Staerker noch als Leidenschaft
ist heute Morgen extra hergekommen, um dich zu sehen. Hast du dich auch für das Geschenk bedankt?“
Zoe war entsetzt. „Oh nein, das habe ich ganz vergessen!“
Da bot sich die nächste Gelegenheit! Quin streckte aufmunternd lächelnd die Arme aus. „Wie wär’s mit einem Küsschen als Dankeschön?“
Erleichtert und glücklich lachend, flog sie in seine Arme und drückte ihm einen feuchten Kuss auf die Wange. „Danke, Daddy. Mein Ulysses gefällt mir sooo gut.“
Quins Herz floss über. Er musste sich beherrschen, um die Umarmung zu kontrollieren und Zoe nicht zu fest an sich zu drücken. Dieses wunderbare Kind war seine Tochter, er wollte sie nie wieder loslassen. Dann erhaschte er den gequälten Blick aus Nicoles Augen und wusste, wenn er diesen Besuch noch weiter ausdehnte, würde er den Boden verlieren, den er bereits gewonnen hatte.
„Ich bin froh, dass er dir so gut gefällt, Zoe“, murmelte er gerührt. „Ich muss jetzt gehen. Aber am Samstag komme ich wieder.“
„Verlauf dich nicht wieder in deiner Welt, Daddy.“
„Nein, ganz bestimmt nicht. Nicht, nachdem ich dich jetzt gefunden habe.“
„Fein!“
Sie lachte glücklich, und er lächelte ebenso glücklich zurück, als er sie auf die Füße stellte. „Jetzt hörst du aber besser auf Mummy und gehst frühstücken.“
„Und du vergisst auch nicht die silberne Kette?“
„Ich gehe direkt heute in meiner Mittagspause los und kaufe sie. Du überlegst dir schon, wo du den Ulysses hinhängen willst, und dann machen wir das am Samstagmorgen als Erstes.“
Zoe seufzte zufrieden.
„Jetzt sei brav, und höre auf deine Mutter.“
„Ja, das werde ich. Auf Wiedersehen, Daddy.“
Nicole begleitete ihn die Diele entlang zur Haustür mit fest zusammengepressten Lippen und eisernem Schweigen.
„Hast du Fotoalben von ihr?“, fragte Quin.
„Ja.“ Mehr nicht.
„Ich würde sie gerne sehen“, bat er.
„Ich bringe sie am Freitag mit.“
Sie würde sie also nicht aus den Händen geben. „Danke. Und ich möchte dir auch für Zoe danken. Sie ist ein wunderbares Kind.“
„Ja, das ist sie.“
Das war mit solcher Inbrunst ausgesprochen, dass Quin den stummen Zusatz laut hören konnte: Und du achtest besser darauf, dass du nichts daran änderst, Quin Sola!
Auf der Veranda blieb Nicole stehen und wandte ihm das Gesicht zu. „Fang nicht an, sie heillos zu verwöhnen, nur weil du es dir leisten kannst“, warnte sie.
Er nickte. Geld, immer wieder Geld. Das war der große Stolperstein zwischen ihnen. Ein Neuanfang war unmöglich, solange diese Barriere nicht aus dem Weg geräumt war und sich Nicoles Meinung über ihn in dieser Hinsicht änderte.
„Am Freitag werden wir einiges zu besprechen haben.“ Er sah ihr durchdringend in die Augen. „Was immer du glaubst, das ich dir während unserer früheren Beziehung angetan habe – oder eben nicht getan habe –, du hast es mir doppelt und dreifach zurückgezahlt, Nicole. Du hast mir für Jahre mein Kind vorenthalten.“
Bei dem harten Vorwurf zuckte sie zusammen, doch dann reckte sie unnachgiebig das Kinn. „Es war nur zum Besten.“
„Das werden wir nie mit Sicherheit wissen, nicht wahr? Vergiss die Fotoalben nicht.“
Mit diesen Worten ließ Quin sie stehen. Bis Freitag gab es noch eine Menge zu erledigen.
8. KAPITEL
Seit dem Dienstagmorgen hatte Nicole nichts mehr von Quin gehört. Am Freitagabend pünktlich um acht Uhr kam sie bei seiner Wohnung an, ohne auch nur die geringste Ahnung zu haben, was sie zu erwarten hatte.
Es war die dreizehnte Nacht. Auch wenn sie nicht abergläubisch war, konnte sie ein ungutes Gefühl nicht abschütteln. An dem Deal hatte sich nichts geändert, aber die Umstände waren nun, da Quin von Zoe wusste und entschlossen war, die Vaterrolle zu übernehmen, völlig andere.
Ein Neuanfang … Wohin würde der führen?
Die Tasche, die Nicole heute bei sich trug, war viel größer als sonst. Sie hatte die Fotoalben mitgebracht, um die er gebeten hatte. Ihre Hand umklammerte den Henkel so fest, dass ihre Fingernägel sich in die Handfläche gruben. Sie wollte Quin keinen Einblick in die Jahre gewähren, die allein ihr und Zoe gehört hatten. Es war viel zu früh dazu. Wenn Quin nun sein Versprechen nicht hielt …
Ihr Puls begann zu rasen, als die Wohnungstür sich öffnete und Quin mit einem herzlichen Lächeln vor ihr stand. Sie konnte dieses Lächeln nicht einmal erwidern, der Gefühlstumult, der in ihr tobte, machte es ihr unmöglich.
„Komm
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