Spiel mit der Liebe
Hindernis, mit dem er nicht gerechnet hatte. Es war immerhin möglich, dass sie eine dieser kalten, gefühllosen Frauen war, die einen sexuellen Kontakt verabscheuten und es auch immer tun würden. Aber das glaubte Clay nicht. Er hatte sie mit den Zigeunern tanzen sehen, hatte das Feuer in ihrem Inneren entdeckt, das direkt unter der Oberfläche brannte.
Und er war arrogant genug, zu glauben, dass er den unschuldigen Funken zu einer hellen Flamme anfachen könnte.
»Sie wissen, dass ich Sie will. Können Sie mir ehrlich versichern, dass Sie sich überhaupt nicht von mir angezogen fühlen?«
Eine heiße Röte stieg in ihre Wangen. Ihre Augenlider flatterten, und sie senkte den Blick ihrer hübschen grünen Augen. »Ich kann nicht abstreiten, dass Sie gut aussehen. Sie sind intelligent, und wenn Sie nicht gerade arrogant und anmaßend sind, können Sie äußerst charmant sein.«
Das war vielleicht nicht gerade eine Lobeshymne, aber er nahm an, dass es reichen musste. »Und wie war es, als ich Sie geküsst habe? Hat Sie das abgestoßen?«
Sie vermied es, ihn anzusehen, doch die Röte auf ihren Wangen vertiefte sich. »Es hätte eigentlich so sein sollen. Ich dachte auch, es wäre so, aber ich ...«
Mit wenigen Schritten war er bei ihr, dann streckte er die Hand aus, legte sie unter ihr Kinn und hob es hoch. »Schließen Sie die Augen.« Kitt starrte ihn an. »Nun los, tun Sie, was ich sage.«
Vorsichtig folgte sie seinem Befehl. Er beugte sich vor und legte sehr sanft seine Lippen auf ihre. Er war nicht vorbereitet auf die Hitze, die dabei seinen Körper durchzuckte, auf den wilden Ansturm des Verlangens. Ihre Lippen waren glatt und so weich wie Seide. Himmel, sie war das Süßeste, was er je geschmeckt hatte. Sein Körper reagierte sofort. Sein Kuss wurde eindringlicher, doch nur ein wenig, denn er beendete sanft den Kontakt und trat dann einen Schritt zurück.
»Und wie war es jetzt?«
Unbewusst hob sie die Finger zu ihren Lippen. Er bemerkte, dass sie zitterten. Ihre Augen waren weit aufgerissen und blickten unsicher, doch sie war schon immer ungemein ehrlich gewesen, und auf diese Ehrlichkeit setzte er auch jetzt.
»Nicht ... nicht abstoßend. Sie haben einen sehr hübschen Mund.«
Er ließ diesen Kommentar unbeantwortet, obwohl sein Penis sich dabei regte. »Also gut.« Er wandte sich ab und hoffte nur, dass sie nicht bemerken würde, wie eng seine Hose plötzlich geworden war. »Wenn Sie einverstanden sind, mich zu heiraten, gebe ich Ihnen mein Wort, dass ich nichts tun werde, was Sie nicht wollen.«
Sie sah ihn vorsichtig an. »Ich glaube Ihnen nicht. Sie werden mehr von mir wollen als nur einen Kuss.«
»Ja, das werde ich. Wenn die Zeit dafür bereit ist. Aber ich habe Sie niemals angelogen, Kitt. Und ich bin auch kein Mann, der sein Wort bricht. Ich werde nichts tun, was Ihnen Angst macht oder was Sie abstoßend finden. Alles, um das ich Sie bitte, ist, dass Sie unvoreingenommen an die Sache herangehen und mir genügend vertrauen, um sich von mir führen zu lassen. Wenn es mir glückt, werden Sie die Kinder bekommen, die Sie sich wünschen, und auch ein gewisses Maß an Freiheit. Und ich werde eine Frau haben, die eine wirkliche Frau ist, im wahrsten Sinne des Wortes.«
Etwas huschte über ihr Gesicht, eine Sehnsucht, die ihn irgendwie anrührte. Sie war diesem Gedanken nicht abgeneigt. In der Tat sagte der Ausdruck ihres Gesichtes, dass sie sich sehnlich wünschte, Frau und Mutter zu sein.
»Und wenn ... und wenn ich nun versage? Wenn ich nun ... ganz einfach anders bin als andere Frauen?«
»Dann werden Sie wenigstens die Freiheit haben, nach der Sie sich so sehr sehnen. Eine verheiratete Frau führt ein wesentlich freieres Leben als ein junges, unverheiratetes Mädchen.«
»Und was haben Sie von der ganzen Sache?«
Ja, wirklich, was hatte er davon? »Zunächst einmal eine äußerst beachtliche Mitgift«, meinte er ein wenig spöttisch. Nicht, dass ihm etwas an dem Geld lag. Sie zu heiraten, hatte damit gar nichts zu tun. In der Tat war er gar nicht sicher, warum er so entschlossen war, sie zu heiraten. »Denken Sie darüber nach, Kitt. Was haben Sie denn zu verlieren?«
Er sah, wie sie die Möglichkeiten gegeneinander abwog, erkannte den genauen Augenblick, als sie sich entschied, dass es die Sache wert war, das Risiko einzugehen.
»Sind Sie auch sicher, Clay? Sind Sie sicher, dass Sie bereit sind, Ihre Zukunft aufs Spiel zu setzen?«
Er zog einen Mundwinkel hoch. »Wir haben schon zuvor
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