Star Trek - The Next Generation 6 - Leisner, W: Star Trek - The Next Generation 6
Angehörigen geworden ist«, sagte Picard nach einem Moment. Es war ein schwacher Trost, aber er musste genügen. »Geordi, macht es Ihre Untersuchung notwendig, dass wir hier noch länger verweilen?«
La Forge schüttelte den Kopf. »Nein, Sir. Ich denke, wir haben alle Beweise gesammelt, die es gab.«
»Also schön. Lieutenant Choudhury«, sagte er und wandte sich an seine Sicherheitschefin, die während der ganzen Besprechung auffällig still gewesen war. »Haben Sie irgendwelche anderen potenziellen Notfälle registriert, denen wir nachgehen sollten?«
»Nein, Sir.«
Die Deutlichkeit dieser scheinbar demotivierenden Antwort ließ den Raum erneut in Totenstille versinken. Diesmal schien sie sich noch deutlich länger hinzuziehen, bis sich Elfiki schließlich zu Wort meldete. »Wir untersuchen immer noch neue Daten. Es kostet Zeit, angesichts der Menge, mit der wir fertigwerden müssen ...« Sie sah den Captain mit einem vorsichtigen Lächeln an. »Aber wir haben demnächst hoffentlich mehr.«
»Danke, Lieutenant«, sagte Picard, aufrichtig erleichtert, dieses Zusammentreffen mit einem etwas positiveren Ausblickbeschließen zu können. »Wir nehmen unseren Patrouillenkurs wieder auf und machen weiter wie bisher, indem wir die Augen nach all jenen offen halten, die unserer Hilfe bedürfen. Das wäre alles.« Die Anwesenden erhoben sich von ihren Plätzen. »Lieutenant Choudhury«, wandte er sich an seine Sicherheitschefin. »Würden Sie noch einen Moment bleiben?«
Gehorsam setzte sie sich wieder hin.
Worf hielt ebenfalls inne und warf zunächst dem Lieutenant, dann dem Captain einen offen besorgten Blick zu. Picard signalisierte seinem Ersten Offizier, zu gehen. Er wusste, dass die beiden schon früh eine auf den ersten Blick unwahrscheinliche Freundschaft entwickelt hatten, und er argwöhnte, dass mehr als nur berufliche Kameradschaft hinter Worfs Entscheidung gesteckt hatte, Choudhury während ihres Urlaubs nach Deneva zu begleiten. Aber Worf protestierte nicht und folgte dem Rest des Stabs nach draußen.
Als sich der Raum geleert hatte, stand Picard von seinem Platz am Kopf des Konferenztisches auf und begab sich an Choudhurys Seite. »Lieutenant, sind Sie in Ordnung?«, fragte er sanft.
»Es geht mir gut, Sir«, erwiderte sie allzu automatisch, als sie auf ihrem Sitz in eine aufrechte Position schnellte.
Picard bedachte sie mit einem freundschaftlichen, aber durchdringenden Blick. »Wir alle waren unzufrieden darüber, wie diese Bergung geendet hat. Aber wir dürfen uns von diesem Rückschlag nicht demoralisieren lassen. Nachdem wir so viel verloren haben, können wir uns kaum erlauben, die Hoffnung ebenso rasch aufzugeben.«
»Natürlich nicht, Sir«, pflichtete sie ihm sofort bei. »Sie haben absolut recht, und ich hätte besser aufpassen sollen, wie ich mich vor dem Rest des Senior-Stabes verhalte. Es wird nicht wieder vorkommen.«
Picard sagte nichts, während er die Frau neben sich musterte. In der vergleichsweise kurzen Zeit, die sie an Bord der
Enterprise
verbracht hatte, war Jasminder Choudhury für den Captain zu einer beständigen, beruhigenden Präsenz im Herzen seiner Besatzung geworden. Selbst auf der Höhe der jüngsten Invasion, als der Captain selbst glaubte, innerlich zu zerbrechen, hatte Jasminder so gelassen und in sich ruhend gewirkt wie Buddha persönlich. Und auf den ersten Blick erschien sie nach wie vor völlig ausgeglichen und im Frieden mit sich. Doch genau wie während der Zeremonie im Shuttlehangar weigerte sie sich, direkten Augenkontakt mit ihm aufzunehmen. »Lieutenant ...«, begann er und stockte dann. »Jasminder.«
Sie wandte ihm kurz den Kopf zu, und in ihren Augen sah Picard all den Schmerz, den sie zu verbergen versucht hatte. »Wir alle, die gesamte Besatzung, fühlen aufgrund Ihres Verlusts mit Ihnen«, sagte er zu ihr, wobei er mit den Fingerspitzen leicht ihren Unterarm berührte. »Was Sie durchmachen ...«
»Sir, bitte«, unterbrach Choudhury ihn, die Augen geschlossen und die Lippen eine schmale, zusammengepresste Linie. Unvermittelt wurde ihr ernstes Auftreten als sorgsam aufrechterhaltene Fassade enthüllt, die einen in ihrem Inneren tobenden Sturm der Gefühle verbarg. »Ich weiß Ihr Mitgefühl zu schätzen, aber es geht mir gut.« Sie öffnete die Augen und schenkte ihm den Hauch eines Lächelns.
Es war genau genommen eine ziemlich überzeugende Beteuerung, und unter anderen Umständen hätte sie durchaus funktionieren können. Aber die Ereignisse
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