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Stachel der Erinnerung

Stachel der Erinnerung

Titel: Stachel der Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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Garten.
    Jessie
betrachtete sie ganz genau. »Gütiger Himmel, was ist geschehen? Du siehst blaß
aus und bist gleichzeitig erregt.«
    Gwen
seufzte. Jessica würde nicht aufgeben, bis sie die Wahrheit wußte. Außerdem
war sie ihre beste Freundin. »Er ist es«, gestand sie ihr und griff nach Jessies
Hand. Sie zog sie mit sich in ihr Zimmer und schloß die Tür hinter ihnen. »Fühl
mein Herz.« Sie legte Jessies Hand auf ihre Brust. »Lieber Gott, es schlägt wie
wild.«
    »Du meinst
doch nicht etwa St. Cere? Sag mir, daß nicht er es ist, von dem du sprichst.«
    »Natürlich
ist er es. Wer sonst könnte es sein? Sicher gibt es niemanden, der so ist wie
er.«
    »Das ist
sicher. Niemand könnte auch nur annähernd so gefährlich für dich sein wie St.
Cere.«
    Gwen
schluckte und lehnte sich gegen die Tür. »Ich weiß. Der Mann ist eine Gefahr
für jede Frau, die ahnt, worum es geht. Aber, Himmel! Er sieht so umwerfend
aus.« Sie blickte auf, ihre Augen strahlten wie von innen erleuchtet. »Ich
glaube nicht, daß er so schlecht ist, wie man von ihm behauptet. Ich glaube es einfach
nicht.«
    »Er hält
nichts von einer Ehe, Gwen. Er ist absolut dagegen.«
    »Gut – denn das bin ich
auch.«
    »Für einen
Mann ist das etwas anderes, Gwen. Das weißt du genausogut wie ich.«
    »Vielleicht
hast du recht. Aber das ist mir egal.« Sie rollte mit den Augen. »Außerdem,
alles was er getan hat, war, mich zu küssen.«
    »Er hat
dich geküßt?«
    Gwen
nickte. »Es war der sanfteste, süßeste Kuß, den du dir vorstellen kannst.«
    Jessie zog
die Augenbrauen zusammen, während sie diese Neuigkeit zu verdauen versuchte.
»Das klingt so gar nicht nach St. Cere.«
Sie schüttelte den Kopf. »Es ist ganz gleich, wie süß er dich geküßt hat. Du
darfst nicht in seine Nähe kommen. Versprich mir das, Gwen.«
    »Warum
sollte ich dir so etwas versprechen, Jess? Du weißt ganz genau, daß ich ihn
sehen werde, wenn ich das möchte.«
    Jessie
runzelte die Stirn. »Du verdienst einen Mann, der dich glücklich macht. St.
Cere kann ganz unmöglich dieser Mann sein. Sei vorsichtig, Gwen, wenigstens das
mußt du mir versprechen.«
    »Ich werde
vorsichtig sein«, lenkte Gwen ein. Aber selbst als sie diese Worte aussprach,
war ihr mit einem Mal ganz klar, daß sie überhaupt nicht vorsichtig sein wollte
– nicht, wenn es um St. Cere ging. Sie wollte kühn und wagemutig sein, sie
wollte alles über ihn erfahren – und über sich selbst. Sie fragte sich, ob er
zurück in die Stadt reiten würde, und hoffte insgeheim, daß er das tun würde.
    Und eine
wispernde Stimme, tief in ihrem Inneren, hoffte, daß er das nicht tat.
    An
nächsten Tag war
der letzte Gast aus Belmore abgereist. Jessie hatte dafür gesorgt, daß Sarah
sich von den Besuchern fernhielt, bis auf Gwen und Lady Bainbridge, die sich
beide in dieses Kind mit dem goldenen Haar verliebt hatten.
    »Und sie
spricht überhaupt nicht?« fragte Gwen. »Sie sagt kein einziges Wort?«
    »Nein.«
    »Aber sie
begreift doch offensichtlich alles«, meinte Gwen, die das kleine Mädchen in dem
winzigen Schaukelstuhl beobachtete.
    »O ja. Wir
verstehen uns recht gut, allerdings hat Matthew einige Schwierigkeiten mit ihr.
Er hat keine Erfahrung mit Kindern. Ich glaube, er weiß nicht so recht, was er
mit Sarah anfangen soll.«
    »Sie mag
ihn. Sie folgt ihm mit ihren Blicken, wann immer er ins Zimmer kommt.«
    »Er bringt
ihr Geschenke. Er nimmt sie mit in die Ställe und sieht sich
mit ihr zusammen die Pferde an. Er spricht nur nicht viel mit ihr. Ich denke,
die beiden sind sich sehr ähnlich.«
    »Vielleicht
verständigen sie sich besser miteinander, als du glaubst.«
    Die beiden
Freundinnen standen an der Tür des Kinderzimmers und sahen Sarah zu, die mit
ihrer Puppe spielte, die Viola für sie genäht hatte. Jessie lächelte. »Kann
sein, daß du recht hast.« Sie wünschte von Herzen, daß sie und Matthew sich
auch so gut verstehen würden.
    »Sie ist
ein liebes kleines Mädchen«, sagte Gwen. »Ihr Haar ist noch heller als deins.
Es ist wirklich erstaunlich. Bei dem blonden Haar und den blauen Augen, die ihr
alle drei habt, könnte das Kind von dir und Matthew sein. Mit der Zeit wird sie
sich als Mitglied eurer Familie fühlen.«
    »Mit der
Zeit ...«, stimmte Jessie zu. »Im Augenblick ist sie noch ziemlich verstört.
Deshalb fand ich es auch besser, daß wir sie von den Gästen ferngehalten haben.
Ich wollte nicht, daß sie noch mehr eingeschüchtert wird.«
    Gwen sah
nachdenklich zu dem

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