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Spiel mir das Lied vom Glück

Spiel mir das Lied vom Glück

Titel: Spiel mir das Lied vom Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Lamb
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haben, indem du ihnen Lebensmittel und Essen schenkst. Du bringst mich zum Nachdenken. Du bringst mich zum Lachen. Du bringst eine Ruhe und einen Frieden in mein Leben, die ich vorher nicht kannte.«
    Er gab mir einen sanften, süßen Kuss. »Außerdem liebe ich deine Schokolade. Du bist eine umwerfende Frau, Julia. Ich hoffe, dass du das irgendwann selbst merkst.«
    Warum nochmal lag ich mit diesem herrlichen Mann jetzt nicht im Bett? Könnte mir das nochmal jemand erklären?
    »Und wenn du es merkst, hoffe ich, dass du zu mir kommst.«
    Manchmal nimmt einem das Leben die Worte aus dem Mund, sodass man nur noch nicken kann. Ich nickte.
    Dann legte ich die Arme um Dean Garretts Hals und küsste ihn lang und innig.
    Als der Kuss vorbei war, lehnte er seine Stirn gegen meine und hielt mich fest. Ich küsste ihn auf die Wange, stieg in mein klappriges Auto und düste davon.
    Ich musste mich stark zusammenreißen, um nicht zu weinen.
     
    Als ich nach Hause kam, half ich Tante Lydia auf dem Hof. Anschließend gab es ein feierliches Omelettessen mit Katie und den Kindern. Sie hatten einen Zimtkuchen mitgebracht. Caroline war ebenfalls da, sie hatte ein Bananenbrot beigesteuert.
Katie nahm mich in die Arme, Caroline küsste mich auf die Wange, und die Kinder tanzten um mich herum. Sie nannten mich »Schokoladenfrau« und Lydia die »Eierfrau«.
    Auch Lydia hatte all ihre Eier verkauft. Es waren unheimlich viele Leute aus der Stadt da gewesen, die die unterschiedlichen Eierfarben ganz toll fanden. »Nicht schwer, die anzulocken, was?«, sagte Lydia.
    Luke zeigte mir, dass er vier T-Shirts trug. Dann zog er zwei Hosen herunter, um mir zu beweisen, dass er darunter drei Boxershorts mit Superhero-Aufdruck anhatte. Logan umkreiste mich mit ausgestreckten Armen in seinem Spidermankostüm. Haley sprang auf und ab. Die glitzernden pinkfarbenen Kugeln auf ihren Antennen tanzten auf ihrem Kopf. Hannah, ganz in Schwarz, wirkte glücklicher als sonst.
    Lara kam in ihrem Wagen angebraust und parkte hinter der Scheune. Sie hätte Jerry gesagt, sie sei krank und könne heute nicht zur Kirche gehen.
    »Ich muss wieder zu Hause sein, bevor die Kirche aus ist«, erklärte sie. Sie umarmte mich und schenkte mir einen Blumenstrauß aus ihrem Garten. Auch Tante Lydia bekam einen Strauß. Dann zauberte Lara zwei Flaschen Sekt hervor.
    Meine Psycho-Freundinnen und Katies Kinder prosteten mir zu. Es wurde ein heiteres Frühstück. Lara trank ein bisschen zu viel, aber Katie bot sich an, sie nach Hause zu fahren. Wir wussten nicht, wie sie ihrem Mann den Alkohol im Atem erklären würde, aber es störte uns nicht weiter. Wir hatten einfach zu viel Spaß.
    Mit dem Lachen war es erst vorbei, als wir den Anruf von der Polizei bekamen.
     
    In Krankenhäusern habe ich mich schon immer krank gefühlt. Ärzte haben mich schon immer nervös gemacht. Man muss kein Psychotherapeut sein, um zu erkennen, warum ich Krankenhäuser meide wie die Pest.
    Als Kind landete ich mehrmals in der Klinik. Einmal schleuderte mich einer der Freunde meiner Mutter quer durch das Zimmer. Ich schlug mit dem Gesicht auf und verlor das Bewusstsein. Ein Nachbar war dabei, total zugedröhnt mit Marihuana, aber trotzdem eine gute Seele. Gegen die Proteste meiner Mutter rief er einen Krankenwagen.
    Fünf Tage blieb ich im Krankenhaus. Der Freund meiner Mutter verließ den Bundesstaat. Als mich meine Mutter schließlich am dritten Tag besuchte, machte sie mir Vorwürfe, ich hätte ihn gegen mich aufgebracht.
    »Du gehst ihm immer auf den Sack, Julia! Kannst du dir nicht angewöhnen, die Schnauze zu halten, wenn die Kerle schlechte Laune haben?«
    »Aber Mama, er hat dich doch geschlagen!«, flüsterte ich mit geschwollenen Lippen so dick wie Bananen.
    »Hast du es immer noch nicht kapiert? Jeder Typ ist mal schlecht drauf. Man kann nicht jedes Mal einen Aufstand machen, wenn man eine gelangt bekommt.« Sie zündete sich eine Zigarette an. Eine Krankenschwester, die die ganze Zeit komische Geräusche von sich gab, als würde meine Mutter sie anekeln, sagte, sie solle die Zigarette ausmachen.
    »Ich kann auf mich selbst aufpassen, Julia, du machst alles nur noch schlimmer. Jetzt guck doch, was wieder passiert ist. Wegen dir ist Trayce abgehauen, wer weiß, wohin. Wenn du öfter in den Spiegel gucken würdest, kämst du vielleicht mal auf die Idee, dich um dich selbst zu kümmern. Wenn du nicht langsam mal abspeckst und irgendwas mit deinen Haaren machst, packt dich kein Mann

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