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Spiel mit dem Tod

Spiel mit dem Tod

Titel: Spiel mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Spindler
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was ins Ohr.“
    Stacy runzelte die Stirn. „Warum hat er mich dann nach seiner Warnung wieder losgelassen?“
    Der Beamte und die Bibliotheksangestellte wechselten einen Blick. „Sie sind durcheinander. Verständlich. Sie haben einen Schock …“
    „Und denke nicht klar?“ beendete sie seinen Gedanken. „Ich habe mich zehn Jahre mit Mordfällen befasst. Dabei sind Dinge passiert, die noch weit schockierender waren als der Scheiß hier. Ich habe mich nicht geirrt und ihn genau richtig verstanden.“
    Der junge Sicherheitsbeamte errötete. Er machte einen Schritt zurück, wahrscheinlich ein wenig erschrocken über ihre rüde Ausdrucksweise. Aber verflucht, sie musste das einfach klarstellen.
    „Nun, Madam“, sagte er kühl, „ich werde die NOPD anrufen, damit jemand vorbeikommt und Ihre Aussage aufnimmt. Erzählen Sie denen Ihre Geschichte.“
    „Fragen Sie nach Detective Spencer Malone“, entgegnete sie. „ISD. Bestellen Sie ihm, es hätte was mit dem Finch-Fall zu tun.“

15. KAPITEL
    Samstag, 5. März 2005
    0:30 Uhr
    Spencer begrüßte den Sicherheitsbeamten, der an der Tür zur Universitätsbibliothek Wache hielt. Er war nicht mehr der Jüngste. „Wie geht’s?“
    Der Mann zuckte die Schultern. „Geht so. Wünschte, es wäre bald Frühling. Ist immer noch zu verdammt kalt für meine alten Knochen.“
    Nur jemand aus New Orleans konnte sich über Nachttemperaturen von um die 16 Grad beschweren.
    Der Sicherheitsbeamte hielt ein Klemmbrett hoch; Spencer unterschrieb. „Oben?“
    „Ja, im dritten.“
    Spencer ging zum Fahrstuhl. Er war schon im Bett gewesen, als er den Anruf bekommen hatte. Zuerst hatte er geglaubt, den Einsatzleiter missverstanden zu haben. Niemand war umgebracht worden. Eine versuchte Vergewaltigung. Aber das Opfer behauptete, es hätte etwas mit dem Finch-Mord zu tun.
    Sein Fall.
    Also hatte er sich aus dem Bett gequält und sich auf den Weg zum Campus gemacht, von seiner Wohnung aus war das eine halbe Weltreise.
    Der Fahrstuhl hielt in der dritten Etage. Er stieg aus und folgte dem Klang der Stimmen. Dann sah er die Ansammlung von Leuten. Er blieb stehen. Killian. Sie kehrte ihm den Rücken zu, aber er hatte sie trotz dem soforterkannt. Nicht nur an ihrem wunderschönen blonden Haar, sondern auch an ihrer Haltung. Aufrecht. Mit einer Selbstsicherheit, die man sich erst mal erarbeiten musste.
    Zu ihrer Linken standen zwei Sicherheitsleute vom Campus und John Russell von der DIU, dritter Bezirk.
    Spencer näherte sich ihnen. „Der Ärger folgt Ihnen immer auf dem Fuß, was, Ms. Killian?“
    Die drei Männer sahen zu ihm herüber. Sie drehte sich um. Er bemerkte sofort die Blutflecken auf ihrem Hemd.
    „Es sieht langsam so aus“, erwiderte sie.
    „Brauchen Sie ärztliche Versorgung?“
    „Nein, aber er vielleicht.“
    Spencer war nicht überrascht darüber, dass sie ihm offensichtlich arg zugesetzt hatte. Er deutete zu einem Tisch, sie setzten sich.
    Er zog den Notizblock aus seiner Tasche. „Erzählen Sie mir, was passiert ist.“
    Russell stellte sich zu ihnen. „Versuchte Vergewaltigung“, begann er. „Der gleiche Vorgang wie bei den anderen drei davor, alle noch unaufgeklärt und …“
    Spencer hob die Hand. „Ich würde gern zuerst Ms. Killians Version hören.“
    „Danke“, sagte sie. „Es war keine versuchte Vergewaltigung.“
    „Weiter.“
    „Ich habe noch spät gearbeitet.“
    Er warf einen Blick auf die Unterlagen auf dem Tisch und überflog die Titel der Bücher. „Recherchen?“
    „Ja.“
    „Zu Rollenspielen?“
    Sie reckte das Kinn ein wenig. „Ja. Es war keiner mehr in der Bibliothek, oder so sah es jedenfalls aus. Aber dann hörte ich jemanden hinter den Regalen. Als ich fragte, wer da sei, antwortete niemand, da habe ich nachgesehen.“
    Sie machte eine kurze Pause und strich sich mit den Händen über die Beine, das einzige Anzeichen von Nervosität, das sie zeigte. „Als ich bei den Regalen stand, ging das Licht aus. Die Tür zum Treppenhaus flog auf, und jemand rannte raus. Ich wollte hinterher. In diesem Moment wurde ich von hinten festgehalten.“
    „Also waren außer Ihnen noch zwei Leute hier?“
    Auf ihrem Gesicht zeigte sich so etwas wie Überraschung. Offensichtlich hatte sie diesen Schluss noch gar nicht gezogen.
    Sie nickte. Er sah zu den Beamten hinüber. „Hat eines der anderen Opfer von mehr als einem Angreifer berichtet?“
    „Nein“, erwiderte der jüngste der Sicherheitsleute. Spencer blickte Stacy wie der an. „Er hat Sie

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