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Sternenfaust - 160 - Die Space-Oma

Sternenfaust - 160 - Die Space-Oma

Titel: Sternenfaust - 160 - Die Space-Oma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Luft zu bekommen. Sein Gesicht lief bereits rot an.
    Cody beugte sich zu ihm hinunter, setze den Dolorator an die Schläfe seines Vaters und berührte das Sensorfeld.
    Sofort begann Vater, um sich zu schlagen und sich am Boden zu wälzen. Das Gesicht hatte nun eine dunkelrote Farbe angenommen, die allmählich ins Bläuliche überging. Es war deshalb so ein seltsamer Anblick, weil er nicht schreien konnte.
    Wie lange dauerte der Erstickungstod? Dreißig Sekunden? Eine Minute? Fünf Minuten?
    Cody wusste es nicht.
    Als sich Vater an die Schläfe greifen wollte, um den Dolorator wegzudrücken, hielt Cody ihn mit seinem Fuß davon ab.
    Die Sekunden vergingen und sammelten sich zu einer kleinen Ewigkeit.
    Dann, endlich, erlahmten das Zappeln und das Würgen. Es war wie bei einer Aufziehpuppe, die am Boden kreiselte, und bei der am Ende die Bewegungen immer schwächer wurden, bis es nur noch ein paar kleine, kurze Zuckungen gab.
    Cody glaubte mehrfach, es sei vorbei, nur um dann doch erneut eine Zuckung zu sehen. Oder bildete er sich dies nur ein?
    Aber irgendwann – Cody hätte unmöglich sagen können, wie viel Zeit vergangen war – war alles still.
    Es war eine unheimliche, unwirkliche Stille.
    Das Rauschen ebbte ab, und Cody hörte schließlich wieder alle möglichen Geräusche.
    Er beugte sich hinunter, nahm den Dolorator und ging in den Nebenraum, wo er mit einer Berührung seiner Fingerspitze den dreidimensionalen Videoschirm aktivierte.
    Erst als sich Cody auf das Sofa setzte, spürte er, wie kraftlos und erschöpft er war. Er lehnte sich zurück und glaubte, sich nie wieder erheben zu können.
    Cody hatte Durst, aber es fehlte ihm die Stärke, aufzustehen, um sich etwas zu trinken zu holen.
    So saß er einige Zeit reglos da.
    Schließlich öffnete er die Augen, und erst da wurde ihm bewusst, dass er offenbar kurz geschlafen hatte. Es dauerte eine Weile, bis er sich erinnerte, was eigentlich passiert war. Cody sah auf den Timer und bemerkte, dass nur wenige Minuten vergangen waren.
    Er döste weiter und spürte, wie allmählich seine Blase zu drücken begann.
    Kurz danach wachte er wieder auf.
    War alles nur ein Traum gewesen?
    Cody erhob sich, ging auf die Toilette und holte sich danach in der Küche ein Glas Wasser, das er hastig hinunterstürzte. Auch danach fühlte sich seine Kehle noch immer trocken an.
    Mit klopfendem Herzen schlich er schließlich ins Esszimmer.
    Für einen Moment erschrak er maßlos. Er erschrak, weil er für einen kurzen Augenblick glaubte, Vater sei verschwunden. Doch dann sah er ihn. Er lag noch immer am Boden. Sein Mund stand weit offen, sein Gesicht war aschfahl.
    Was tun?
    Cody wusste es nicht.
    Er ging zurück zum Videoschirm und öffnete seinen Mail-Container. Dutzende an Text- und Videobotschaften waren eingegangen, doch er hatte nicht genug Geduld oder Konzentration, auch nur eine einzige davon zu öffnen.
    Was sollte er jetzt anfangen? Die Leiche verschwinden lassen? Nie würde er damit durchkommen. Die genetischen Bio-Scanner würden das Blut entdecken. Die Müll-Scanner würden Alarm schlagen. Man brauchte schon professionelle Hacker, um diese Sicherheitsbarrieren zu überwinden, und Cody kannte niemanden, der dazu in der Lage gewesen wäre.
    Schließlich ging er ins Bad und nahm den Laser-Rasierer seines Vaters in die Hand. Er begann, sich den dünnen Oberlippenflaum zu entfernen.
    Als er damit fertig war, holte er einen Lasertrimmer aus dem Schrank, stellte ihn auf einen Millimeter ein und rasierte sich die Kopfhaare. Am Ende blieben nur kurze Stoppeln übrig.
    Danach streichelte er sich mit seinen Fingerkuppen über die Kopfhaut und genoss das seltsame Gefühl. Fasziniert betrachtete er sein Spiegelbild, das nun vollkommen fremd aussah.
    Fremd, das gefiel ihm.
    Ja, von heute an würde er ein anderer sein.
    Schließlich lächelte Cody. Sein Lächeln war ganz entspannt. Friedlich.
    Zwei Minuten später ging er zur Kom-Anlage und informierte die Polizei über das, was er getan hatte.
     
    *
     
    Es waren etliche Offiziere anwesend: Commodore Dana Frost, Captain Cody Mulcahy, Commander Jane Wynford, Commander Jake Austen, Lieutenant Commander Ashkono Tregarde und schließlich Major Terry Mortimer von den an Bord der STERNENFAUST stationierten Space Marines.
    Außerdem hatte noch Izanagi Narada Platz genommen. Der junge Asiat sah sehr blass aus. Dana wusste, wer sehr ihn der schreckliche Zustand von Meister William belastete.
    »Zwei Paramedics untersuchen bereits die

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