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Spiel der Magier

Spiel der Magier

Titel: Spiel der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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unterhalten habt?«
    »Er hat gesagt, daß vor langer Zeit etwas geschehen ist, das nicht hätte geschehen sollen, und daß ich das wieder in Ordnung bringen soll.«
    Wolf lachte kurz. »Eine knappe Art, es auszudrücken. Hat er gesagt, wie es enden wird?«
    »Er weiß es nicht.«
    Wolf seufzte. »Ich hatte gehofft, daß wir irgendwo einen kleinen Vorsprung errungen hätten, aber wohl doch nicht. Beide Prophezeiungen scheinen noch immer gleich gültig zu sein.«
    Tante Pol sah Garion fest an. »Glaubst du, daß du dich an irgend etwas erinnern kannst, wenn du wieder aufwachst?«
    »Ich glaube schon.«
    »Dann hör mir gut zu. Es gibt zwei Prophezeiungen, die zum gleichen Ereignis führen. Die Grolims und die übrigen Angaraks folgen der einen; wir folgen der anderen. Das Ereignis geht am Ende jeder Prophezeiung anders aus.«
    »Ich verstehe.«
    »Nichts in der einen Prophezeiung schließt etwas aus, das in der anderen geschehen wird, bis sie in diesem Ereignis aufeinandertreffen«, fuhr sie fort. »Der Lauf von allem, was anschließend kommt, wird dadurch bestimmt, wie dieses Ereignis ausgeht. Die eine Prophezeiung wird erfüllt, die andere nicht. Alles, was geschehen ist und geschehen wird, kommt an diesem Punkt zusammen und wird eins. Der Fehler wird getilgt, und das Universum wird in die eine oder die andere Richtung gehen, als wäre dies die Richtung, die es von Anfang an hatte. Der einzige große Unterschied ist, daß etwas sehr Wichtiges nie geschehen wird, wenn wir versagen.«
    Garion nickte, er war plötzlich sehr müde.
    »Beldin nennt es die Theorie der konvergierenden Schicksale«, sagte Meister Wolf. »Zwei gleichermaßen mögliche Möglichkeiten. Beldin kann manchmal etwas pompös sein.«
    »Das ist kein ungewöhnlicher Fehler, Vater«, sagte Tante Pol.
    »Ich würde jetzt gerne schlafen gehen«, sagte Garion.
    Wolf und Tante Pol tauschten einen raschen Blick aus. »Schön«, sagte Tante Pol. Sie stand auf und brachte ihn zu seinen Decken.
    Nachdem sie ihn zugedeckt und die Decken festgesteckt hatte, legte sie ihre kühle Hand auf seine Stirn. »Schlaf, mein Belgarion«, murmelte sie. Und das tat er.

Teil Zwei

Aldurs Tal



7
    A ls sie erwachten, standen sie alle im Kreis und hielten sich bei den Händen. Ce’Nedra hielt Garions linke Hand, Durnik seine rechte. Garions Wahrnehmungsfähigkeit kehrte zurück, so wie der Schlaf ihn verließ. Die Luft war frisch und kühl, und die Morgensonne strahlte hell. Gelbbraune Hügel Erhoben sich vor ihnen, und die geisterhafte Ebene von Maragor lag hinter ihnen.
    Silk sah sich aufmerksam um, als er erwachte. »Wo sind wir?« fragte er.
    »An der nördlichen Grenze von Maragor«, antwortete Wolf, »etwa zweihundertfünfzig Meilen östlich von Tol Rane.«
    »Wie lange haben wir geschlafen?«
    »Ungefähr eine Woche.«
    Silk betrachtete weiter die Umgebung und verarbeitete diese Überbrückung von Zeit und Raum. »Ich schätze, es war wohl nötig«, räumte er schließlich ein.
    Hettar ging sogleich, um nach den Pferden zu sehen, und Barak massierte sich mit beiden Händen den Nacken. »Ich habe das Gefühl, als hätte ich auf lauter Steinen geschlafen«, klagte er.
    »Geh ein bißchen herum«, riet Tante Pol ihm. »Das vertreibt die Steifheit.«
    Ce’Nedra hatte Garions Hand noch nicht losgelassen, und er überlegte, ob er sie daran erinnern sollte. Ihre Hand fühlte sich sehr warm und klein in der seinen an, und alles in allem war es kein unangenehmes Gefühl. Er beschloß, es nicht zu erwähnen.
    Hettar runzelte die Stirn, als er zurückkam. »Eine der Stuten ist trächtig, Belgarath.«
    »Wie lange hat sie noch?« fragte Wolf und warf ihm einen raschen Blick zu.
    »Es ist schwer zu sagen nicht mehr als einen Monat. Es ist ihr erstes Fohlen.«
    »Wir können ihre Lasten auf die anderen Pferde verteilen«, schlug Durnik vor. »Wenn sie nichts zu tragen hat, wird sie es schon schaffen.«
    »Vielleicht.« Hettar klang nicht ganz überzeugt.
    Mandorallen hatte die gelben Hügel vor ihnen genau betrachtet. »Wir werden beobachtet, Belgarath«, sagte er finster und deutete auf einige dünne Rauchfahnen, die in den blauen Morgenhimmel emporstiegen.
    Meister Wolf spähte zu dem Rauch hinüber und verzog das Gesicht. »Wahrscheinlich Goldgräber. Sie umschwärmen die Grenzen von Maragor wie Geier eine kranke Kuh. Sieh mal nach, Pol.«
    Aber Tante Pols Augen zeigten bereits die übliche Leere, als sie die Hügel überprüfte. »Arendier«, sagte sie, »Sendarer, Tolnedrer

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