Star Trek - the next Generation: Kristallwelt 2
ein erstes, noch sehr undeutliches Bild entstand: Etwas schwebte in der trüben Flüssigkeit unweit des Prismas.
»Vergrößerung erhöhen«, sagte Troi.
Barclay kam der Aufforderung nach und das Bild beanspruchte nun den ganzen Schirm. Zunächst sah es nach einem weiteren Klumpen aus – bis Reg die Auflösung verbesserte. Aus den Augenwinkeln bemerkte Deanna, dass sich Melora näherte, aber sie schickte die Elaysianerin nicht fort. Sie verdiente es ebenfalls, das Bild zu sehen, das der Schirm jetzt präsentierte.
Im Mark des Kristalls schwebte ein verschrumpelter Leichnam, dessen Form an eine Qualle erinnerte.
8
C aptain Picard, Commander Data und Keefe Nordine beobachteten aus sicherer Entfernung, wie die Yiltern den Shuttle umschwärmten. Die seltsamen Geschöpfe glitten in das kleine Raumschiff hinein und wieder heraus, wirkten dabei wie im Wind wogende Decken.
Der Captain sah sich nervös um. Er fühlte sich ungeschützt, während er zwischen zwei riesigen Prismen schwebte, die sich dem Himmel entgegenstreckten. Zwar hatten sie inzwischen den größten Teil ihrer Habe verloren, was aber nicht bedeutete, dass ihnen Gefahr drohte. Die größte Gefahr bestand nach wie vor darin, Zeit zu verlieren, und das ließ sich offenbar nicht vermeiden. Er erinnerte sich daran, dass sie in Hinsicht auf die sechs Kristalle gute Fortschritte erzielt hatten und dem Zeitplan voraus waren. Doch es fiel schwer, fröhlich zu sein, wenn man sein Transportmittel gerade an die Einheimischen verloren hatte.
»Glauben Sie wirklich, dass die Yiltern versuchen, damit zu fliegen?«, fragte Nordine neugierig.
Data neigte den Kopf zur Seite. »Das nehme ich an. Immerhin benutzen sie die meisten Apparate in ihrem Besitz.«
»Sind sie dazu imstande?«, erkundigte sich Nordine.
»Bei der Bedienung ihrer Computer zeigen die Yiltern bemerkenswertes manuelles Geschick«, antwortete der Androide. »Wenn sie die Funktionsweise der wichtigsten Bordsysteme verstehen, sollten sie durchaus fähig sein, den Shuttle zu fliegen. Sie sind mindestens so intelligent wie ein Starfleet-Kadett im ersten Ausbildungsjahr.«
»Ich bin sicher, sie sind ein ganzes Stück intelligenter«, sagte Nordine und grinste.
»Sie halten nicht viel von Starfleet, oder?«, fragte Picard.
»Hat es so geklungen?«, entgegnete der junge Mann beschämt. »Man braucht gute Verbindungen und gute Noten, um einen Platz
bei Starfleet zu bekommen. Ich hatte weder das eine noch das andere.«
Der Captain kratzte sich am Kinn. Seit der Begegnung mit dem Gendlii war Nordine nachdenklicher und ernster geworden, obgleich er gelegentlich zu seiner schnodderigen Art zurückkehrte. Vermutlich brauchte der junge Mann nur ein wenig Ermutigung und Anleitung.
»Sie bringen die wichtigste Voraussetzungen für Starfleet mit«, sagte Picard. »Abenteuerlust und den Drang, Unbekanntes zu erforschen. Mir widerstrebt die Vorstellung, dass wir Ihre Beine in Ordnung bringen und Ihnen die Rückkehr zur Erde ermöglichen, nur damit Sie sich auf irgendeinen neuen Blödsinn einlassen.«
Der junge Mann schnitt eine Grimasse. »Von ›Blödsinn‹, wie Sie es nennen, habe ich erst einmal genug, Captain. Das versichere ich Ihnen.«
Zwar gab sich Nordine gleichmütig, aber er warf dem erfahrenen Starfleet-Veteranen trotzdem einen kurzen Blick zu. »Glauben Sie wirklich, dass ich es in die Flotte schaffen könnte?«
»Sie haben es lange bei den Frills ausgehalten und das deutet auf beträchtliche innere Festigkeit hin. Genau die brauchen Sie, um die Starfleet-Akademie hinter sich zu bringen, insbesondere angesichts Ihrer Neigung zu Leichtsinn.«
Nordine lächelte. »Mehr Mut als Vernunft, nicht wahr?«
»Mut ist eine notwendige Eigenschaft für einen Starfleet- Offizier«, sagte Data. »Leider gibt es keine Möglichkeit, den Mut auf eine zuverlässige Weise zu messen – er zeigt sich erst in kritischen Situationen. Ich pflichte Ihnen bei: Ihr Mut ist größer als Ihre Vernunft.«
Nordine lachte und klopfte dem Androiden auf die Schulter. »Vielen Dank, Data.«
»Gern geschehen.« Data senkte die Stimme und fügte hinzu: »Übrigens: Falls Sie gute Beziehungen brauchen – der Captain hat sie.«
»Da bin ich sicher.«
Der Insignienkommunikator des Captains piepste, und Picard runzelte die Stirn – der nächste geplante Kontakt sollte erst erheblich später stattfinden. »Hier Gruppe Eins«, meldete er sich.
»Hier spricht Troi von Gruppe Zwei«, erklang die vertraute Stimme der
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