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Spiel mit dem Mörder

Spiel mit dem Mörder

Titel: Spiel mit dem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Kleidungsstücke verständnislos den Kopf. Auf einem an der Wand stehenden Spiegeltisch waren diverse bunte Flaschen und Tuben mit Make-up, Hautcreme, Parfüm und Puder aufgereiht.
    »Okay, er war also ein eitler, egoistischer, egozentrischer, kindischer und zugleich offensichtlich unsicherer Mensch.«
    »Da kann ich dir schwerlich widersprechen. All diese Eigenschaften sind Grund genug, um einen Menschen nicht zu mögen, aber reichen sie für einen Mord?«
    »Manchmal ist bereits die Tatsache, dass ein Mensch zwei Füße hat, ein ausreichendes Motiv für einen Mord.« Sie kehrte ins Schlafzimmer zurück. »Ein Mann, der ein solches Ego hat und zugleich so unsicher ist wie Draco, schläft ganz bestimmt nicht oft allein. Carly Landsdowne hatte er abserviert, aber ich bin der festen Überzeugung, dass längst eine andere bereitstand, um ihren Platz zu übernehmen.« Sie zog das obere Schubfach des Nachttischs auf. »Aber hallo, guck dir das mal an.«
    Die Schublade war in einzelne Fächer aufgeteilt, und jedes dieser Fächer war mit verschiedenen erotischen Spielzeugen entweder für zwei oder auch für einen alleine angefüllt.
    »Lieutenant, ich glaube, diese Dinge solltest du genauer untersuchen.«
    »Nichts anfassen.« Als ihr Mann den Arm ausstreckte, schlug sie ihm rasch auf die Hand.
    »Spielverderberin.«
    »Zivilpersonen. Was zum Teufel macht man denn mit so was?« Sie hielt ein langes, kegelförmiges Gebilde aus Gummi in die Luft, das, als sie es schüttelte, ein fröhliches Klingeln ertönen ließ.
    Roarke setzte sich grinsend auf den Rand des Betts. »Tja, im Interesse der Ermittlungen wäre ich durchaus bereit, es dir zu zeigen.« Lächelnd klopfte er neben sich auf die Matratze.
    »Nein, ich meine es ernst.«
    »Ich auch.«
    »Egal.« Trotzdem dachte sie noch immer über die Funktion des Gegenstandes nach, als sie ihn zurücklegte und die untere der beiden Schubladen aufzog. »Ah, das ist ja eine regelrechte Goldmine, auf die ich hier gestoßen bin. Sieht aus wie ein Monatsvorrat an Exotica, ein bisschen Zeus und …« Sie öffnete ein kleines Fläschchen, schnupperte vorsichtig daran und schüttelte dann angeekelt den Kopf. »Scheiße. Wild Rabbit.«
    Sie machte das Fläschchen schnell wieder zu und stopfte es in eine ihrer Plastiktüten.
    »Und sogar unverdünnt.« Sie atmete hörbar aus. »Kein Wunder, dass er als regelrechter Sex-Gott galt, wenn er das Zeug bei seinen Dates verwendet hat. Ein oder zwei Tropfen Rabbit, und du würdest dich von einem Türknauf vögeln lassen. Wusstest du, dass er so was benutzt?«
    »Nein.« Roarkes Grinsen war verflogen, und er stand auf. »Ich finde an den meisten Drogen keinen besonderen Gefallen. Aber der Gebrauch von diesem Zeug ist meiner Meinung nach so, als ob man jemanden vergewaltigt. Bist du okay?«
    »Ja, ja.« Ein bisschen schwindlig, dachte sie, und entsetzlich geil. Und das bereits, nachdem sie nur kurz an dem Gift geschnuppert hatte. »In unverdünntem Zustand zahlt man für das Zeug pro Unze, das heißt für dreißig Gramm, mindestens zehntausend. Und man kommt nur sehr schwer dran. Es wirkt nur bei Frauen«, murmelte sie. »Ein Tropfen zu viel, und schon hat das Opfer eine Überdosis erwischt.«
    Roarke legte eine Hand unter ihr Kinn, hob ihren Kopf vorsichtig an und sah ihr in die Augen. Sie wirkte noch vollkommen klar. »Es war nie die Rede davon, dass er etwas in der Art benutzt. Wenn ja, und wenn ich herausgefunden hätte, dass es stimmt, hätte ich ihn nicht nur sofort an die Luft gesetzt, sondern ihm wahrscheinlich auch noch beide Arme gebrochen.«
    »Okay.« Sie drückte ihm die Hand. »Für heute haben wir genug hier drin gesehen. Bitte halt die Suite noch ein, zwei Tage frei. Ich möchte, dass sich die Drogenfahndung noch einmal gründlich alles ansieht.«
    »Kein Problem.«
    Sie schob das Fläschchen in die Tasche und hoffte, Roarkes Stimmung aufhellen zu können, indem sie beiläufig fragte: »Und was wird dich das kosten?«
    »Wie bitte?«
    »Wie viel es dich kostet, wenn die Räume leer stehen? Wie viel muss man hinlegen, wenn man hier übernachten will?«
    »Hier in dieser Suite? Ich glaube, um die achttausendfünfhundert, obwohl ich davon ausgehe, dass es auch Wochen- und Monatspreise gibt.«
    »Das ist ja regelrecht geschenkt. Die Mansfield hat ebenfalls eine Suite hier im Hotel, oder?«
    »Penthouse B, im anderen Turm.«
    »Lass sie uns doch kurz besuchen. Sie und Draco haben schließlich früher gemeinsam mit Drogen zu tun gehabt.«

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