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Spiel Satz Tod - Kriminalroman

Spiel Satz Tod - Kriminalroman

Titel: Spiel Satz Tod - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Ich stockte, weil ich nicht wagte weiterzusprechen. Es schien so abwegig zu sein.
    Er warf mir einen raschen, grimmigen Blick zu. »Morgen ist es ohnehin in den Nachrichten. Ja, Trainer Argus ist ermordet worden.«

5. KAPITEL
    EIN UNMÖGLICHER VATER
    Etwa eine Woche war vergangen. Das Tennistraining lief gut. Das war es aber auch schon. Nach dem Begräbnis hatten Detective Gallagher und ich eine Weile abgewartet und dann Schlüssel und Zettel Edith gezeigt. Aber sie konnte auch nicht sagen, was Fred mit den Worten »nur eine Vorsichtsmaßnahme« gemeint hatte. Detective Gallagher hatte Schlüssel und Zettel behalten, was mich sehr verstimmte. Zwar wusste ich nicht, wozu der Schlüssel passte, aber er gehörte mir, und ich wollte ihn bei mir haben, wenn ich einmal auf etwas stieß, das aufgeschlossen werden musste. Zwar war es bisher nicht geschehen, aber das tat nichts zur Sache. Ich ging in den schmalen Gängen zwischen den einzelnen Übungsplätzen hin und her, beobachtete meine Spieler und warf den einen oder anderen verirrten Ball zurück. Unsere Schule hatte sechs Plätze, und für jeden hatte ich einen der älteren Spieler verantwortlich gemacht. Die organisierten ihre Trainingsgruppen, schlugen Übungen vor, demonstrierten technische Kniffe und führten das Training im Grunde selbständig durch. Sogar mit meinen recht ungeübten Augen konnte ich sehen, wie die Spieler Fortschritte machten. Eric Richards war zu meiner Überraschung fast so gut, wie sein Vater behauptet hatte. Mit seinen langen Armen und Beinen verfügte er über eine enorme Reichweite, zu der beträchtliche Sprinterqualitäten kamen. Zu meiner Erleichterung zeigte er keinerlei Allüren, sondern mauserte sich in kurzer Zeit zu einer echten Führungspersönlichkeit in der Mannschaft. Er war es, der vorgeschlagen hatte, aufjedem Platz verschiedene Fertigkeiten zu trainieren, wobei die Spieler von einem Mannschaftsmitglied angeleitet wurden, das diese besonders gut beherrschte. Gerade demonstrierte er auf Platz 6 seine Rückhand. Er hatte sie einem kleinwüchsigen Neuling gezeigt und schaute nun zu, wie der sie ausführte. Ein lauter Schrei auf Platz 3 ließ mich gerade rechtzeitig herumfahren, um zu sehen, wie einige Spieler Dillon Andrews mit Tennisbällen bewarfen. Der lachte und schützte seinen Kopf mit den Armen. Ich entschied, mich nicht einzumischen.
    Ich ging in Richtung Tennisraum, weil ich mir einen Becher eisgekühltes Wasser aus dem riesigen orangefarbenen Trinkwasserspender holen wollte, als eine schwarze Geländelimousine direkt vor der Tür des Containers mitten im Parkverbot hielt. Der Fahrer, ein Bulle von Mann in grauem Businessanzug und mit riesiger Sonnenbrille, stieg aus. Trotz des eleganten Outfits wirkte er wie ein FBI-Agent. Oder ein Anwalt. Er baute sich breitbeinig auf, die Fäuste in die Hüften gestemmt, und schaute den Spielern mit grimmiger Miene zu. Dann nahm er die Brille ab. Erschrocken stellte ich fest, dass Mr. Richards wieder aufgetaucht war. Beklommen ging ich auf ihn zu.
    »Hello«, sagte ich. »Kann ich Ihnen helfen?«
    »Gary Richards. Ich komme wegen meines Sohnes.« Er starrte mich lange an und legte die Stirn in Falten, als er mich erkannte. »Ach, Sie sind das.«
    Dagegen war kaum etwas einzuwenden. »Ich bin es tatsächlich.«
    Sein Bulldoggengesicht lief sofort rot an. » Sie sind Trainerin Shore? Eric hat mir gesagt, dass eine neue Trainerin den Tattergreis ersetzt hat, aber ich hatte keine Ahnung …« Er stockte, als fehlten ihm die Worte.
    Ich wollte ihn schon wegen des Tattergreises zurechtweisen, entschied aber, dass das nicht lohnte. Wozu den Bären unnötig reizen? Außerdem würde mir das Überraschungsmoment verlorengehen.
    »Was kann ich für Sie tun, Mr. Richards?«
    Er hatte sich wieder in der Gewalt und beugte sich leicht nach vorn. Einschüchterungstaktik und keine besonders geschickte, dachte ich bei mir und fand die Situation sogar ein wenig amüsant.
    »Ich bin hier, um über Erics Zukunft in der Mannschaft zu sprechen.«
    »Warum nicht«, antwortete ich prompt. »Wollen Sie hereinkommen?«
    Er folgte mir ein, zwei Schritte, blieb dann aber stehen wie ein störrischer Esel. »Nein. Ist das der Raum, wo …«
    Ich wandte mich überrascht um. »Wo was?«
    »Wo der alte Knacker gestorben ist?«
    Mir fiel Detective Gallaghers Theorie zu diesem Thema ein, aber Einzelheiten dieser Art wollte ich mit Mr. Richards nicht diskutieren.
    »Ja, Trainer Fred ist dort gefunden worden, aber

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