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Stern der Leidenschaft

Stern der Leidenschaft

Titel: Stern der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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Verlierer damit zu beauftragen, das Werk seines Vorgängers wieder abzureißen.« Brittany hatte keine weiteren Fragen zu diesen Wettkämpfen gestellt. Wahrscheinlich handelte es sich dabei lediglich wieder einmal um einen Zeitvertreib für die Krieger. Doch ihr Gespräch mit Kodos erinnerte sie an etwas, was Dalden einmal gesagt hatte. Für ihn war der Beruf, den sie ausübte, gleichbedeutend mit Strafe. Krieger trieben bestenfalls Handel oder befehligten die Darash auf den Farmen und Höfen. Das Einzige, was sie je mit eigenen Händen anrührten, war ihr Schwert. Brittany fand es beeindruckend, wie diese Leute es schafften, diese ganze Geschichte plausibel klingen zu lassen, indem sie immer wieder an früher Gesagtes anknüpften. Nun wollten sich alle zunächst für eine Weile zurückziehen und sich erst zum Abendessen wieder treffen. Challen musste sich seinen Aufgaben als Shodan widmen. Tedra freute sich auf einen langen Plausch mit Martha. Shanelle und Falon verschwanden in Richtung von Shanelles ehemaligem Jugendzimmer, während Dalden Brittany zu seinem Zimmer brachte. Er führte sie durch die Eingangshalle, durch einen langen Gang, durch das Erdgeschoss eines Turmes und dann auf einem überdachten Weg durch den Garten ins nächste Gebäude. Dort ging es weiter durch Gänge und Hallen und über unzählige Treppen. Als sie endlich bei Daldens Zimmer ankamen, hatte Brittany völlig die Orientierung verloren. Man konnte fast meinen, er gehöre schon gar nicht mehr dazu, so weit war sein Wohnbereich vom Rest des Palastes entfernt. Daldens Zimmer nahm das ganze obere Stockwerk eines einzeln stehenden Gebäudes ein. Und im Fußboden war, genau wie angekündigt, ein Pool von etwa fünf Meter Umfang eingelassen. Das Arrangement erinnerte Brittany sofort an eine kleine Oase, denn um den Pool waren Bäume in großen Töpfen gruppiert, und es gab sogar eine kleine, steinerne Bank. An der einzigen Wand, die nicht von großen Fenstern mit Rundbogen durchbrochen war, stand ein gewaltiges Bett. Es sah anders aus als die Betten, die Brittany von zu Hause kannte. Eine dicke Matratze lag in einem Rahmen ohne erkennbare Bettfedern. Das Ganze wirkte altmodisch, war aber wahrscheinlich weich und bequem.
    Brittany entdeckte einen langen, niedrigen Tisch, um den Diwane gruppiert waren. Aß man hier etwa im Liegen? Reich mit Schnitzereien verzierte Truhen und Schränke standen zwischen den Fensterbögen. Also gab es hier doch aufwändige Holzarbeiten! Der Fußboden war mit den gleichen hellen, marmorartigen Steinplatten gefliest wie in fast allen Räumen, die Brittany bisher gesehen hatte, nur leicht bläulich geädert.
    Hauchzarte, hellblaue Gardinen an den Fenstern bewegten sich in der sanften Brise. Schwere Vorhänge, Fensterscheiben oder Fensterläden suchte Brittany vergebens.
    »Sag, wie haltet ihr die Räume frei von Fliegen und Stechmücken?«, fragte sie Dalden. »Wie bitte?«
    »Insekten, Ungeziefer. Du weißt schon. Kleine, fliegende Plagegeister, die einen stechen und beißen.« »So etwas findet man bei uns höchstens unten im Flachland. Nicht auf einem Berg.« »Ah.«
    »Wie gefällt dir dein neues Zuhause?« Brittany ahnte trotz seines undurchdringlichen Gesichtsausdrucks, wie gespannt Dalden auf ihre Antwort harrte. Sein Zimmer war wirklich wunderschön. Auf unnachahmliche Weise zugleich luxuriös und schlicht. Allerdings erinnerte das Ganze für Brittanys Geschmack ein wenig zu sehr an den Harem eines Sultanspalastes. Sie befand sich anscheinend wirklich an einem Ort, der ziemlich weit von ihrem eigentlichen Zuhause entfernt war. »Es ist groß«, antwortete sie vorsichtig. »Stimmt. Ein Krieger braucht viel Platz. Sonst fühlt er sich wie ein Tier in einem Käfig«, erklärte Dalden. »So wird es wohl sein.«
    »Es gefällt dir nicht«, stellte Dalden fest. Seine Enttäuschung war ihm deutlich anzumerken. »Das habe ich nicht gesagt«, entgegnete Brittany schnell. »Ich muss mich nur erst daran gewöhnen.« »Was gefällt dir nicht daran?«
    »Dalden, bitte, hör auf. Es ist wirklich wunderschön.« »Du bist mein und ich kenne dich gut, Kerima. Ich weiß genau, dass dir das Haus, in dem du leben wirst, nicht zusagt.«
    Sie streckte ihm die Hand hin. Als er sie ergriff, führte sie seine Finger an ihren Mund und biss zu – kurz und kräftig. Fragend hob er die Augenbrauen. Den Schmerz fühlte er kaum. Dann grinste er und wollte sie an sich ziehen. Doch sie entzog sich ihm. »Das war nicht als Einladung gemeint. Ich

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