Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenwind - Roman

Sternenwind - Roman

Titel: Sternenwind - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
Vom Netzwerk:
wahllos irgendwelche Bilder anschauen.« Sie stand auf, klopfte sich den Schmutz von der Hose und bückte sich, um die Schuhe wieder anzuziehen. »Wir erfahren nie, was wir wissen wollen, wenn es so langsam geht. Nicht einmal, wenn wir den ganzen Tag lang zuschauen könnten.«
    »Ich weiß.« Ich zog ebenfalls meine Schuhe an und ließ den Kasten wieder in der relativen Sicherheit meiner Hosentasche verschwinden. Vielleicht hatte Joseph inzwischen Fortschritte gemacht. »Glaubst du, du könntest den Informationsfluss steuern, wie du es mit den Daten von den Knoten machst?«
    »Es hat nicht funktioniert. Diese Daten sehe ich nur, ich spüre sie nicht in mir. Ich habe kein Interface gesehen, kein Inhaltsverzeichnis, kein Suchfenster.« Sie hob ihre zwei Beerentrauben auf. »Aber da muss es noch irgendetwas geben, wenn Jenna mit den Projektoren arbeiten kann. Wir müssen herausfinden, wie es geht.«
    Wir verstauten die Beeren im Rucksack und rannten zurück, sprangen über Baumstämme, jagten uns gegenseitig und warfen den Rucksack hin und her, als würden wir Ball spielen.
    Als wir in die Hütte traten, hielten wir triumphierend unsere Ausbeute hoch, mussten jedoch feststellen, dass Joseph und Alicia immer noch fest schliefen. Tom und Paloma saßen zusammen und unterhielten sich leise. Wir verteilten die Beeren und hoben einen Teil für die Schläfer auf. Der süße Beerenduft breitete sich in der Hütte aus. Nachdem wir unseren Anteil gegessen hatten, sprang ich auf. »Wir werden die Gebras striegeln. Holt uns, wenn die beiden aufwachen.«
    Tom nickte.
    Kayleen und ich gingen wieder nach draußen. »Suchbegriffe …«, murmelte sie nachdenklich.
    Von der Sonne gewärmt und noch etwas müde von der Nachtwache, bürsteten wir den Dreck aus dem Fell der Gebras und hoben uns gegenseitig auf ihren Rücken, um den langen Hals erreichen zu können. Ich fing mit Sprinter an, den ich schweigend bearbeitete. Dann lehnte ich mich gegen Tinte. »Mich würde interessieren, warum die Modifizierten überhaupt hierherkamen. Was wollten sie hier? Warum wollten sie ausgerechnet hier leben?«
    Kayleen nahm meine Überlegung auf. »Fremont ist nicht gerade eine ideale Wohngegend. In den Datenbanken ist von hunderten Planeten die Rede, wo es viel besser ist, wo es sich viel einfacher leben lässt als hier. Die ursprünglichen Menschen kamen hierher, weil sie eine Welt für sich suchten, die sonst niemand haben wollte. Aber warum sind die Modifizierten gekommen? Und warum waren sie sogar bereit, sich auf einen Krieg einzulassen, um hierbleiben zu können?«
    Ich zögerte. »Vielleicht wollten sie etwas, das es nur hier gibt.« Ich wandte mich wieder Tinte zu und bürstete langsam ihren Bauch und die Beine, während ich verklebte Dreckstücke aus dem Fell zupfte.
    »Die nützlichste Information wäre«, verkündete Kayleen, während sie rückwärts auf Sand saß und unbeholfen ihren Rücken bürstete, »wie man in die Neue Schöpfung kommt. Dort muss es tonnenweise Informationen geben, vielleicht sogar komplette Datenbanken.«
    »Ich wünsche mir mehr, als nur hineinzukommen. Ich würde gern damit fliegen.«
    Kayleen schnaufte. »Und wohin sollten wir fliegen? Etwa nach Silberheim? So verrückt sind wir nicht. Oder nach Chrysops? Dazu sind wir zu verrückt.«
    »Ich weiß nicht.«
    Kayleen half mir, auf Tigers Rücken zu steigen. Tiger drehte den Kopf, um mich zu beobachten, und kam mir so nahe, dass ihr Atem meinen Bauch wärmte. Ich kratzte ihre Ohren mit der Bürste und kämmte mit den Fingern ihren Bart aus.
    Wir wussten, dass Bryans Eltern tot waren, aber über die anderen wussten wir gar nichts. Zweifellos gab es Dokumente. Bestimmt wusste Jenna etwas, zumindest einen Teil. Mir war nicht entgangen, dass sie die meisten unserer Fragen beantworten konnte, aber uns dazu anregte, von selbst auf die Antworten zu kommen.
    Als wir mit den Gebras fertig waren, gingen wir wieder in die Hütte, aber Joseph und Alicia schliefen immer noch. Ich fand, dass mein Bruder nun lange genug geschlafen hatte, deshalb packte ich ein paar Sachen um und beschäftigte mich mit Dingen, die Lärm machten. Paloma lachte über mich, aber dann machte sie mit. Sie begann zu singen und stapelte lautstark das Feuerholz. Selbst Tom schien ein Grinsen zu unterdrücken, obwohl er sich seinem Datenmonitor widmete und Notizen machte.
    Alicia wachte zuerst auf. Sie erhob sich und versuchte, eine gewisse Ordnung in ihr zerzaustes Haar zu bringen. »Ich habe Hunger«,

Weitere Kostenlose Bücher