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St. Leger 03 - Die Nacht der Feuerfrau

St. Leger 03 - Die Nacht der Feuerfrau

Titel: St. Leger 03 - Die Nacht der Feuerfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
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zwei unsichtbaren Händen hochgehoben.
    Während sie noch einen leisen Schrei von sich gab, flog sie schon rückwärts zum Bett. Der kurze Flug hinterließ ein Schwindelgefühl in ihr, dennoch wollte sie gleich wieder aufspringen.
    Ein stahlharter Blick von Prospero ließ sie jedoch davon Abstand nehmen. Dafür warf sie ihm einen wütenden Blick zurück.
    »Verzeiht, Mylady, aber Ihr seid die dickköpfigste Frau, welche mir je untergekommen ist. Was hofft Ihr denn in dem vermaledeiten Buch zu finden, dass Ihr dafür jedes Wagnis auf Euch nehmen wollt?« »Einen Bannspruch. Einen kleinen Zauber.« »Welcher Art?«
    Sie getraute sich nicht so recht, ihn anzusehen, weil er ja doch nur wieder Scherz mit ihr treiben würde. Aber irgendwann musste es ja einmal heraus: »Einen Liebeszauber.«
    Der Urahn lachte nicht, sah sie nur überrascht an: »Ich käme nie auf den Gedanken, dass eine junge Dame von Euren, äh, Vorzügen so etwas nötig hätte.« »Dann lernt Ihr eben jetzt etwas dazu«, entgegnete sie eher traurig als patzig. »Alles andere habe ich schon ausprobiert, sogar um seine Hand angehalten.« »Ihr habt Eurem Herzallerliebsten einen Antrag gemacht?« »Ja ... und er hat abgelehnt.«
    »Warum habt Ihr nicht eine Pistole auf ihn gerichtet und ihn gezwungen, mit Euch vor den Altar zu treten?« »Das hätte ich versuchen können, aber vermutlich hätte er sich lieber erschießen lassen.« Prospero strich sich über den Bart und wog ihre Worte ab. Aber ein Funkeln blitzte in seinen Augenwinkeln. »Bei allern, was recht ist, seit meiner Zeit hat sich auf dieser schönen Welt doch einiges geändert. Dennoch meine ich, das war nicht unbedingt der klügste Weg, einen jungen Mann für sich zu vereinnahmen.«
    »Dann helft mir!«, rief Kate. »Warum schlagt Ihr nicht einfach Euer Buch auf und nennt mir einen Zauber, mit dem ich ihn gewinnen kann!«
    »Weil es stets große Gefahren in sich birgt, in Herzensangelegenheiten Magie einzusetzen.« »Aber das habt Ihr doch a uch getan. Legendär sind die Geschichten, wie viele Schöne Ihr mit Hilfe der schwarzen Magie verführt habt!«
    Drei strenge Falten bildeten sich auf der Stirn des Geistes. »Ein so junges Ding wie Ihr sollte darüber aber noch nicht Bescheid wissen.«
    »Dann müsst Ihr eben diskreter vorgehen!«, schoss Kate zurück und bereute das im nächsten Moment. Mit diesem Tonfall vergraulte sie ihn am Ende noch. Dabei schien der Zauberer trotz aller Belustigung ihre Sache mit Wohlwollen zu betrachten.
    »Bitte, helft mir. Ihr seid doch ein so großmächtiger Zauberer, dem so etwas kaum Mühe bereiten dürfte«, verlegte Kate sich jetzt auf schamlose Schmeicheleien und warf ihm auch noch durch die Wimpern einen schmachtenden Blick zu.
    Prospero zeigte sich aber eher amüsiert. »Und wer ist denn nun Euer Herzallerliebster?« »Ja, nun -«, begann sie, und plötzlich fiel es ihr ungeheuer schwer, Prospero zu erklären, dass sie einen seiner Nachfahren verzaubern wollte. Vermutlich würde er dann wirklich böse werden und sie die Treppe hinunterwerfen. »Äh, Ihr kennt ihn sicher nicht, er ist ein Gentleman hier aus Cornwall.«
    »Aus gutem Hause?«
    »Unbedingt«, antwortete Kate und ließ sich nichts anmerken. »Mindestens so gut wie das Eure.« »Vermögend?«
    »Er hat sein Auskommen, aber ich liebe ihn nicht wegen des Geldes.«
    »Dann wegen seines Aussehens?« »Auch«, sagte sie deutlich weicher, »aber noch mehr, weil er lieb, freundlich, klug und großzügig ist. Ein perfekter Gentleman, ein vornehmer Mensch, ein -« »Genug, Erbarmen!« Prospero verdrehte die Augen. »Erspart mir die vollständige Liste seiner liebenswürdigen Eigenschaften. Belassen wir es dabei, dass es sich bei ihm um eine gute Partie handelt, ja?«
    »Dann helft Ihr mir also?« Sie verließ das Bett und ging auf ihn zu. Dabei legte sie alle Masken ab, ließ ihn in ihr Herz schauen und flüsterte: »Bitte ...« Der Geist betrachtete sie lange und mit undurchdringlicher Miene. Kate hatte nicht die geringste Ahnung, was hinter seiner vornehmen Stirn vor sich ging. Doch sie wagte zu hoffen ... bis er schließlich »Nein« sagte. »Aber...«
    Er brachte sie mit einer erhobenen Hand zum Schweigen. »Ich habe es mir zur festen Regel gemacht, mich nicht in menschliche Angelegenheiten einzumischen.« »Das ist aber eine blöde Regel! Und ich verstehe auch nicht, was -«
    »Doch will ich Euch einen Ratschlag geben.«
    »Na, da bin ich aber dankbar!«, erwiderte sie verächtlich,
    ehe sie fragte:

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