Sternenjagd

wie dem P-95.«
    Er kannte die konklavischen Panzer. Schwer. Mit Gefechtstürmen. Alles aus Doppelwandstahl. An einem normalen Dock belegte ein einziger Panzer den Platz von vier Fighterbuchten …
    Er packte sie aufgeregt am Arm. »Wie viele Frachtbuchten hat so ein GGA -Hyperdingsfrachter?«
    Sie machte sich los. »Sechs, wenn es einer der B-Klasse ist. Vier in der F-Klasse, warum?«
    »Sag du es mir: Wie viele ’Sko-Fighter könnten demnach in so einen Hyperfrachter passen?«
    Er sah, wie sich ihre Augen weiteten, sie den Mund ungläubig öffnete und schnell wieder schloss.
    »Nein«, entschied sie schließlich, klang selbst aber wenig überzeugt. »Das klappt nicht. Irgendjemand würde sie beim Ausladen sehen. Zollinspektoren, Dockarbeiter. Komm schon, Tivahr, du glaubst doch nicht, sie schleichen sich …«
    »Wer sagt denn, dass sie sie in Saldika ausladen? Oder in irgendeinem Hafen? Warum die ’Sko-Fighter nicht einfach während des Fluges auf den Routen, die Herkoid früher betrieb, rauslassen und anschließend am fahrplanmäßigen Zielort mit den albernen kleinen Ersatzteilchen eintrudeln?«
    »Mist.« Sie sprach das Wort leise, fast flüsternd aus, dann jagte sie den Korridor hinunter und zwängte sich durch die zu langsam auseinandergleitenden Türen in den Bereitschaftsraum. »Dallon!«
    Rhis setzte ihr nach. Er sprang durch die nun geöffnete Tür. Trilby hatte sich in den Stuhl am Ende des Tisches geworfen und bereits Farra auf den Bildschirm geholt.
    »Alle hören mir zu! Ich möchte das nicht zweimal sagen.« Sie blickte kurz zu Rhis, der sich neben sie setzte. »Und erst recht nicht dreimal«, ergänzte sie. »Yavo, hören Sie?«
    »Hier.« Yavos Stimme drang von irgendwo hinter Farra auf dem Schirm. Beide hatten Brückendienst.
    »Die GGA scheint in ihren Hyperfrachtern was anderes zu transportieren als Ersatzteile und Zubehör für Lebenserhaltungssysteme. Farra, stellen Sie bitte sämtliche Frachtbewegungen der GGA -Hypergroßraumfrachter von und nach Saldika in den letzten vier –«
    »Sechs«, sagte Rhis.
    »Sechs Monaten zusammen. Und, Yavo, ich brauche das Gleiche von Ihren Leuten auf Balara. Ich brauche die geplanten Ankunftszeiten und, besonders wichtig, die gemeldeten Verspätungen.«
    »Noch irgendwas, Captain?«, fragte Farra.
    »Nicht im Moment. Danke.« Trilby schaltete den Bildcomp aus und sah Rhis an.
    »Sie brauchen plausible Erklärungen für die Verspätungen, die durch das Ausklinken der Fighter entstehen. Vielleicht rechnen sie es gleich ein und geben entsprechend spätere Ankunftszeiten durch«, sagte er. So würde er es machen. Ständige Verspätungen erzeugten irgendwann Aufmerksamkeit. Wenn GGA wirklich das tat, was er befürchtete, war bestimmt niemand auf unbequeme Fragen aus.
    »Mag mich irgendjemand einweihen?«, fragte Patruzius dazwischen.
    Rhis schwenkte die Hand durch die Luft. »Grantforth benutzt Hypergroßraumfrachter, um Kleinteile über die Grenze zu fliegen.«
    »Das ist unprofitabel.«
    »Es sei denn, sie transportieren noch etwas anderes.« Rhis erläuterte kurz seinen Verdacht. Patruzius ’ Erfahrung im Frachtverkehr machte lange Erklärungen überflüssig.
    Trilby tippte Rhis auf den Arm, um seine Aufmerksamkeit zurückzugewinnen. »Falsche Ankunftszeiten. Du sagtest, sie geben einfach spätere Ankunftszeiten durch …«
    Richtig, an diesem Punkt waren sie stehen geblieben, als Patruzius sie unterbrochen hatte. Er nickte.
    »Gut, aber sie können die Abflugzeit nicht manipulieren. Ich weiß, vielmehr wir wissen ziemlich genau«, sie machte eine kurze Handbewegung zu Patruzius, »wie lange ein voll beladener Hypergroßraumfrachter von Port Rumor oder Quivera nach Saldika braucht. Und auch, wie lange ein unbeladener braucht. Es sollte mir möglich sein, ihnen die Abflugzeiten abzuzapfen, oder zumindest die Zeiten, zu denen sie die Leuchttürme diesseits der Grenze passierten. Dann lassen wir das gegen die jeweiligen Ankunftszeiten durchlaufen.«
    »Ohne die konklavische Regierung in Alarm zu versetzen?« Patruzius beugte sich vor. »Sie können nicht wissen, ob Grantforth seine Daten nicht scharf überwachen lässt und Sie beim Zapfen erwischt.«
    »Die Regierung«, antwortete Trilby und faltete die Hände vor dem Bildschirm, »ist ja nicht die einzige Institution, die über diese Daten verfügt.« Sie hob eine Augenbraue und sah ihn geduldig an, als wartete sie darauf, dass es ihm langsam dämmerte.
    »Im Imperium unterstehen die Leuchttürme allesamt dem