Stirb, Schätzchen, Stirb
Sie und Bobby endlich wieder nach Hause fliegen lassen kann.«
»Langsam müssten wir auch zurück. In Bobbys Büro bleibt die Arbeit liegen; wenn er nicht bald wieder anfängt, kommt er damit gar nicht mehr nach. Außerdem sind wir wohl einfach nicht für die Großstadt gemacht.«
Sie betrat den Raum, nachdem Eve die Tür geöffnet hatte, stellte dann aber zögernd fest: »Oh, ist das hier etwa ein Verhörraum, wie man sie immer in den Krimis im Fernsehen sieht?«
»Ja. Hier gibt es nichts, was einen ablenkt, wenn man sich in Ruhe unterhalten will. Das ist für Sie doch wohl okay?«
»Oh, ich schätze, ja. Im Grunde ist es sogar ziemlich aufregend. Ich war noch nie auf einem Polizeirevier.«
»Die Aussage von Bobby werden wir im Hotel entgegennehmen, denn schließlich ist er verletzt. Vielleicht fangen wir einfach schon mal mit Ihnen an, damit ich Sie möglichst schnell nach Texas fliegen lassen kann. Setzen Sie sich doch.«
»Haben Sie schon viele Verbrecher hier drinnen verhört?«
»Den einen oder anderen.«
»Ich weiß einfach nicht, wie Sie das machen. Wollten Sie schon immer Polizistin werden?«
»So lange ich denken kann.« Eve nahm ihr gegenüber Platz und lehnte sich bequem auf ihrem Stuhl zurück. »Ich schätze, dass auch Trudy ihren Teil zu meinem Berufswunsch beigetragen hat.«
»Ich verstehe nicht.«
»Die Ohnmacht, die ich ihr gegenüber damals empfunden habe. Dass ich völlig wehrlos war. Das war eine ziemlich schlimme Zeit für mich.«
Zana blickte zu Boden. »Bobby hat mir erzählt, dass sie nicht besonders nett zu Ihnen war. Und trotzdem geben Sie sich alle Mühe, denjenigen zu finden, der sie getötet hat. Das ist -«
»Ironie des Schicksals, finden Sie nicht auch?« Sie blickte zur Tür, als Peabody den Raum betrat.
»Ich habe Ihnen eine Kirschlimo besorgt«, sagte ihre Partnerin zu Zana. »Und Ihnen eine Dose Pepsi, Dallas.«
»Danke. Ich liebe Kirschlimo.« Zana nahm die Dose entgegen und steckte den ihr angebotenen Strohhalm in das Loch. »Was machen wir jetzt?«
»Damit alles seine Ordnung hat, kläre ich Sie erst mal über Ihre Rechte auf.«
»Oh. Meine Güte.«
»Das dient Ihrem und auch meinem eigenen Schutz«, erklärte Eve. »Falls wir den Fall zu den Akten legen -«
»Zu den Akten legen?«
»Falls wir ihn nicht lösen.« Eve schüttelte den Kopf. »Auch wenn ich nur ungern akzeptiere, dass das vielleicht passiert. Aber wenn es dazu kommt, ist es auf alle Fälle besser, wenn bis dahin alles seinen ordnungsgemäßen Gang genommen hat.«
»Tja, okay.«
»Ich werde unsere Unterhaltung aufnehmen.« Eve gab Datum, Uhrzeit, die Namen der Anwesenden sowie das Aktenzeichen an, klärte Zana über ihre Rechte und Pflichten auf und sah sie fragend an. »Haben Sie alles verstanden?«
»Ja. Himmel, jetzt bin ich etwas nervös.«
»Entspannen Sie sich, es wird nicht lange dauern. Sie sind mit Bobby Lombard, dem Sohn des Opfers Trudy Lombard, verheiratet. Korrekt?«
»Ja. Seit fast sieben Monaten.«
»Sie waren mit dem Opfer gut bekannt.«
»Oh, ja. Vor unserer Hochzeit habe ich bereits für Bobby und seinen Partner gearbeitet. Dabei habe ich auch Mama Tru kennengelernt. So habe ich sie immer genannt. Hm, nun, nachdem Bobby und ich geheiratet hatten, habe ich sie so genannt.«
»Ihre Beziehung zu ihr war freundschaftlich?«
»Ja, das war sie. Mache ich alles richtig?«, fügte sie im Flüsterton hinzu.
»Sie machen alles prima. Das Opfer war Ihren vorherigen Aussagen und den Aussagen anderer zufolge ein ziemlich schwieriger Mensch.«
»Tja - ich nehme an, man könnte sagen, dass sie manchmal ziemlich fordernd war, aber das hat mir nicht viel ausgemacht. Meine eigene Mutter lebt nicht mehr, deshalb waren Mama Tru und Bobby meine einzige Familie.« Sie starrte auf die Wand und blinzelte eilig ein paar Tränen fort. »Jetzt gibt es eben nur noch Bobby und mich.«
»Sie haben ausgesagt, dass Sie nach dem Tod Ihrer Mutter auf der Suche nach Arbeit nach Copper Cove in Texas gezogen sind.«
»Und nachdem ich mit der Handelsschule fertig war. Ich wollte noch mal ganz von vorn beginnen.« Sie verzog den Mund zu einem Lächeln. »Dabei habe ich meinen Bobby kennengelernt.«
»Sie haben also weder das Opfer noch dessen Sohn vorher gekannt.«
»Nein. Ich schätze, dass es einfach Schicksal war. Wissen Sie, wie das ist, wenn man einen Menschen sieht und einfach weiß, dass er der Richtige für einen ist?«
Eve dachte an Roarke und daran, wie sich ihre Blicke auf der Beerdigung
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