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Stadt, Land, Mord - Granger, A: Stadt, Land, Mord - Mud, Muck and Dead Things

Titel: Stadt, Land, Mord - Granger, A: Stadt, Land, Mord - Mud, Muck and Dead Things Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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trat neben sie und blickte hinunter in die offene Schublade. Der Inhalt – Briefe, Rechnungen, handschriftliche Notizen – war ein unordentliches Durcheinander. »Das sieht ganz und gar nicht so aus, wie der tote Mr. Burton seine privaten Dokumente aufbewahren würde, nicht einmal in einer Schublade«, fügte der Superintendent hinzu. Er zeigte nach unten auf eine große Klammer. »Um was wetten wir, dass einige dieser Papiere ursprünglich von diesem Ding zusammengehalten wurden?«
    Jess blickte sich im Zimmer um. Ein Aquarell, das eine Meereslandschaft zeigte, hing ein wenig schief an der Wand. Carter folgte ihrem Blick, ging zum Bild und nahm es mit behandschuhten Händen vom Haken. Die Wand dahinter war leer, und auch auf der Rückseite des Rahmens war nichts versteckt. Er hängte es wieder auf.
    »Das da hängt auch schief«, sagte Jess und deutete auf eine zweite Meereslandschaft auf der gegenüberliegenden Seite des Büros.
    Carter nahm auch dieses Bild ab und kontrollierte die Wand dahinter, mit dem gleichen Ergebnis.
    »Dieser Bücherschrank ist nicht an seinem richtigen Platz«, bemerkte er, indem er sich umdrehte und auf einen hübschen Schrank mit Glastüren deutete. »Er hat sicher flach an der Wand gestanden. Jetzt steht er schief.«
    »Mrs. Pardy mit ihrem Staubsauger?«, schlug Jess vor.
    Er ging zum Schrank, bückte sich und untersuchte ihn aus der Nähe. Dann schüttelte er den Kopf. »Nein«, sagte er. »Jemand war hier, aber es war nicht die Putzfrau. Er hat die Bücher rausgenommen, und obwohl er sie wieder zurückgestellt hat, war er zu hastig. Sehen Sie hier, Band eins und Band zwei des Grafen von Monte Cristo stehen nebeneinander, und der dritte Band auf dem nächsten Regalboden, eins tiefer. Kingstons Peter the Whaler steht auf dem Kopf! Ausgaben des frühen zwanzigsten Jahrhunderts, die in edwardianischen Knabenschulen gelesen wurden. Ob unser Mr. Burton sich für die Klassiker interessiert hat? Oder hat er diese Bücher in einem Antiquariat erstanden, als Dekoration für seinen antiken Bücherschrank?«
    Carter richtete sich auf und kehrte zu Jess zurück, während er sich den Staub von den Händen klopfte.
    »Wer auch immer dieses Büro durchsucht hat, er ist von Natur aus methodisch und ordentlich, nur, dass er bei dieser Gelegenheit keine Zeit hatte. Ich würde sagen, er ist ein Denker. Viel zu schlau, um den Inhalt der Schreibtischschublade einfach auf den Boden zu kippen oder die Bücher aus dem Schrank zu reißen und das Chaos als Visitenkarte zurückzulassen. Doch weil er so in Eile war, warf er die Papiere in den Schreibtisch zurück und vergaß, die Schublade wieder zu verschließen. Und er schob sämtliche Bücher zurück in den Schrank, allerdings nicht in der richtigen Ordnung.«
    Jess hatte das Gefühl, dass er eine Antwort, einen Widerspruch von ihr erwartete. »Besteht nicht die Möglichkeit, dass die Putzfrau das Haus durchwühlt hat, gleich nachdem ich heute Morgen mit Phil Morton hier war? Vielleicht hat sie nach Geld gesucht oder irgendwelchen kleinen Wertgegenständen, die sie unauffällig hätte einstecken können. Nachdem wir gegangen waren, wusste sie schließlich, dass ihr Arbeitgeber nicht wieder zurückkehren würde. Sie sorgt sich um ihren ausstehenden Wochenlohn. Wahrscheinlich denkt sie, dass sie Anspruch auf Schadensersatz hat.«
    »Sie würde sich nicht für seine persönlichen Unterlagen oder den Inhalt eines Bücherschranks interessieren«, lautete seine prompte Antwort. »Sie würde das eine oder andere kleine Teil einstecken, eine Schnupftabakdose oder sonst irgendetwas, das sie in einen Antiquitätenladen mitnehmen und von dem sie behaupten könnte, dass ihre Tante es ihr hinterlassen hätte. Wenn ich wetten müsste, würde ich auf den Mörder setzen. Er hat die Schlüssel benutzt, die er seinem Opfer abgenommen hat. Wir kommen zu spät. Er hat das Haus durchsucht und alles mitgenommen, was ihn belasten könnte. Äußerlich hat er die Dinge so zurückgelassen, wie er sie angetroffen hat, bis auf ein paar kleinere Details. Er hat den Computer stehen lassen, weil er vielleicht dachte, dass man ihn vermissen und er seinen heimlichen Besuch dadurch signalisieren würde. Vielleicht hat er ja versucht, die Festplatte zu löschen? Nun, das ist einfacher gesagt als getan.«
    »Er hat nach einem Wandtresor gesucht«, sagte Jess leise und zeigte auf die schiefen Bilder.
    »Ja, aber hat er einen gefunden? Falls es einen gibt, müssen wir ihn ebenfalls

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