Sternenjagd
kann ich keinen schlechten Schlagzeuger brauchen, der mir die Ohren zutrommelt.«
Er sah seine Chance gekommen und war wild entschlossen, sie nicht zu verpassen. Er ging um den Tisch und tat so, als wolle er nach seinem Stift greifen. Stattdessen landeten seine Hände auf ihren Schultern. Er drückte sie sanft gegen den Schreibtisch, setzte sich auf die Tischplatte und begann ihren Mund mit Küssen zu bedecken, bis sie protestierte.
Sie drehte ihr Gesicht zur Seite. »Du verdammter …« Sie fluchte leise und versuchte seinen Küssen zu entkommen, rutschte aber weg, geriet aus dem Gleichgewicht und landete mit einer Hüfte halb liegend auf der Tischplatte. Er riss sie an sich, ein starker Arm legte sich um ihren Rücken, der andere stützte sanft ihren Kopf ab.
Er hatte nicht vor, sie loszulassen. Nicht, bevor er ihr alle Gedanken an Dallon Patruzius aus der Seele geküsst und sie erneut an seine eigene Hitze erinnert und wieder mit seinem Duft vertraut gemacht hatte. Seine Küsse überwanden ihre Abwehr, drangen durch ihre Hände, die vergeblich gegen seine Schultern drückten, um freizukommen.
Dann hörte sie auf zu rangeln. Ihr Körper wölbte sich seinem entgegen. Ihr Duft nach Puder und Blumen raubten ihm die Sinne. Sie kuschelte das Gesicht an seine Schulter. Er hielt sie sanft und hauchte Küsse über ihren Nacken.
»Trilby- Chenka … aua!«
Sie hatte fest zugebissen, grub die Zähne durch das Hemd in seine Schulter.
Er zuckte zurück und entdeckte in ihrem Gesicht ein triumphales Grinsen.
Er wollte auch das gerade küssen, als der Bürocomp piepte.
Sie entwand sich augenblicklich seinen Armen, beugte sich über den Tisch und schlug auf den blinkenden Knopf neben dem Bildschirm. »Elliot.« Sie klang ziemlich außer Atem.
»Farra hier. Ich, oh –!« Farra Rimanava legte etwas irritiert den Kopf schief, um sich Trilbys seltsam verzerrtem Winkel anzupassen.
»Ich bin gerade nicht am Schreibtisch. Warten Sie.« Sie packte den Bildschirm und drehte ihn. »Was gibt es?«
Rhis beließ eine Hand auf ihrer Hüfte, außerhalb von Rimanavas Sichtweite. Trilby versuchte ihn abzuschütteln, aber er schnappte sich ihre Hand und hielt sie fest. Er war sicher, sie würde keine neue Rangelei beginnen, solange der Bildcomp lief.
»Ich habe aus Saldika gerade die Fahrpläne aller Frachter erhalten, die kommende Septi eintreffen. In der Liste ist ein Hypergroßraumfrachter der GGA verzeichnet. Das erste Mal wieder seit …«, Farra blickte kurz auf ihre Daten, »vier Monaten.«
Zufall? Rhis schaute Trilby über die Schulter. Götter, wie er Zufälle hasste. »Beladen oder leer?«
»Beladen, Sir, aber ich weiß nicht, womit. Es ist ein konklavisches Schiff. Mehr ist bisher nicht bekannt …«
»Warencode«, unterbrach Trilby. »Zwei Buchstaben, eine Zahl. Gleich hinter der Zuweisungsnummer für den Anleger im Dock.«
» LS -Sieben.«
»Ersatzteile für Lebenserhaltungssysteme«, erläuterte Trilby. »Das kann alles sein, vom Kabel übern Luftschlauch bis zu irgendwelchen Klöteraggregaten. Keine besonders profitable Ladung für einen Hypergroßraumflieger. Solchen Kleinkram übernehmen sonst eher Raumlasttaxis. Oder es wird irgendwo mit draufgepackt.«
Farra nickte. »Das ist wahr. Es kommt mir auch seltsam vor.«
»Schicken Sie die Fahrpläne in den Bereitschaftsraum.« Rhis rutschte vom Schreibtisch und zog gleichzeitig den Bildschirm zu sich herum.
»Zu Befehl, Sir.« Farras Bild blendete aus.
Er streckte seine Hand nach Trilby aus. Sie sah ihn kurz stirnrunzelnd an, dann hopste sie vom Tisch. Ihre geröteten Wangen sprachen Bände. Sie hatte vielleicht nicht auf seine Küsse eingehen wollen, aber ihr Körper schon.
Er zählte das erst mal als einen Punkt für sich. Doch im Moment galt es, drängenderen Problemen Aufmerksamkeit zu schenken. Sie hatten fürs Persönliche noch jede Menge Zeit. Einen Deuce und einen Trike.
Er half der Bürotür mit der Hand nach, als sie aufglitt. »Warum könnte GGA einen Hypergroßraumfrachter zum Transport von ein paar Kleinteilen einsetzen?«
»Setzen sie nicht. Die Viecher haben ein unglaubliches Gewicht und fressen unglaublich viel Treibstoff, bullig wie sie sind.« Sie folgte ihm in den Korridor, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, als wollte sie sich selbst daran hindern, ihn zu berühren. »Die sind für richtig großes Frachtgut gebaut. Vorgefertigte Bauteile, Kuppeln für Häuser, Fassadenteile. Die Armee verwendet sie sogar zum Transport von Panzern
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