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Stahlfront 2: Versenkt die Hindenburg

Titel: Stahlfront 2: Versenkt die Hindenburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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mehr lange.
    Seelenruhig zog Magnus seine Pistole und gab zwei Schuß auf das Schloß ab, das den Wolframkernen der Geschosse nichts entgegenzusetzen hatte. Die Schußgeräusche gingen im Lärm des tobenden Mobs vor dem Hotel unter wie ein Furz in einem Silvesterfeuerwerk.
    Er riß die beiden Türflügel auf. Helles Licht floß aus dem Kastenwagen auf die Straße. Fünf Anzugträger saßen vor zahlreichen Überwachungsmonitoren und Abhörgeräten und blickten nun erschrocken auf die Gestalt mit der Kapuze, die sich vor dem Hintergrund des brennenden Hotels abzeichnete wie ein Scherenschnitt aus der Hölle.
    Auch einige der johlenden Jugendlichen waren auf die plötzliche Veränderung der Szenerie aufmerksam geworden, sahen herüber.
    »Deutsche Schweine !« brüllte Wittmann aus Leibeskräften, und tatsächlich gelang es ihm, die Aufmerksamkeit des Mobs zu erregen. »Die deutschen Schweine haben uns überwacht !« Er sprang zur Seite, damit er den Blick in den Überwachungswagen nicht verstellte.
    Aber das war schon nicht mehr nötig. Nachdem der randalierende Haufen die gutgekleideten Männer in den edlen Anzügen vor ihren teuren Geräten einmal erblickt hatte, lief der Rest mit tödlicher Automatik ab. Johlend stürmte der Mob heran.
    Wittmann, der neben den Kleinlaster auf den Bürgersteig getreten war, sah durch die Seitenscheibe des Führerhauses, wie einer der Anzugträger in aller Hast auf den Sitz hinter dem Lenkrad kletterte und den Motor startete.
    Seelenruhig schoß Magnus auf die Zwillingsreifen an der Hinterachse und dann auf das rechte Vorderrad. Ebenso seelenruhig ging er vorne um das Fahrzeug herum und zerschoß die Reifen auf der linken Seite. Der Mann auf dem Fahrersitz sah ihn mit einer Mischung aus Panik und Unverständnis an, griff dann unter sein Jackett. Magnus hob seine Waffe, so daß sie direkt auf die Nasenwurzel des Geheimdienstlers zielte, und schüttelte stumm den Kopf.
    Der Mann nahm die Hand wieder aus dem Jackett, ohne Waffe, und legte beide Hände demonstrativ auf das Lenkrad. Magnus nickte zustimmend und schritt mit immer noch erhobener Waffe rückwärts in die Dunkelheit.
    Die anderen vier Geheimdienstler in dem Wagen waren nicht so klug wie der Mann am Steuer, denn Magnus hörte, wie Schüsse fielen. Doch die schreckten den Mob nicht ab, sondern stachelten ihn nur noch mehr an.
    Wittmann erreichte die Dunkelheit der Eisenbahnunterführung an der Marienstraße. Der angebliche Brotlaster lag nun auf der Seite, aus dem Motorraum züngelten die ersten Flammen. Darauf, daß die fünf Insassen noch lebten, hätte er nicht einen einzigen Pfennig gesetzt.
    Er zog sich die Kapuzenjacke vom Leib und ließ sie achtlos fallen. Sie konnte ihm nicht länger nutzen, und die Polizei, die nun endlich mit zahlreichen Streifenwagen anrückte, würde verstärkt nach Männern mit solchen Jacken suchen.
    Für das Künstlerheim Luise und die fünf Geheimdienstler im Brotlaster kam der Polizeieinsatz auf jeden Fall zu spät.
    *
    Magnus Wittmann bog nach links in die Reinhardtstraße ab. Auch hier gab es eine Eisenbahnunterführung. Die beiden dunklen Gestalten, die sich darunter herumtrieben, konnten ihn nicht abschrecken. Doch es handelte sich nicht um gewöhnliche Strolche oder gar Passanten.
    Der Thule-Soldat hatte ein feines Gehör, und so bekam er mit, daß einer der beiden Männer irgend etwas in seinen Jackenkragen murmelte. Der Kerl trug ein verstecktes Funkgerät!
    Er hatte damit gerechnet, daß die Schweizer Botschaft bewacht wurde. Immerhin wußten gewisse Kreise in der Bundesrepublik von der Existenz des Reiches Thule und seiner Beziehung zur Schweiz, die ihm notfalls weltweit ihre Botschaften zur Verfügung stellte. Er hatte allerdings nicht mit dem Großaufgebot gerechnet, das die deutschen Behörden auf die Beine gestellt hatten. Als er am Ufer der Spree entlangging, sah er zahlreiche Agenten auf der Kronprinzenbrücke. Ein jeder tat bemüht unauffällig, doch Magnus' geschulten Augen konnten sie nichts vormachen.
    Seine Blicke kreuzten sich mit denen einiger der Männer, doch die suchten offenbar alle nach einem muskulösen blonden Recken und nicht nach einem gebeugt daherschlurfenden Türken namens Bülbül.
    Betont lässig schlenderte Magnus von dannen und tauchte in der dunklen Metropole unter, ließ das gefährliche Gelände um die Botschaft der Schweiz weit hinter sich. Bis zu seinem Ausweichziel waren es fast zehn Kilometer, aber er wagte nicht, eines der öffentlichen

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