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Spiel Satz Tod - Kriminalroman

Spiel Satz Tod - Kriminalroman

Titel: Spiel Satz Tod - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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vor die Nase. »So verabredet man sich über Facebook.« Als sie sah, dass ich nichts verstand,erklärte sie mir: »Da kannst du mitteilen, wo du bist, und deine Freunde wissen, wo sie dich finden können. Wenn du dann an Ort und Stelle bist, markierst du, wer noch da ist. So wissen alle deine Freunde, was für eine Party gerade läuft. Ist doch toll, nicht?«
    »Ja, wenn man ein verdammter Stalker ist. Warum tust du so etwas?«
    »Weil es Spaß macht.«
    »Schreib da nie wieder meinen Namen rein! Nie wieder.«
    Sie warf mir einen beleidigten Blick zu. »Du bist ja geradezu paranoid. Wenn du es nicht magst, kannst du es blockieren. Allerdings weiß ich nicht, weshalb du überhaupt bei Facebook bist, wenn du es überhaupt nicht nutzt.«
    Nun mischte sich Colin ein. »Ich möchte gern auf den Punkt kommen. Was wollten Sie mir sagen?«
    Ich schaute mich am Tisch um. Die anderen waren mit dem Essen fertig und hatten ihre Stühle zurückgeschoben, um die Musiker besser zu sehen. Und was ich ihm zu sagen hatte war nicht gerade ein Geheimnis. Kyla kam natürlich noch näher heran, um jedes Wort mitzukriegen. Ihr langes Haar berührte fast Colins Schulter. Das schien ihn nicht zu stören.
    Ich berichtete von der Auseinandersetzung mit Mr. Richards, wobei ich den Ameisenhügel wegließ. Ich endete mit den Worten: »Vielleicht hat es auch gar nichts zu bedeuten, und ich überbewerte die Sache. Aber er wirkte auf mich sehr …« – ich suchte nach dem rechten Wort – »… bedrohlich.«
    Colin zückte sein Notizbuch und blätterte ein paar Seiten durch. »Gary Richards. Ja, den habe ich überprüft. Gegen ihn liegt nichts vor, nur die Beschwerde eines Nachbarn.« »Eine Beschwerde?«
    »Er sagt, Gary hätte ihn bedroht.«
    »Sehen Sie? Er ist doch gewalttätig.«
    »Jemandem zu drohen oder tatsächlich Gewalt anzuwenden sind zwei verschiedene Dinge. Aber ich verstehe, was Sie meinen.«
    Mir war nicht klar, was er nun von Mr. Richards hielt. Vielleicht war es doch dumm von mir, so viel Gewese um die Sache zu machen.
    Jetzt meldete sich Kyla. »Der Kerl wirkt auf mich wie ein erstklassiges Arschloch, aber ich denke, deswegen können Sie niemanden festnehmen.« Und zu mir: »Glaubst du wirklich, er könnte den Tennistrainer umgebracht haben?«
    Jetzt blickten beide mich an, Colin mit wachsendem Interesse.
    »Ich weiß nicht«, sagte ich schließlich. »Ich habe keinen Grund, das anzunehmen, außer dass er mir wirklich Angst gemacht hat und diesen Streit mit Fred hatte. Da habe ich gedacht, vielleicht hat er Fred in seiner Wut doch einen Schlag versetzt. Damit will ich nicht behaupten, dass er ihn töten wollte«, fügte ich hastig hinzu, »aber er kann ja die Beherrschung verloren und es aus Versehen getan haben.«
    »Ich kümmere mich darum«, sagte Colin. Er klappte das Notizbuch zu und steckte es wieder in die Tasche. Dann schob er seinen Stuhl zurück.
    »Wollen Sie schon gehen?«, fragte Kyla. »Warum trinken Sie nicht wenigstens Ihr Bier aus? Sie sind doch bestimmt nicht mehr im Dienst.«
    Ich konnte ihr nicht übelnehmen, dass sie das sagte. Er war wirklich ein gutaussehender Mann.
    »Ja, bleiben Sie doch«, drängte jetzt auch ich und stand selbst auf. »Sie haben noch nicht einmal gegessen. Ich mussallerdings nach Hause, Arbeiten korrigieren«, fügte ich erklärend hinzu. Ich hoffte, ihm werde nicht auffallen, dass auch ich noch nicht gegessen hatte.
    Er schaute von mir zu Kyla, dann zu mir und setzte sich tatsächlich wieder. »Ich rufe Sie an, sobald ich etwas weiß«, sagte er.
    Mein Telefon klingelte bereits, als ich zur Tür hereinkam. Mein Herz tat einen Hüpfer. Vielleicht ist es Alan, dachte ich und rannte durchs Wohnzimmer. Er konnte es eigentlich nicht sein, denn in Italien war es mitten in der Nacht. Ich griff rasch nach dem Hörer, ohne zuerst nachzuschauen, wer da anrief, denn ich wollte nicht, dass er auflegte.
    »Jocelyn? Endlich«, sagte eine Stimme am anderen Ende. »Ich versuche schon seit Stunden, dich zu erreichen.«
    Diese Stimme würde ich nie vergessen. Obwohl sie dem letzten Menschen gehörte, von dem ich einen Anruf erwartet hätte. Es war nicht Alan, sondern sein Gegenstück. Mein Ex-Ehemann Mike Karawski. Die Enttäuschung war gewaltig.
    »No hablo Inglés« , sagte ich.
    »Ha, ha, ein hübscher Trick.«
    »Was willst du, Mike?«
    »Oh, danke der Nachfrage. Und wie geht es dir?« Typisch Mike, witzig, aber immer mit einer kleinen Spitze.
    »Entschuldigung, wo habe ich nur meine Kinderstube

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