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Stachel der Erinnerung

Stachel der Erinnerung

Titel: Stachel der Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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war
sicher.
    Und dennoch
lag etwas in ihrem Blick, etwas Süßes und Sehnsüchtiges. Vielleicht war das der
Grund dafür, daß sie ihm ins Gedächtnis gerufen hatte, daß er es doch gewesen
war, der sie davon überzeugt hatte, den Antrag des Herzogs anzunehmen. Es
hatte seinem Zorn die ganze Kraft genommen, wie ein Riß in einem geblähten
Segel.
    »Es könnte
aber trotzdem sein, daß Densmore gewinnt«, bohrte der Graf weiter. »Es braucht
ja nicht das Kind des Herzogs zu sein. Es könnte ja auch einen anderen zum
Vater haben.« Seine dicken Lippen verzogen sich zu einem süffisanten Lächeln.
»Ich denke mal, daß einer Frau sehr viel an einem Mann liegen muß, um
seinetwegen in ein brennendes Haus zu laufen.«
    Matts Hand
fuhr hoch. Er packte Montague am Aufschlag seiner Jacke und hob ihn hoch, so
daß seine Füße über dem Boden baumelten. Die andere Hand hielt er ihm zur
Faust geballt vor die knollige rote Nase.
    »Es gibt
leider Augenblicke, da hat Miss Fox mehr Mut als Verstand. Wahrscheinlich wäre
sie auch für eine so abscheuliche Kreatur, wie Ihr es seid, in dieses Haus
gelaufen, wenn sie geglaubt hätte, Euch retten zu können. Daran solltet Ihr
denken und Eure verleumderischen Gedanken über diese Dame für Euch behalten.«
    »J-ja, ja,
natürlich. Verzeiht mir, Strickland. Ich wollte damit nichts Unanständiges
andeuten. Ich hätte besser den Mund halten sollen.«
    Matt
stellte ihn langsam wieder auf die Füße. »Nein, Euer Gerede war recht
aufschlußreich.« Erst jetzt bemerkte er, daß es im Raum still geworden war.
Alle Männer starrten in seine Richtung. Matt trank das Glas mit einem großen
Schluck leer, stellte es auf einen 'fisch in der Nähe und verließ den Club.
    Auf der
Straße blieb er stehen und atmete tief durch, um sich zu beruhigen. Er ging
einen ganzen Häuserblock entlang zu Fuß, ehe er eine Kutsche heranwinkte. Doch
auf dem gesamten Nachhauseweg fühlte er einen blinden, ohnmächtigen Zorn.
    Zorn und
einen ziehenden Schmerz in seiner Brust, eine Leere, die ihn in seinem Entschluß
bestärkte, nicht an Jessies Hochzeit teilzunehmen.
    Es gab
Dinge, die ein Mann ertragen konnte, und Dinge, bei denen es unmöglich war,
Fassung zu wahren. Dabei zuzusehen, wie Jessie den Herzog heiratete, sich
vorzustellen, wie sie in Miltons Bett lag, war schlimmer als alles, was ihm in
seinem Leben bisher passiert war. Er würde lieber ganz allein der gesamten
französischen Flotte gegenübertreten.
    Aus diesem
Grund schickte er einen Lakai zu seinem Vater mit der Bitte, ihn sprechen zu
dürfen. Es war noch früh am Abend, obwohl die Mondsichel schon blaß am Horizont
stand und die Abenddämmerung angebrochen war. Jessie aß in ihrem Zimmer zu
Abend, erklärte ihm der Lakai auf seine Frage, doch sein Vater war noch nicht
zu Bett gegangen. Der Mann kam zurück mit der Nachricht, daß der Marquis gern
ein Glas Brandy mit ihm in seinem Arbeitszimmer trinken würde.
    Das war
Matt sehr recht. Obwohl er noch nicht betrunken war, so hatte er doch die
Absicht, sich bis zum Umfallen volllaufen zu lassen, sobald er die Diskussion
mit seinem Vater beendet hatte. Er würde sich die hübscheste Dirne der Stadt
kaufen – eine mit langem blonden Haar und festen, milchweißen Brüsten. Und er
würde sie hart und oft nehmen, er würde sich zwischen ihren blassen Schenkeln
versenken, bis diese verdammte Hochzeit vorüber war. Dann würde er zurückgehen
auf sein Schiff und dankbar dafür sein, daß er noch nicht offiziell seinen
Rücktritt eingereicht hatte.
    Er stand
neben der Anrichte und hatte gerade die Karaffe mit dem Brandy geöffnet, als
sein Vater ins Zimmer trat.
    »Matthew,
mein Junge. Ich dachte, du wärst heute abend ausgegangen.«
    »Noch
nicht, aber das habe ich vor. Brandy?«
    »Gern,
obwohl ich eigentlich nicht soviel trinken dürfte, nachdem morgen ein so
ereignisreicher Tag vor uns liegt.« Er nahm das Kristallglas, das Matt ihm
reichte. »Vielleicht solltest du auch besser zu Hause bleiben und dich vor der
Hochzeit richtig ausschlafen.«
    Matt faßte
das Glas fester. »Darüber, fürchte ich, muß ich mit dir reden.«
    Der Marquis
nippte an seinem Glas. »Also, was ist los?«
    »Ich habe mich entschieden, nicht
an der Hochzeit teilzunehmen.«
    »Mach dich
nicht lächerlich. Natürlich wirst du dabeisein.«
    »Nein,
Vater, das werde ich nicht. Jessica wird Jeremy heiraten und nicht mich. Oh
ich nun dabei bin oder nicht – sie wird Herzogin von Milton werden. Sie braucht
mich wohl kaum, um sie zum

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