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Spitfire: Kühler Tod

Spitfire: Kühler Tod

Titel: Spitfire: Kühler Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Sandoval
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Empfangstresen steht eine viereckige Glasvase voller langstieliger roter Rosen und pinkfarbener Lilien.
    »Nettes Gemüse!«, sage ich.
    »Schön, dass es dir gefällt … ist für dich«, sagt Boots lächelnd.
    Ich werfe einen Blick auf die Karte und lese meinen Namen darauf. Ich denke an Nickels und seufze sehnsuchtsvoll. »Danke«, sage ich und prüfe schnell, ob der Umschlag noch geschlossen ist, bevor ich den Strauß vom Tresen nehme. Ich weiß, dass Boots neugierig ist, von wem die Blumen sind, und mit diebischem Vergnügen stecke ich die Karte in meine Tasche.
    Eigentlich ist mir ein Marmeladenglas voll selbst gepflückter Gänseblümchen ja lieber, aber die hier nehme ich auch. Während ich die Treppe erklimme, steigt mir der Blumenduft in die Nase. Es ist ein schöner Duft, aber ich frage mich, ob er in meinem kleinen Büro nicht einfach zu schwer wird.
    Bei meinem Schreibtisch angekommen, öffne ich die Karte und mein Lächeln verschwindet, als ich die Nachricht lese:
    Es war wunderschön.
    S.
    Einen Augenblick lang bin ich völlig perplex, dann wird mir klar, dass die Blumen von Scott sind!
    »Nee, oder?«, sage ich und suche auf der Karte nach dem Namen des Floristen. Dann gehe ich auf die Homepage des Geschäfts und sehe nach, wie viel der Strauß gekostet hat. Das mache ich immer so. Einhundertvierzig Dollar!
    »Oh, gut. Sie haben sie bekommen«, ruft Scott, als er in mein Büro kommt.
    Hastig schließe ich das Fenster meines Computers. »Ja, habe ich.« Ich stehe auf und folge ihm. »Das hätten Sie
wirklich
nicht tun sollen«, sage ich mit einer Nachdrücklichkeit, die ihm entgeht.
    »Haben Sie in der Mittagspause schon was vor?«
    »Ja. Ich treffe mich mit Sam«, lüge ich.
    »Wie wäre es dann mit morgen?«
    »Morgen passt mit gar nicht. Hey … wie geht es Vilma?«
    »Gut. Sie und Caleb haben sich wieder gefangen«, berichtet er und studiert seinen Kalender. »Und wie sieht es mit Freitag aus?«
    Ich zögere. »Hatte nicht Zoe die Erkältung?«
    Er wendet sich wieder mir zu. »Sie waren alle krank«, erklärt er. »Zum Mittag- oder zum Abendessen? Wir könnten ein bisschen früher Schluss machen und nach Half Moon Bay rausfahren. Ich kenne da ein Restaurant mit einem ausgezeichneten Prix-fixe-Menü … sieben Gänge.«
    Eine Nanosekunde lang ringt mein gesunder Menschenverstand mit den neuntausend Geschmacksknospen in meinem Mund. Dann reiße ich mich zusammen. »Mittagessen am Freitag ist gut.«
    Wieder an meinem Schreibtisch, tippe ich eine Mail an Sam:
    Sam,
    wir beide WERDEN heute und morgen zusammen Mittag essen!
    Tomi
    PS: Deine Mudder ist so arm, als ich zum Essen eingeladen war, hat sie mir Rezepte vorgelesen.
    Sam schreibt sofort zurück:
    Tomi,
    heute bin ich schon verabredet und morgen habe ich einen Zahnarzttermin. Sorry.
    Sam
    PS: Deine Mudder ist so alt, die hat in der dritten Klasse noch neben Jesus gesessen.
    Ich tippe:
    S.
    Nein!!! Wir müssen uns heute Mittag treffen! Ich muss dir so viel erzählen!
    Biiiiitte??? Ich lade dich ein.
    T.
    PS: Deine Mudder ist wie die Sonne, wenn man sie zu lange anschaut, wird man blind.
    Sams Antwort kommt postwendend:
    T.
    Da kann ich nicht Nein sagen.
    S.
    PS: Wenn deine Mudder am Fernseher vorbeigeht, verpasst du alle drei Teile von Herr der Ringe.

    Mittags gehen wir ins
Das Kommt Mir Alles Griechisch Vor.
Ich berichte ihr von meinem Gespräch mit Herpes und davon, dass er bei der Arbeit den Bezirksstaatsanwalt belauscht hat. Nachdem ich alles, an das ich mich erinnere, über Justin erzählt habe, berichte ich ihr auch noch von Nickels E-Mail und davon, dass das Opfer seinen Mörder in achtzig Prozent der Fälle kennt.
    Sam holt Luft, um etwas zu sagen, aber ich deute auf meinen Mund. »Ich rede noch«, füge ich schnell hinzu und gebe ihr dann einen Eins-zu-eins-Bericht über mein »Date« mit dem Boss. Als ich fertig bin, lehnt sich Sam stumm zurück. Unser Essen kommt. Sie muss eine ganze Menge verarbeiten und wir essen schweigend.
    Plötzlich lässt Sam ihre Gabel fallen. »Warte mal, der Bezirksstaatsanwalt hängt im
Bumsfallera
rum? Was macht dich so sicher, dass Herpes die Wahrheit sagt? Glaubst du denn, dass Nickels recht hat und dass wir den Mörder auch kennen?«, bricht es aus ihr heraus.
    Ich warte eine Sekunde auf Fragen über Scott, bis mir dämmert, dass ihr Hirn noch nicht an dieser Stelle angekommen ist. »Nach Aussage des Zeugen hat Justin ihn hereingebeten. Bei Herpes bin ich mir natürlich nicht so sicher, aber ich

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