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Spiel mit dem Tod

Spiel mit dem Tod

Titel: Spiel mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Spindler
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sie ihre Stimme wiedergefunden hatte. Sie stand auf. „Vielleicht sollten wir jetzt zurückgehen?“
    Alice blickte auf ihre Uhr und stand auf. „Sie müssen nicht mehr hinter mir laufen“, sagte sie etwas verlegen.
    „Bist du sicher?“ neckte Stacy sie. „Ich will dich nicht demütigen oder so was.“
    „Ich schätze, ich war vorhin ein bisschen ätzend. Tut mir Leid.“
    Sie klang nicht so, als täte es ihr sehr Leid, aber Stacy rechnete es ihr hoch an, dass sie überhaupt nachgab.
    Als sie in der Villa ankamen, ging Alice zu Clark, und Stacy setzte sich wieder in die Küche. Mrs. Maitlin packte Lebensmittel aus.
    Sie sah Stacy an. „Ist das vielleicht der Beginn eines Waffenstillstands?“
    „Vorübergehend, denke ich. Gewöhnen Sie sich nicht zu sehr daran, der könnte sehr kurz dauern.“
    Die Haushälterin lachte. „Mr. Noble hat Sie gesucht. Ich glaube, er ist in seinem Büro.“
    „Danke, ich sehe gleich mal nach ihm.“
    „Könnten Sie ihm seine Post mitbringen? Dann brauche ich nicht zu gehen.“
    „Kein Problem.“ Stacy nahm die Post und machte sich auf den Weg zu Leos Arbeitszimmer. Die Tür war angelehnt. Sie klopfte an. Dabei ging sie noch weiter auf, und Stacy steckte den Kopf hinein. „Leo?“
    Er war nicht da. Die NOPD hatte den Raum zum Saubermachen freigegeben, vorzwei Tagen war ein Putzteam da gewesen. Das Blut hatte einenleichten Schattenaufdem Holzboden hinterlassen. Stacy stieg darüber und ging zum Schreibtisch, um den Stapel Briefe auf seinen geschlossenen Laptop zu legen. Sie betrachtete ihn einen Augenblick und blinzelte, als ihr plötzlich klar wurde, was vor ihren Augen lag: Eine Post karte von der Galerie 124. Die Ankündigung einer Kunstausstellung.
    Pogos Galerie.
    Mit gerunzelter Stirn nahm sie die Karte vom Stapel. Sie war an Leo adressiert. Das hieß, er war auf der Adressliste. Er hatte die Galerie schon einmal besucht, vielleicht auch etwas gekauft.
    Zufall?
    Sie hasste Zufälle. Sie hatten immer einen komischen Beigeschmack.
    „Hallo, Stacy. Kann ich Ihnen helfen?“
    Sie wirbelte schuldbewusst herum, ihre Wangen wurden heiß. „Leo. Valerie hat mich gebeten, Ihnen die Post zu bringen.“
    „Valerie?“
    „Mrs. Maitlin. Sie wollten mit mir sprechen?“
    „Wollte ich?“
    „Wollten Sie nicht?“
    Lächelnd schloss er die Tür hinter sich. „Ich denke schon. Obwohl mir jetzt nicht mehr einfällt, warum. Was ist das?“
    Er zeigte auf die Karte, die sie immer noch in der Hand hielt. „Eine Einladung“, sagte sie.
    Sie beobachtete ihn, während er sie las, suchte nach einem Zeichen von Unbehagen, Überraschung oder auf die Reaktion, wenn ihm die Verbindung klar wurde.
    Es kam nichts. Hatte sie ihm überhaupt den Namen von Pogos Galerie genannt?
    „Ich bin nicht besonders scharf auf abstrakte Kunst. Damit kann ich nichts anfangen.“
    „Der Name der Galerie hat meine Aufmerksamkeit erregt. Nicht die Kunst.“ Als er sie verständnislos ansah, fügte sie hinzu: „Galerie 124. Da hat Pogo ausgestellt.“
    „Die Welt ist klein.“
    So klein?
    War er ein begnadeter Schauspieler? Oder tatsächlich unwissend?
    „Sie sind auf deren Adressliste. Haben Sie da mal was gekauft?“
    „Nicht dass ich wüsste.“ Er warf die Karte auf den Schreibtisch. „Haben Sie gut geschlafen?“
    „Wie bitte?“
    Er lächelte auf eine jungenhafte Art. „Es war Ihre erste Nacht hier bei uns. Ich wollte mich nur erkundigen, ob Sie auch zufrieden sind.“
    „Es ist alles in Ordnung.“ Sie machte einen Schritt zurück, plötzlich überkam sie ein komisches Gefühl. „Alles bestens.“
    Er griff nach ihrer Hand. „Rennen Sie nicht weg.“
    „Ich renne nicht. Ich will nur …“
    Er küsste sie.
    Sie keuchte überrascht auf und schob ihn mit aller Kraft von sich. „Leo, nicht, bitte.“
    „Tut mir Leid.“ Es sah fast komisch aus, wie enttäuschter dastand. „Und dabei wollte ich das schon eine ganze Weile tun.“
    „Tatsächlich?“
    „Haben Sie das nicht gemerkt?“
    „Nein.“
    „Ich würde es gerne wiederholen.“ Er sah auf ihren Mund. „Aber ich werde es nicht tun … wenn Sie was dagegen haben.“
    Sie zögerte einen Augenblick zu lange, und er küsste sie erneut.
    Die Bürotür wurde geöffnet. „Leo? Clark und ich …“
    Als sie Kays Stimme hörte, machte Stacy sich schnell von ihm los. Beschämt. Es war ihr so peinlich, dass sie sich am liebsten unter Leos Schreibtisch verkrochen hätte.
    „Entschuldigung“, sagte Kay steif, „wir wussten nicht, dass ihr

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