nie wieder schlafen, so viel stand fest.
    Er hatte in seinem Leben schon viele wirklich fiese Dinge gesehen, doch seine Albträume von gefolterten Kindern, kleinen Mädchen, jagten ihm Grauen ein. Er konnte nie zu dem Kind gelangen, ganz gleich, wie sehr er sich anstrengte. Er erwachte erschöpft und in heller Panik. Galle stieg in ihm auf, jeder Muskel in seinem Körper war von der Anspannung verkrampft, und in seinem Verstand herrschte vor Entsetzen Chaos, weil er dem kleinen Kind nicht helfen konnte.
    »Was ist los, Sam?«, fragte Lily Whitney-Miller. Sie reichte ihm einen feuchten Waschlappen. »Du schläfst nicht mehr als ein paar Minuten am Stück, und dann wachst du in dieser Verfassung auf. Dein Puls rast. Kannst du mir sagen, was hier geschieht? So geht es dir jetzt schon seit beinah zweiundsiebzig Stunden.«
    Er schluckte einen weiteren Fluch hinunter, nahm den kühlen Waschlappen entgegen, rieb sich das Gesicht und versuchte sich zu fassen. »Albträume. Sie sind schlimm, Lily. Etwas dergleichen hatte ich in meinem ganzen Leben noch nicht.«
    »Von welcher Art von Dingen träumst du?«
    »Von Ärzten, die Kinder foltern, kleine Mädchen.« Er räusperte sich, um verständliche Laute hervorzubringen. »Sie nehmen unnötige Operationen an ihnen vor, Lily. Immer wieder.« Er würde für sich behalten, dass es sich bei den »kleinen Mädchen« immer um ein ganz bestimmtes Mädchen handelte – um Azami. Er konnte die Augen nicht zumachen, ohne vor sich zu sehen, wie dieses Kind ohne Betäubung seziert wurde.
    Lily runzelte die Stirn. »Verzeih mir, dass ich das zur Sprache bringe, Sam, aber bevor der General und seine Frau dich bei sich aufgenommen haben, hast du in einem Haushalt gelebt, in dem Missbrauch an der Tagesordnung war. Vielleicht hattest du als Kind Albträume, und das Trauma, das du erlitten hast, löst sie erneut

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