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St. Leger 03 - Die Nacht der Feuerfrau

St. Leger 03 - Die Nacht der Feuerfrau

Titel: St. Leger 03 - Die Nacht der Feuerfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
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»Val«, murmelte Kate ergriffen. Ihr war noch nie aufgefallen, wie großartig und überwältigend er erscheinen konnte. Er näherte sich ihnen wie ein Raubtier und wirkte beinahe gefährlich. Kate erschauerte. »Was für eine Überraschung, Val, ich habe dich gar nicht erwartet.«
    »Das sehe ich sehr deutlich.«
    Die junge Frau lief rot an, und erst jetzt fiel ihr auf, dass der Jüngling immer noch seinen Arm um sie gelegt hatte. Sie befreite sich von ihm. »Victor hat nur ... er wollte gerade nur...« »Ich vermag durchaus zu schließen, was er wwrwollte.« Er bedachte seinen Vetter mit einem bedrohlichen Blick. Der Jüngling starrte ihn mit offenem Mund an und schien noch nicht so recht begriffen zu haben, wie sehr Valentine sich verändert hatte. Aber er besaß die Geistesgegenwart, sich vor dem Arzt zu verbeugen.
    »Hallo, Valentine, Ihr seht ja bemerkenswert gut aus. Was habt Ihr denn mit Eurem Gehstock angestellt?« »Ihn in tausend Stücke zerschlagen«, entgegnete der Arzt und machte Miene, das Gleiche jetzt auch bei seinem Vetter in Angriff zu nehmen.
    Victor lachte unsicher, weil er glaubte, dass Valentine zu scherzen beliebte. Kate hingegen beschlich das Gefühl, dass es Val durchaus ernst damit war. »Victor wollte gerade gehen«, warf sie jetzt rasch ein. »Nein, wollte ich nicht.«
    Sie bedeutete dem Trottel mit einem Blick, zu schweigen. Doch der beachtete sie nicht, sondern baute sich mannhaft vor seinem Vetter auf.
    »Ich kann mir vorstellen, aus welchem Grund Ihr gekommen seid, Valentine. Sicher hat Lance Euch hergeschickt, um mir die Sache auszureden. Aber es ist mein fester Wille, Kate zu heiraten, und nichts, was Ihr vorbringt, kann mich davon abbringen -« Seine Stimme erstickte, als Val ihn am Kragen packte. »Also gut, reden wir darüber«, krächzte der Jüngling. Kate starrte fassungslos, als der Arzt Victor gegen eine Säule schleuderte.
    »Ich habe in meinem Leben viel zu viel Zeit damit verschwendet, auf Idioten wie Euch einzureden. Also sage ich es jetzt mit einfachen Worten: Ihr haltet Euch von Kate fern.«
    »A-aber«, stammelte der Jüngling. »Ich versichere Euch bei allem, was mir heilig ist, bei Kate nur die ehrenhaftesten Absichten zu verfolgen.«
    »Wen scheren schon Eure Absichten?« Val stieß Victor wieder, sodass dieser mit dem Kopf gegen eine der Säulen prallte. »Wenn Ihr Kate noch einmal anfasst, bringe ich Euch um.«
    Er sah so aus, als wolle er das jetzt schon tun. »Val, hör auf!«, rief Kate. »Lass ihn gehen!« Niemals hatte sie sich vorgestellt, einmal jemanden vor diesem so sanften Arzt beschützen zu müssen.
    »Bitte!« Sie fiel ihm in den Arm. Er sah sie wütend an, ließ dann aber von seinem Vetter ab. Victor stolperte ein paar Schritte von ihm fort, rieb sich den Hinterkopf und betrachtete den Arzt verletzt und verwirrt. »Zur Hölle, Valentine, was ist bloß in Euch gefahren?« »Das fragt Ihr mich? Was ist nur über Euch gekommen, Knabe? Habt Ihr Euch etwa eingebildet, ich würde tatenlos zusehen, wie Ihr Euch an Kate vergreift?« »Nein, Val, bitte, Ihr versteht nicht. Victor meint das alles nicht wirklich so -«
    »0 doch!«, rief der Jüngling. »Ich liebe Euch von ganzem Herzen, und ich verstehe nicht, warum er sich in dieser Weise einmischt.«
    »Weil sie zu mir gehört!«, erwiderte der Arzt. »Sie war immer mein und wird das auch immer sein.« »Ihr seid in Kate verliebt?«, entfuhr es Victor, und unter anderen Umständen wäre er wohl in lautes Gelächter ausgebrochen. »Aber Ihr - Ihr seid doch viel zu alt für sie!« »Ihr haltet mich für zu alt, Ihr aufgeblasener Welpe? Wollt Ihr es vielleicht auf eine Probe zwischen uns ankommen lassen?« Er trat bedrohlich auf den Jüngling zu. »Valentine, ich warne Euch! Gebt Ruhe. Ich will Euch nicht wehtun.« »Ach, macht Euch mal um meine alten Knochen keine Sorgen.« Er versetzte Victor einen Stoß. »Lasst das, Valentine, sonst -«
    »Sonst was?« Der Jüngling erhielt einen zweiten, derberen Stoß.
    Kate wollte ihren Augen nicht trauen. Val schien allen Ernstes Victor zu einer Prügelei herausfordern zu wollen. »Aufhören!,« schrie sie ihn an und fiel ihm in den Arm. Aber ihr Eingreifen hatte die gegenteilige Wirkung. Der Arzt schüttelte die junge Frau ab und schlug dem Jüngling ins Gesicht.
    Victor ging sofort zu Boden und blieb ausgestreckt liegen. Benommen betastete er schließlich sein Auge. Mit einem Schreckensschrei eilte Kate an seine Seite. »Victor? Geht es Euch gut?« Sie wollte ihm

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